Nach der Absage der Taylor–Swift-Konzerte in Wien wegen Terrorgefahr fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die europäischen Regierungen dazu auf, das Erstarken des Islamismus in Europa glaubwürdig zu bekämpfen.
"Die EU sowie die europäischen Regierungen müssen mehr Geld in Radikalisierungsprävention stecken. Gerade Jugendliche werden gezielt von islamistischer Propaganda ins Visier genommen. In diesem Bereich gibt es massive Defizite", kritisiert Tabea Giesecke, GfbV-Referentin für ethnische, sprachliche, religiöse Minderheiten und Nationalitäten.
Bis heute haben europäische Regierungen keinen Weg für eine effektive Extremismusprävention gefunden. Aufklärungsarbeit wird nicht genügend unterstützt. Gleichzeitig bleiben zum Beispiel Soziale Medien ein sicherer Raum für extremistische Stimmen. "Jugendliche müssen besser erreicht werden und es braucht eine effektive Strategie gegen Extremismen. Dabei ist es wichtig, besonders die Stimmen von Minderheiten anzuhören, die von islamistischem Terror betroffen sind. Das sind in Bezug auf Islamismus Minderheiten wie Yezid*innen, Alevit*innen, Juden*Jüdinnen und viele mehr. Sie leisten viel Aufklärungsarbeit und werden trotzdem nicht angehört", sagt Tabea Giesecke.
"Islamistische Anschlagspläne dürfen keinesfalls dazu führen, dass Muslim*innen pauschal unter Generalverdacht gestellt werden. Islamismus richtet sich in erster Linie gegen Muslim*innen in islamisch geprägten Ländern sowie dort lebende religiöse und ethnische Minderheiten", warnt Giesecke. "Auch in Europa wird der Islamismus für Minderheiten zunehmend zur Gefahr. So rufen zum Beispiel Islamist*innen auch in Deutschland und über Soziale Medien zu einem weiteren Genozid gegen Yezid*innen auf."