MIZ-Mitarbeiter Roland Ebert tödlich verunglückt

Am Donnerstag, dem 7. November, ist Roland Ebert, langjähriger Mitarbeiter der Zeitschrift MIZ, tödlich mit dem Fahrrad verunglückt. Er war dem Alibri Verlag von Beginn an verbunden: Als 1996 mit Blickwinkel Aschaffenburg das erste Buch bei uns erschien, war er einer der drei Autoren.

Politisch aktiv war Dr. Roland Ebert zunächst in der GEW, Anfang der 1990er Jahre gehörte er zu den Freidenkern, die in Aschaffenburg den Ortsverband aufbauten. Als 1992 das Handbuch für konfessionslose Lehrer, Eltern und Schüler erschien, war er einer der Autoren. Seit 1997 schrieb er regelmäßig für die MIZ, insgesamt sind über 50 Artikel von ihm erschienen.

Er befasste sich hauptsächlich mit dem Verhältnis des Staates zu den Religionsgemeinschaften, mit innenpolitischen Themen und sozialpolitischen Fragen, nahm aber auch immer wieder in den Blick, welche Folgen die europäische Integration mit sich brachte. Durch sein umfangreiches, gut erschlossenes Zeitungsausschnittarchiv war es ihm möglich, personelle Verflechtungen und langfristig angelegte Argumentationslinien schnell zu recherchieren – anhand der zahlreichen Anmerkungen seiner Aufsätze war zu erahnen, welche Menge an Material er im Laufe der Jahre angesammelt hatte. Fast jede Woche besuchte er uns im Verlag und unterrichtete uns über neue Entwicklungen und Berichte, die für die Redaktionsarbeit wichtig werden könnten.

Privat interessierte sich Roland Ebert für naturwissenschaftliche Fragen, vor allem für alles, was mit Wahrnehmung und Wahrnehmungstäuschung zu tun hat. Wer regelmäßig die Symposien des Turms der Sinne besucht hat, dürfte dort das eine oder andere mal dem Mann mit der Baskenmütze begegnet sein.

Am 5. November war Roland Ebert bei uns im Verlag, um sich seine Belegexemplare der aktuellen MIZ abzuholen. Zwei Tage später wurde er von einer rückwärts fahrenden Kehrmaschine überrollt, als er mit seinem Fahrrad unterwegs war.