Notizen aus den Niederlanden und Belgien

Die religiöse Landschaft der Niederlande / Zu den Veränderungen der religiösen

Landschaft in den Niederlanden erschien beim Sociaal en Cultureel Planbureau in Den Haag in September das 2006SCP-werkdocument 128,

Godsdienstige veranderingen in Nederland. Verschuivingen in de binding met de kerken en de christelijke traditie,

von Jos Becker en Joep de Hart, m.m.v. Linda Arnts, ISBN 90 377 0259 7, Preis € 11,90

 

 

Ergebnisse der Untersuchung sind u. a.:

  • Die Mehrheit der Niederländer (zwei von drei) bezeichnen sich als nichtkirchlich

  • Die Hälfte der niederländischen Bevölkerung glaubt an ein Leben nach dem Tod
  • Zwei von fünf Niederländern glauben an einen Himmel, einer von fünf an die Hölle
  • Fast ein Drittel betrachtet die Bibel als das Wort Gottes

  • Bei den Kirchgängern gingen 1970 67% und 2004 38% regelmäßig zur Kirche

  • Die Niederlande zählen etwa 700.000 Migrationschristen. Die Mehrzahl ist katholisch

  • Ungefähr ein Viertel der Niederländer glaubt an Glücksamulette, Wahrsager, Astrologie und Gesundbeter

Unter http://www.scp.nl/publicaties/boeken/9037702597.shtml können für Forschungszwecke wichtige Beiträge heruntergeladen werden.

Der Christ des 21. Jahrhunderts wird ein Mystiker sein.

Am 28.09.06 startet im bekannten Belgischen Pilgerort Scherpenheuvel eine Konferenzreihe zur Mystik. Nach Auffassung der Initiatoren weht in einer Zeit der spirituellen und religiösen Erosion ein anderer Wind: Viele sind auf der Suche nach einer mystischen Lebenshaltung die den Menschen wieder eine Grundlage gibt. Einbezogen werden die Ideen von Mystikern aus unserer Zeit wie: Dietrich Bonhoeffer, Edith Stein, Dag Hammarskjöld und Dorothé Sölle.

Mehr (Niederländisch): http://www.scherpenheuvel-info.be

 

Muss die Kirche versuchen Europa zu retten?

Der bekannte niederländische Philosoph und Theologe Bat Voorsluis behauptet, dass Europa sich nicht auf christliche Werte gründet. Voorsluis gründet seine Thesen auf den Deutschen Karl Lehmann und den Franzosen Edgar Morin. Nach dem Fall der Mauer muss ein neues Europa entstehen: Es besitzt keine gemeinschaftliche Grundlagen, nur eine gemeinsame Weise, um mit Unterschieden umzugehen.

Mehr (Niederländisch): http://www.oneway.nl/n/de-kerk-moet-europa-niet-proberen-te-redden/21926/index.html

 

„Weder Gott noch Autorität“

Am 13. und 14. Oktober findet unter der Losung „Weder Gott noch Autorität“ die Jubiläumskonferenz einer der ältesten Freidenkervereine Europas, die niederländische „De Vrije Gedachte“ (bis 1957 „De Dageraad“) in Amsterdam statt. (Plakat: siehe Abbildung) Im Anschluss daran wird das wissenschaftliche Buch über die Geschichte der Freidenker in den Niederlanden präsentiert und der bekannte atheistische Schriftsteller Multatuli geehrt.

Mehr info- bei: http://www.devrijegedachte.nl/new/actueel.asp?newsid=119

 

Belgien:

 

Neofaschisten gegen Freimaurer

Die nationalistische flämische Partei Vlaams Belang (vormalig Vlaams Blok) hat die französischsprachigen Magistrate des Belgischen Staatsrates angegriffen. In einer Stellungnahme verlangt die Partei eine Untersuchung über ihre mögliche Zugehörigkeit zu Freimaurerlogen. Ziel des Angriffes ist der „Grosse Orient Belgiens“, der ihre Mitglieder zum Kampf gegen die Neofaschisten hat aufgerufen.

Hintergrund der ganzen Aktion ist ein durch die frankophone Parteien und die flämischen Parteien sp.a und Spirit angestrebtes Verfahren gegen die VB-Partei um ihre staatliche Parteifinanzierung zu vermindern.

Mehr in (Niederländisch): http://www.vlaamsbelang.org/index.php?p=0&id=2298

 

 

Die Anarchisten, ein Projekt der Freimaurer?

Belgische Freimauererkreise behaupten einen engen Zusammenhang zwischen Anarchismus und Freimaurerei gefunden zu haben. Diese Thesen finden sich auf der Website http://jccabanel.free.fr/mt_lanarchie_une_utopie_maconnique.htm.

Auf dieser eindeutig atheistischen Site http://jccabanel.free.fr/ kann man sich auch die „antiklerikale Marseillaise“ und die „anarchistischen Internationale“ anhören.

 

 

Humanisten gegen Extremrechts

In Sicht der Kommunalwahlen von 8. Oktober in Belgien starten das frankophone Zentrum für laizistische Aktion (Centre d’Action Laïque - CAL) und der flämische humanistische Bund (Humanistisch-Vrijzinnige Vereniging - HVV) eine gemeinsame Mobilisierungs- und Sensibilisierungsaktion gegen Extremrechts: Eine Frage des Überlebens: der rote Dreieck gegen die extrem rechte Stimmabgabe.

Mehr in (Französisch): www.trianglerouge.be