Das Prometheus Trio

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Das Prometheus Trio: Die Invasion (Alibri)

(hpd) Obwohl viele Redakteure Andreas Müller, den Autor des neuen Buches „Das Prometheus Trio: Die Invasion“, interviewen wollten, entschied er sich als Redakteur des hpd dazu, sich gleich selbst zu interviewen. Werden Sie Zeuge eines persönlichkeitsspaltenden Ereignisses...

Andreas Müller (hpd): Guten Tag, Andreas. Wie fühlst du dich, jetzt wo dein neues Buch erscheint?

Der Autor: Meine Zimmerpflanze ist vertrocknet. Ansonsten fühle ich mich gut. Aber dieser Eindruck kann täuschen, wenn man bedenkt, dass ich gerade mit mir selbst rede.

Andreas Müller (hpd): Das Prometheus Trio ist eine Kriminalsatire, nicht wahr?

Der Autor: Das habe ich auch gehört.

Andreas Müller (hpd): Und? Stimmt es?

Der Autor: Achso, ja! Es ist eine Kriminalsatire mit fantastischen Elementen, also mit unwahrscheinlichen Geschehnissen und überzeichneten Charakteren, aber ohne Übernatürliches darin. Es geht um Jugendliche und um die Probleme des Erwachsenwerdens und außerdem geht es um zwei Sekten, die diese Jugendlichen opfern wollen. Das Buch spielt nämlich im finstersten Bayern, wo solche Dinge täglich geschehen.

Andreas Müller (hpd): Was sind denn das für Sekten?

Der Autor: Die eine ist eine fundamentalchristliche Sekte und die andere ist ein UFO-Kult. Das ist nämlich so: Es tauchen Kornkreise in Hirtenstadt auf, die sich die Bewohner nicht erklären können. UFO-Gläubige erwarten die Rückkehr der sogenannten „Kryptorianer“, weil sie glauben, dass diese Kryptorianer sie auf ihren Heimatplaneten mitnehmen werden. Dort, so meinen die Ufologen, werden sie für ihren Glauben an die Außerirdischen durch ewiges Leben belohnt werden. Die Christensekte möchte zuerst den UFO-Kult ihrem Gott opfern, weil er Götzen anbetet, aber dann tun sich die beiden Sekten zusammen und wollen drei Jugendliche opfern, weil diese sich in Bayern aufklärerisch betätigen. Und das geht ja gar nicht.

Andreas Müller (hpd): Wie wurde dein Buch bei den ersten Lesern aufgenommen?

Der Autor: Mit der Post. Mein Verlag und ich haben es an ganz viele Leute geschickt, an Feministinnen, Physiker, Psychologen, Religionswissenschaftler, Theologen, an die allerkomischsten Leute.

Andreas Müller (hpd): Und? Hat es ihnen gefallen?

Der Autor: Nein. Ähm, ja, meine ich! Sie fanden es sehr amüsant, sogar die gläubige Leserschaft – was irgendwie masochistisch ist, aber umso besser. Die Feministinnen haben sich darüber beschwert, dass die bayerischen Frauen so wenig emanzipiert seien. Aber das ist gar nicht meine Schuld.

Andreas Müller (hpd): Der Theologe Jean Tee, mehrfacher Preisträger im Weihnachtskrippendekorieren, hat gesagt, dass das Prometheus Trio der Untergang des christlichen Abendlandes wäre. Hat er recht?

Der Autor: Ich bin nicht so eingebildet, als dass ich glauben würde, ein einziges Buch, selbst wenn es von mir stammt, könnte eigenhändig das christliche Abendland dem Untergang weihen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
 

Andreas Müller (hpd): Was hast du denn gegen das christliche Abendland? Hat es dir schon jemals etwas getan?

Der Autor: Es existiert ja schon seit 700 Jahren nicht mehr. Aber das sehen die Leute anders und wollen es verteidigen gegen Muslime und so weiter. Es wäre mir lieber, wenn die Leute die freie Gesellschaft verteidigen würden, anstelle des finsteren Mittelalters.