Der "Braune Conrad" (Erzbischof Conrad Gröber, Freiburg) hat NS-Gedankengut bis in die Sprachbilder hinein übernommen:
"Zum großen deutschen Volk gehört ihr als seine Wache und seine Wehr. Blut, Sprache, Kultur, naturhafte Liebe und andere Beziehungen tiefsinniger Art verbinden euch mit ihm. So lebt ihr aus dem Volk. Das Volk lebt hinwiederum aus euch. Denn ihr seid der machtvolle Schutzwall, der in schwerster Bedrängnis unser Volk und Vaterland umschirmt. Alle anderen Wälle sind tot. Sie leben und kämpfen, sie donnern und sprühen erst durch euch. (...) Mehr könnt ihr dem Volk und Vaterland kaum geben. Und ihr leistet diesen alles umfassenden Dienst als Pflicht vor Gott, übernommen durch den Eid!
Aus Pflicht, die aber keine leidig erzwungene Haltung sein soll, sondern soldatischer Charakter, d.h. ein überlegtes und mannhaftes: Ich will.
Fällt der eine oder andere von euch, so ist das weit mehr als nur die Entrichtung der menschlichen Schuld an den Allbezwinger Tod. Es ist letzte Hingabe an Vaterland und Volk. Soldatentod ist damit Opfertod.
Opfertod ist Heldentod. Heldentod ist ehrenvoller Tod, ein Ruhmeskranz der auch das Grab des unbekannten Soldaten aus der Dankbarkeit des Volksgenossen schmückt. Damit werdet ihr mit dem deutschen Volk quitt.
Es gab euch sein ruhmreiches Blut, und ihr gebt ihm das kostbare eure.
Ihr lebt aus dem Volk, das Volk aber lebt weiter durch euch. Und ihr selber lebt weiter in ihm."
Quelle: Hirtenwort "Arbeite als ein guter Kriegsmann Christi", September 1939
Aber es ist notwendig, gerecht zu sein, und deshalb kommt nun ein Widerstandskämpfer, Bischof Clemens August von Galen, zu Wort:
"Der Krieg, der 1919 durch einen erzwungenen Gewaltfrieden äußerlich beendet wurde, ist aufs neue ausgebrochen und hat unser Volk und Vaterland in seinen Bann gezogen. Wiederum sind unsere Männer und Jungmänner zum großen Teil zu den Waffen gerufen und stehen im blutigen Kampf oder in ernster Entschlossenheit an den Grenzen auf der Wacht, um das Vaterland zu schirmen und unter Einsatz des Lebens einen Frieden der Freiheit und Gerechtigkeit für unser Volk zu erkämpfen."
Quelle: Gordon C. Zahn: Die deutschen Katholiken und Hitlers Kriege, Köln 1965, S. 134
Der Bischof von Trier läuft ebenfalls zur Hochform auf, kriegt im letzten Satz aber gerade noch so die Kurve, dass er der Nachwelt dann erzählen kann, dass alles ganz anders gemeint gewesen sei...
"Die Liebe und Treue zu Volk und Vaterland ist gewiß keine ausschließlich christliche, sondern eine natürliche Tugend. Auch der Nichtchrist kann sie in heroischem Maße üben. Nirgends aber ist sie in tieferen Fundamenten verankert als im Christentum, nämlich im heiligen Willen Gottes und darum im persönlichen Gewissen eines jeden Christen.
Ebenso wie das Gesetz Christi das natürlich-sittliche, durch Ehrfurcht, Liebe und Gehorsam geformte Verhältnis des Kindes zu den Eltern zu einer übernatürlichen Tugend macht, so verlangt es auch aus übernatürlichen Gründen von uns treue und opferwillige Dienstbereitschaft gegenüber dem Volksganzen, und zwar in um so höherem Maße, je drangvoller die Lage ist, in der ein Volk sich befindet. (...) Wann aber wären die Sorgen eines Volkes schwerer und der Einsatz eines jeden notwendiger als in Kriegszeiten? Daher müssen wir nicht nur als Deutsche sondern auch als Christen aus unserem Glauben heraus jetzt alle unsere äußeren und inneren Kräfte freimachen zum Dienste am Volke, müssen jedes Opfer bringen, das die Zeitlage von uns verlangt, müssen geduldig jedes Kreuz tragen, das uns auferlegt wird. Wir müssen dies tun, indem wir das ewig vorbildliche Gebet des in Todesnot ringenden Erlösers wiederholen: "Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" "
Quelle: "Bewährung in ernster Zeit", November 1939