„Würdevoll leben bis zuletzt“

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Hospize-Plakat / Foto © Evelin Frerk

BERLIN. (hpd) Um den diesjährigen Welthospiztag (3.10.09) herum veranstalten traditionell überall im Land tätige Einrichtungen der Hospiz- und Palliativarbeit gemeinsame „Hospiztage“ und informieren die Öffentlichkeit über ihre Angebote. So auch der Landesverband Berlin des Humanistischen Verbandes (HVD).

Die „Hospiztage“ werden in der Regel von den Landesarbeitsgemeinschaften getragen, die im Deutschen Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) zusammengeschlossen sind. Doch nicht alle sind dort Mitglied. Die humanistischen Hospize in Berlin sind ausschließlich im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPW) organisiert und nicht in der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Hospiz Berlin. Der Humanistische Verband Deutschlands als Träger der Hospize hat sich, im Unterschied zum eher skeptisch und zurückhaltend gebliebenen Hospizverband DHPV, nachdrücklich und eindeutig für den jetzt verabschiedeten Gesetzentwurf zur Patientenverfügung eingesetzt und geht auch weiterhin seinen eigenen Weg.

Vier humanistische Hospize in Berlin

Der Landesverband Berlin des HVD ist in diesem Jahr zum ersten Mal mit Großplakaten (zwei mal vier Meter) in die Öffentlichkeit gegangen, um auf die vier humanistischen Hospize in Berlin aufmerksam zu machen. Es handelt sich um das stationäre Hospiz „Ludwigpark“ im Nord-Osten der Stadt, das ambulante Kinderhospiz „Berliner Herz“, den interkulturellen Hospizdienst „Dong Ban Ja“ und den ambulanten Hospizdienst „V.I.S.I.T.E“, eine Abkürzung von Vorsorge ▪ Information ▪ Sterbebegleitung ▪ Initiative ▪ Trauerhilfe ▪ Ermutigung.

Die vier Einrichtungen arbeiten inhaltlich und in der Ausbildung der MitarbeiterInnen eng zusammen. Ihre Arbeit wird ergänzt durch die „Bundeszentralstelle Patientenverfügung“ in Berlin Mitte. Deren Arbeit im Rahmen der Patientenverfügung schildert ein 25minütiger Beitrag des Deutschlandradio zum Beginn der „Hospizwoche“ unter dem Titel „Wird das Sterben humaner?“.

„Würdevoll leben bis zuletzt“

Mit der Plakataktion will sich der Humanistische Verband in Berlin bewusst an der Enttabuisierung des Themas „Lebensende“ beteiligen. Zugleich soll verdeutlicht werden, dass Selbstbestimmung und Würde die zentralen Kernelemente einer humanistischen Weltanschauung und auch der humanistischen Hospizangebote darstelle.

Andrea Käthner, Abteilungsleiterin ‚Soziales’ beim HVD in Berlin, sieht den Verband mit den vier Angeboten erst am Beginn und man wolle mit den Großplakaten auch erreichen, dass diese Einrichtungen öffentlich sichtbarer werden. Mit zehn Großplakaten ist der Verband in diesem Jahr gestartet, es ist ein Anfang. Es sei auch der Beginn der Diskussion, wie man die Bildmotive in den nächsten Jahren weiter entwickeln soll. Im Gespräch sind Elemente der Natur, aber auch die Darstellung des interkulturellen Anliegens des Verbandes.

„Geben und Nehmen“

Zusätzlich zu den Prinzipien der „Selbstbestimmung und Würde“, gehe es dem Verband auch darum, zu verdeutlichen, dass es sich bei dieser Arbeit auch um ein „Geben und Nehmen“ handele, in dem Sinne, dass die überwiegend ehrenamtlichen MitarbeiterInnen nicht nur selber Zuwendung und Hilfen geben, sondern auch etwas zurück bekommen, Anerkennung, Zuwendung und Selbstbewußtsein.

Der Verband wird sich auch in den nächsten Jahren öffentlich einmischen. Andrea Käthner verweist darauf, dass Hospize und Palliativmedizin dringend gebraucht werden und immer noch viel zu wenig vorhanden sind. Dass müsse sich ändern.

C.F.