Mit über vier Millionen Covid-19-Infizierten, über 150.000 daran Verstorbenen und Millionen Menschen, die ihre Arbeit verloren haben, sehen sich die Vereinigten Staaten in einer verzweifelten Situation. Ein 669 Milliarden US-Dollar umfassendes Hilfspaket sollte nun kleine Unternehmen, Einzelunternehmer, einige Nichtregierungsorganisationen und Stammesunternehmen über die Krise retten. Nachdem auch Kirchen Hilfen beantragen können, hat sich allein die römisch-katholische Kirche mehrere Milliarden gesichert.
Anfang der Woche hat die Deutsche Bischofskonferenz den Bericht "Zahlen und Fakten 2019/20" veröffentlicht, aus dem für 2019 ein deutliches Plus bei den Kirchensteuereinnahmen hervorgeht. Auch die evangelische Kirche vermeldet trotz schwindender Mitgliederzahlen steigende Einnahmen.
Im Jahre 2019 haben 543.000 Menschen ihre Mitgliedschaft durch Austritt in den beiden großen Amtskirchen gekündigt. Die Statistiken der Bischöfe geben noch andere Informationen preis, die manchem Säkularen ein frohes Lachen entlocken können. Als erstes westdeutsches Flächenland ist Schleswig-Holstein unter die 50-Prozent-Quote gerutscht (Bremen knapp über 40 und Hamburg 34 Prozent).
Die beiden christlichen Kirchen haben ihre Statistiken für 2019 veröffentlicht. Das Ergebnis: Mehr Menschen als je zuvor haben ihnen im vergangenen Jahr den Rücken gekehrt, nämlich um die 543.000.
Weihwasser mag in Fantasyfilmen gegen Dämonen wirken, in der Realität ist es hingegen sogar gegen Viren machtlos. Mehr noch: Weihwasserbecken sind richtige Keimschleudern. Damit Gläubige in Coronazeiten ohne erhöhtes Infektionsrisiko an das geweihte Nass kommen können, sind inzwischen bereits mehrere kontaktlose und kontaktarme Weihwasserspender-Modelle im Handel erhältlich.
Nur gut neun Prozent der unter 18-Jährigen betrachten Kirche uneingeschränkt als eine mögliche Gesprächspartnerin für ihre Lebensthemen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Bistums Mainz unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das Ergebnis ist umso erstaunlicher, als die Mehrheit der Befragten angab, kirchennah zu sein.
Die Corona-Zeit könne dazu führen, dass die Gottesfrage in der Öffentlichkeit noch mehr verstumme und die Kirchen noch leerer würden, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Bischof Georg Bätzing in seiner Pfingstpredigt. In der Zeit des Shutdowns sei die Kirche offenbar nicht als relevant wahrgenommen worden.
Kaum ein Unternehmen hat in der Corona-Krise keine Einbußen zu vermelden. Den Kirchen geht es da nicht anders. Sie berichten von erwarteten Kirchensteuereinbußen in Millionenhöhe. Dass sie allerdings wesentlich höhere Rücklagen haben und noch dazu Staatsleistungen erhalten, dürfte sie von den meisten nun in Not geratenen Einzelhandelsunternehmen, Gastro- oder Kulturbetriebe unterscheiden.
In allen Religionsgemeinschaften steckt im Kern etwas Sektenhaftes. Das Zitat ist nicht von mir, sondern vom Religionswissenschaftler, Theologen, Pfarrer und ehemaligen Leiter der reformierten Sektenberatungsstelle relinfo.ch Georg Schmid.
Wer glaubte, dass Südafrikas strikte Ausgangssperre den selbsternannten Gotteskindern, Propheten und Heilsbringern aller Glaubensrichtungen das einträgliche Geschäft mit Klingelbeutel und Co. zerstört, hat nicht mit Shepherd Bushiri gerechnet.
Gestern hat sich die Bundeskanzlerin mit den Vertretern der Länder auf erste Lockerungen bei den Anti-Corona-Maßnahmen verständigt. Demnach sollen kleinere Geschäfte wieder öffnen dürfen. Zusammenkünfte und Veranstaltungen bleiben weiterhin untersagt, das gilt auch für Gottesdienste. Laut dpa soll es allerdings Gespräche des Bundesinnenministeriums mit Religionsvertretern zu möglichen Ausnahmen geben. Ein Kommentar.
Die Corona-Krise kennt nicht nur Solidarität, sondern auch dreiste Betrugsmaschen. Von Anrufen, um persönliche Daten zur späteren kriminellen Verwendung zu sammeln über als Desinfektionseinsatz getarnter Wohnungsraub ist alles dabei. Als besonders dreist erwies sich der Bischof einer christlichen Gemeinschaft in London, der ein Öl zum Schutz vor dem Coronavirus für umgerechnet über 100 Euro an seine Gläubigen vertrieb.
Die Geschichte des Christentums ist voller Geheimnisse. Dazu gehört auch der Ursprung der Weltreligion. Nimmt man das Alte Testament zum Nennwert, scheint die Sache klar: Die Genesis suggeriert, dass Gott nicht nur den Menschen erschaffen hat, sondern auch die Erde. Und wohl das ganze Universum.
Die Corona-Pandemie ist eine beispiellose Herausforderung, die nun alle gesellschaftlichen Ressourcen erfordert. Wo bleibt da eigentlich die vielbeschworene christliche Nächstenliebe? Ein Aufruf in düsteren Zeiten.
Wie der Bund für Geistesfreiheit (bfg) München recherchierte, ist der Vorstand des Rundfunkrates in Bayern zu 100 Prozent christlich, im Rundfunkrat und dessen Ausschüssen ist der Einfluss kirchlicher und kirchennaher Mitglieder ebenfalls groß, hinzu kommt eine starke Stellung der CSU. Der bfg München fordert eine Reform des zentralen Entscheidungs- und Kontrollgremiums und die überfällige Anpassung an gesellschaftliche Realitäten, denn für einen demokratischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist mehr Vielfalt nötig und wichtig.