Die Ergebnisse einer Studie zum von vor einem Jahr eingeführten Betreuungsgeld zeigen, dass die Befürchtungen nicht unbegründet waren: Es hält einen nicht unerheblichen Teil von Migrantenfamilien und bildungsfernen Eltern davon ab, ihre Kinder in eine Kita zu schicken.
Gerade diese Kinder wären jedoch darauf angewiesen, eine frühkindliche Bildung zu erhalten, die ihnen einen - wenn auch noch so geringen - Vorteil bei der zukünftigen Ausbildung verschafft.
Das Deutsche Jugendinstituts und die Universität Dortmund haben bei weit über 100.000 Elternpaaren mit Kindern unter drei Jahren eine Umfrage gemacht, bei der sich bewahrheitete, was Kritiker schon vor einem Jahr befürchteten: "Das Betreuungsgeld sei besonders für sozial benachteiligte Familien ein Anreiz, kein staatliches Angebot frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung zu nutzen." Welch falscher Ansatz das Betreuungsgeld ist, zeigt die Studie deutlich auf: "In der Studie nannten 54 Prozent der Eltern ohne Berufsausbildung oder mit einem Hauptschulabschluss das Betreuungsgeld als Grund dafür, dass sie ihre Kleinkinder nicht in eine Kita schicken."
Das Betreuungsgeld wurde auf Druck der CSU eingeführt - deshalb wehrt sie sich nun auch vehement an der Kritik. Bayerns Sozialministerin Emilia Müller hält das Betreuungsgeld - allen Gegenbeweisen zum Trotz - gar für "eine Erfolgsgeschichte." Für Christine Haderthauer, der Chefin der bayrischen Staatskanzlei, ist jegliche Kritik offenbar eine Frechheit: "Bei Ein- und Zweijährigen eine Besser-/Schlechter-Diskussion zwischen Elternzuwendung und Kita anzuzetteln, ist ein ideologischer Tiefschlag sondergleichen gegen alle Eltern von Kleinkindern"
...weil nicht sein darf, was nicht sein kann...