Mohammedkarikaturen ja - Fremdenfeindlichkeit nein

Zu den islamistischen Ausschreitungen vom 5. Mai in Bonn: Mohammedkarikaturen zu zeigen ist legitim - Fremdenfeindlichkeit nicht

„Die islamistischen Ausschreitungen am Samstag, 5. Mai, in Bonn zeigen, dass die Bedrohung durch salafistische Netzwerke real ist.“ So kommentiert Hans Wolf für das Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar die aus einer Demonstration fundamentalistischer Moslems heraus erfolgten Angriffe, bei denen 29 Polizisten zum Teil schwer verletzt wurden. Die Demonstration richtete sich gegen eine Kundgebung der rechtspopulistischen Partei Pro NRW, weil deren Anhänger Mohammedkarikaturen des dänischen Zeichners Westergaard zeigten. Westergaard hat sich von Pro NRW distanziert.

Der Salafismus, dem die Täter angehören, ist eine besonders extreme Richtung des fundamentalistischen Islam, die keine Abweichung von einem wörtlichen Verständnis des Koran duldet. Auf salafistischen Internetseiten wird ausdrücklich zu Gewaltakten einschließlich Morden aufgerufen. Auch Arid U., der am 2. März 2011 am Frankfurter Flughafen zwei US-Soldaten ermordete, war Salafist. Der Salafist Pierre Vogel rechtfertigte am 25. April 2010 in der Stadthalle Dillingen/Saar unter anderem Steinigung bei Ehebruch. Der bekanntesten Islamkritikerin in Deutschland wünschte er "Allah vernichte Necla Kelek".

„Zum Wesen der Religions- und Weltanschauungsfreiheit gehört das Recht, Religionen zu kritisieren, auch mittels Karikaturen. Es erschreckt mich daher besonders, dass NRW-Ministerpräsidentin Kraft gegenüber der Bild-Zeitung jetzt angekündigt hat, das Zeigen islamkritischer Karikaturen zu verbieten. Das ist eine Kapitulation vor den Islamisten und ein massiver Angriff auf Bürgerrechte“, so Hans Wolf. Nicht Mohammedkarikaturen sind menschenverachtend, sondern die Fremdenfeindlichkeit von Pro NRW und die von dieser Partei geforderte restriktive Asylpolitik. Doch dagegen wandten sich die islamistischen Demonstranten bezeichnenderweise nicht. „Es ist gleichermaßen falsche Toleranz, Feindschaft gegenüber Migranten und Flüchtlingen hinzunehmen wie die Frauen-, Schwulen- und Judenfeindschaft der Salafisten,“ so Hans Wolf.