Zum Herbst die Impfquote erhöhen – ganz ohne Zwang. Wie dies bewerkstelligt werden könnte, zeigt die Studie eines internationalen Forschungsteams unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen. Demnach hängt die Bereitschaft der Menschen, sich impfen zu lassen, mit dem vermuteten Vertrauen der Ärzteschaft in die Impfung zusammen. Allerdings zeigt die Untersuchung eine große Diskrepanz zwischen den Annahmen der Bevölkerung und der tatsächlichen Meinung der Ärzteschaft.
Seit Anfang Mai müssen sich Schüler*innen, Lehrkräfte und Beschäftigte in den Schulen nicht mehr testen lassen; auch die Maskenpflicht an Schulen wurde stark gelockert. Doch kann von Entwarnung in der Corona-Krise wirklich schon die Rede sein? Welche langfristigen Auswirkungen für die jungen Menschen gibt es? Haben Leistungsdruck und Zukunftsängste zugenommen? Was belastet Schulkinder heute besonders? Verena Manz und Verena Kapferer, beide Schulsozialarbeiterinnen des SOS-Kinderdorfs Göppingen, erklären die Auswirkungen auf schulische Leistungen, ob Schüler*innen fehlende Erfolgserlebnisse auffangen und aus der Pandemie sogar lernen können.
Umfangreiche Lockerungen, ein neues Infektionsschutzgesetz: Ist die Pandemie zu Ende oder wird sie für beendet erklärt? Es war kaum jemals schwieriger als jetzt, die Pandemielage vernünftig einzuschätzen, findet unsere Kolumnistin Natalie Grams-Nobmann.
Die evangelische Kirche verzeichnet für das vergangene Jahr einen neuen Negativrekord bei ihren Mitgliedszahlen. Erstmals sank die Zahl der Protestanten in Deutschland unter die Grenze von 20 Millionen. Besonders verantwortlich scheint dafür die Corona-Pandemie zu sein.
"Corona – war da mal was?", fragt sich heute mancher. Hat bis vor zwei Wochen die Pandemie die weltweiten Schlagzeilen beherrscht, wird sie aktuell von der Berichterstattung über Putins Krieg gegen die Ukraine abgelöst.
Forschende des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung in Heidelberg und Kollaborationspartner am Max Planck-Bristol Center for Minimal Biology an der Universität Bristol haben einen neuen Ansatz zur Untersuchung von Sars-CoV-2 entwickelt. Für die systematische und standardisierte Erforschung des Coronavirus bauten sie minimalistische synthetische Viruspartikel, in die sie unterschiedliche Strukturen des Sars-CoV-2-Virus wie das Spike-Protein integrieren können. Bei ihrer Forschung entdeckten sie einen Faltmechanismus des Spike-Proteins, durch den das Virus für das Immunsystem des Wirts "unsichtbarer" wird.
In neun Tagen wird gelockert – so sieht es der Entwurf des neuen Infektionsschutzgesetzes vor. Dass dies entschieden wird, während wir einen neuen Höchststand an Ansteckungen verzeichnen, wirkt absurd. Wenn die Masken fallen, wird auch das eine Einschränkung der Freiheit sein, nämlich für diejenigen, die sich nach wie vor nicht anstecken wollen.
Wie Menschen die Corona-Pandemie erleben, hängt stark von ihrer politischen und weltanschaulichen Haltung sowie ihrer gesellschaftlichen Position ab. Dies sind erste Ergebnisse einer von Psychologen der WWU Münster, der LMU München und der Universität Osnabrück durchgeführten Untersuchung im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes "Coping with Corona".
Bei allem anderen: Zumindest die Pandemie scheint für viele vorbei zu sein, es locken Freiheit und Frühling. Doch eine Normalität wie vor Corona ist unrealistisch. Was bedeutet das Leben mit Sars-CoV-2 und seinen Varianten für uns alle? Fragt sich die Kolumnistin und Ärztin Natalie Grams-Nobmann.
Sowohl der religiöse Glaube als auch das Vertrauen in eine transzendente höhere Macht haben bei den Deutschen im Verlauf der Corona-Krise abgenommen. Darauf weist nun eine umfangreiche Studie hin. Außerdem wurde weniger gebetet und meditiert.
Besonders hohen Rückhalt haben die sogenannten "Spaziergänge" unter AfD-Wählern, Ungeimpften und Verschwörungsgläubigen, so die jetzt veröffentlichte repräsentative Untersuchung des interdisziplinären Center for Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS). Damit bestätigt sie frühere Erhebungen, wie die sukzessiv fortgeführte COSMO-Studie. Und sie belegt erstmals die bedeutende Rolle des Messengerdienstes Telegram bei der Verbreitung von Verschwörungserzählungen, die Menschen zum Protest aufstacheln.
Bestimmte Gen-Varianten können unser Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, erhöhen oder verringern. Die stärkste Risikovariante, welche wir vom Neandertaler geerbt haben, kommt bei heute lebenden Menschen erstaunlich häufig vor. Es ist daher anzunehmen, dass sie neben dem offensichtlichen Nachteil für ihre Träger auch Vorteile hat oder hatte.
Eine aktuelle Studie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zeigt, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Wissenschaft während der Corona-Pandemie gestiegen ist. Ferner zeigt sie, dass Verschwörungstheorien insgesamt nur wenig Zustimmung erhalten.
In den USA lehnen etwa 10 Prozent der Bevölkerung eine Impfung gegen das Coronavirus aus religiösen Gründen ab. Dies sorgt bei einer Mehrheit von 60 Prozent der Menschen für Verärgerung. Mit besonderer Verwunderung werden religiös begründete Ausnahmen von der Impfpflicht bei den Streitkräften aufgenommen. Während im Dezember 2021 noch Konsequenzen für die Impfverweigerung angedroht wurden, gewährte das Marinekorps Mitte Januar 2022 bereits zwei Ausnahmen.
In Folge seiner Verwicklung in einen Rechtsstreit gegen einen Impfgegner wurde der Arzt Dr. David Bardens zu einem der bekanntesten deutschen Kritiker der Impfgegner-Bewegung. Im Interview gibt er Antworten zur aktuellen Impfdebatte.