Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) fordert die EU-Kommission und die Bundesregierung auf, für alle säkular eingestellten Menschen in Afghanistan Aufnahmemöglichkeiten zu schaffen.
Aus Sicht des Vereins sind die Überlebenschancen säkular eingestellter Menschen in dem zukünftigen Taliban-Territorium als gering einzuschätzen – unabhängig davon, ob diese selbst religiös sind oder auch nicht. Wer auch immer ein positives Verhältnis zur Moderne hat, ist demnach dringend darauf angewiesen, das Land schnellstmöglich verlassen zu können.
Zu den Ereignissen in Afghanistan erklärt Werner Hager, Sprecher des "Arbeitskreises Flucht & Asyl": "Zu behaupten, der Westen, Europa und auch die Bundesrepublik trügen keine Verantwortung, ist ein Zynismus. Hier werden gerade die Menschen geopfert, die die Idee individueller Rechte, der Selbstentfaltung und Bildung angenommen haben. Wie wir Europäer befürworten sie das Anrecht auf ein Leben in Frieden und Freiheit. Für sie bedeutet eine nicht entwickelte Exit-Strategie die absehbare Ermordung."
René Hartmann, Vorsitzender des IBKA, ergänzt: "Die Bundesregierung ist aufgefordert, nicht nur deutschen Staatsbürgern die Ausreise aus Afghanistan zu ermöglichen, sondern auch allen Menschen mit einer säkularen, einer atheistischen, rationalistischen oder humanistischen Weltsicht, und überhaupt allen, die sich positiv auf individuelle Freiheitsrechte beziehen."
Im IBKA haben sich nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte – insbesondere die Weltanschauungsfreiheit – und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen. Wir treten ein für individuelle Selbstbestimmung, wollen vernunftgeleitetes Denken fördern und über die gesellschaftliche Rolle von Religion aufklären.