BERLIN. (HVD, JWD) (hpd) Die Strukturen in und zwischen den säkularen Verbänden
in Deutschland sind in Bewegung gekommen. Besonders die im Jahre 2005 begonnene „Wende" in den Beziehungen zwischen dem Humanistischen Verband Deutschlands und Jugendweihe Deutschland erneuert die Landschaft.
Beide Verbände sind Anbieter von Übergangsritualen, besonders von Jugendweihe und Jugendfeiern, die den Eintritt ins Erwachsenleben symbolisch markieren. Zugleich sind sie Anbieter von Jugendarbeit, die auch eigene Jugendverbände vorweisen können. Ebenso verfügen sie über nennenswerte Zahlen von hauptamtlichen Mitarbeitern und vielen ehrenamtlichen Helfern.
Nachdem bereits im Juni diesen Jahres die Spitzen beider Verbände ihre „Verlobung“ bekannt gegeben hatten, teilen der Bundesverband Jugendweihe Deutschland e.V. und der Humanistische Verband Deutschlands , Landesverband Berlin e.V. heute in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass die beiden größten Verbände für weltlich-humanistische Jugendarbeit, Jugendweihen und Jugendfeiern am 2. November 2007 einen Kooperationsvertrag unterschrieben haben. Die strategische Partnerschaft der beiden Verbände zielt darauf ab, für die stetig wachsende Zahl der Konfessionsfreien, allein in Berlin über 66% der Bevölkerung, die säkulare Werteorientierung deutlich und nachhaltig zu stärken.
Gemeinsames Interesse
Zum Kooperationsvertrag erklärte der Präsident von Jugendweihe Deutschland, Wilfried Estel: „Grundlage für die gemeinsame Arbeit sind die übereinstimmenden humanistischen Werteauffassungen.“ Dr. Bruno Osuch, Vorsitzender des Berliner Landesverbandes des HVD ergänzte: „Die großen Erfahrungen der Jugendweihe – mit bisher mehr als 1,3 Mio. Jugendweihe-Teilnehmer/innen – können künftig verbunden werden mit den weit gefächerten Potenzialen und Angeboten des HVD, z. B. dem Lebenskundeunterricht mit mehr als 44.000 Schüler/innen.“
Der Vertrag über die Kooperationsbeziehungen dieser zwei Verbände basiert auf dem gemeinsamen Interesse an der Entwicklung von humanistischen Angeboten in der Jugendarbeit. Beide Partner konzentrieren sich auf das Grundanliegen, Jugendlichen Veranstaltungen der Jugendarbeit im Sinne des weltlichen Humanismus anzubieten und gemeinsame Synergieeffekte zu nutzen. Dabei wollen sich die Partner an den Prinzipien der Jugendhilfe in Deutschland und den Ideen des Humanismus orientieren. Weiterhin wollen sie in der Gestaltung von humanistischen Lebensabschnittsfeiern zusammenarbeiten – außer Jugendweihe bzw. Jugendfeiern schließt dies auch Namensgebungen ein.
Nach dem der regionale Jugendweiheverein für Berlin und Brandenburg Ende 2006 den Bundesverband Jugendweihe nach inhaltlichen Differenzen verlassen hat, signalisiert der Kooperationsvertrag der Öffentlichkeit und besonders den Nutzern dieser Feiern, dass für die Jugendweihe nun der HVD der offizielle Partner für Berlin ist. Die Beziehungen in anderen Territorien sollen im Jahre 2008 ebenfalls vertraglich geregelt werden.
GG