Die Corona-Pandemie ist eine beispiellose Herausforderung, die nun alle gesellschaftlichen Ressourcen erfordert. Wo bleibt da eigentlich die vielbeschworene christliche Nächstenliebe? Ein Aufruf in düsteren Zeiten.
Das Coronavirus verbreitet sich momentan in rasendem Tempo um den gesamten Globus. Da die Gesundheitssysteme in mehreren Ländern voraussichtlich kollabieren, ist es nicht ausgeschlossen, dass mehrere Millionen Menschen sterben werden. Unfassbar viele stehen bereits jetzt vor einer unmessbaren finanziellen Krise und befinden sich damit in einer existenziellen Notlage.
Wir brauchen Hilfe. Nicht manche, nicht einige, sondern wir alle. Und wenn alle Hilfe brauchen, dann müssen auch alle helfen. Jeder kann etwas tun, um sich und seine Mitmenschen zu schützen. Viele tun das auch und das ist unfassbar wichtig. Die kleinen und großen menschlichen Gesten in der aktuellen Krise machen Mut. Aber es reicht nicht, wir können mehr. Einige können mehr als andere. Und das sind die, auf die es jetzt ankommt.
Eine der reichsten Institutionen der Welt ist die Kirche. Experten schätzen das Vermögen allein der deutschen Kirchen auf mehr als 400 Milliarden Euro. Zum besseren Verständnis in Zahlen: 400.000.000.000 Euro. Allein durch die Kirchensteuern nehmen sie jedes Jahr über 11 Milliarden Euro ein – weitere Staatssubventionen in Millionenhöhe nicht mitgerechnet. Die Bistümer besitzen insgesamt über ein Netto-Finanzvermögen von über 12 Milliarden Euro, dem keine Ansprüche Dritter gegenüberstehen.
Um zur Sache zu kommen: Nicht morgen, nicht übermorgen, sondern genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Welt teilhaben zu lassen an dem Reichtum der christlichen Nächstenliebe, die Sonntag für Sonntag in unzählbaren Gemeinden gepredigt wird. Das Geld wird jetzt gebraucht. Nicht unter der Matratze eines Bischofs oder für eine teure Badewanne, sondern in den Krankenhäusern, in der Pflege, in der Forschung, in der Sozialhilfe, bei mittelständischen Betrieben – also bei den echten Leistungsträgern unserer Gesellschaft. Dort muss jetzt geholfen werden.
Nun ist die Gelegenheit – nein, die Pflicht –, dass Kirche und Politik endlich einmal sinnvoll zusammenarbeiten. In Anbetracht der Corona-Pandemie erlaubt der Vatikan seit gestern die Vergebung der Sünden ohne Einzelbeichte. Wie großzügig! Aber wird uns das retten? Nein! Unsere Gesellschaft braucht nun Unterstützung, die wirklich hilft. Sie braucht nun finanzielle Hilfe. Auch von den Kirchen!
33 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Der letzte Satz in dem Artikel ist ein vergeblicher Hilferuf, es wird NIE geschehen, dass die Kirchen auch nur einen "Silberling" von ihrem ergaunerten Geld abgeben werden, im Gegenteil, diese werden weiterh
Werner Helbling am Permanenter Link
Die Nächstenliebe ist eingebettet bei den Politikern, vorwiegend mit dem C, die sich auch immer auf ihre «christlichen Werte» berufen.
Roland Fakler am Permanenter Link
Sehr gute Idee. Zumindest wäre die Staatskrise ein Anlass, die Staatsleistungen an die Kirchen, ohne Forderungen an den Staat abzulösen.
Wolfgang am Permanenter Link
Da wird die Kirche aber wieder völlig unterschätzt: Noch nie hat der Vatikan seine Schatullen geöffnet, für die Notleidenden!
Die Kirche hat zwei Hände, eine zum Nehmen und eine zum Festhalten. Bis heute!
Wolfgang am Permanenter Link
Christliche Nächstenliebe ist nur ein Papierglaube.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Das Geld ist da - aber "christliche Nächstenliebe"? Fake News.
Michael Ganß am Permanenter Link
100%. Eine kleine Geste könnte schon mal sein, ab sofort unilateral auf die Staatsleistungen zu verzichten.
Manfred Schleyer am Permanenter Link
Was lehrte Jesus Christus? "Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde ..." Bergpredigt, Matthäus-Ev. 6,19. "Verkauft eure Habe und gebt den Erlös den Armen!" Lukas-Ev. 12,33.
Übernatürlich gelten diese göttlichen, unmenschlichen Gebote nur für die "Schafe", natürlich nicht für die "Hirten" (Jesus) und ihre Kirchen.
Wolfgang am Permanenter Link
Das wäre ja auch noch schöner! Diese Zeilen werden bei den Predigten in den Kirchen nie
Johannes Reiter am Permanenter Link
Es ist schäbig, die Corona-Pandemie für Kirchenkritik zu instrumentalisieren, Frau Schimpf.
Ich erfahre aus Ihrem Artikel nichts darüber, ob und wieviel Geld die Kirche tatsächlich für wohltätige Zwecke ausgibt - beziehungsweise: Wie viel Geld einfach irgendwo abgerufen werden könnte, nicht zweckgebunden ist, und wer darüber befinden muss. Ich muss mir vielmehr aus dem Subtext zusammenreimen, dass die Kirche - so die Behauptung - behäbig auf einem riesigen Geldsack sitzt und ihn eifersüchtig hütet. Natürlich ist stets von "der Kirche" die Rede, als gebe es keine konkreten Entscheidungsgremien.
Insgesamt geht es dann wohl doch eher um eine Zementierung des Feindbildes. Besser, die Leute sind nicht darüber im Bilde, wie das mit dem Kirchenvermögen konkret aussieht.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Wenn Sie wissen, Wie das konkret aussieht, dann bitte teilen Sie es uns mit, wir sind lernfähig.
Christian am Permanenter Link
Absolut wahre Worte, Herr Reiter. Sollen die Atheisten doch mal in ihre Geldbörse greifen und für wohltätige Zwecke spenden. Aber das wollen die Atheisten dann sicherlich wieder nicht, Geiz ist geil.
Gondel am Permanenter Link
Sehr geehrter Christian, sehr geehrter Herr Reiter,
Wundern Sie sich nun noch, wenn Sie hier als führend in der Unbeliebtheit rangieren?
Christian am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Gondel, wie bitte? Ich muss mich jetzt echt wundern. Was genau soll ich denn jetzt bitte Ihrer verbalen Hasstriade gegen die Kirche und gegen Gott entnehmen?
Nein, Herr Gondel, das eigentliche Problem in der Menschheitsgeschichte waren und sind leider immer noch die Atheisten, die mit ihren queren Ideen und „Logiken“ (pah, das ich nicht lache!) die Menschheit ins Unglück gestürzt haben. Das dritte Reich, die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und Fukushima und nun auch noch der Corona-Virus, DAS ist Teufelswerk, angerichtet durch die Atheisten und ihren „Humanismus“. Die hpd-Szene sollte mal vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Anzeige ist raus.
Paul München am Permanenter Link
Könnten Sie das bitte näher erklären, wie die Atheisten das bewerkstelligt haben mit dem Corona-Virus? Vielen Dank im Voraus!
Im übrigen verbitte ich mir Ihre Aussage, Atheisten mit "Teufelswerk" in Verbindung zu bringen. Denn den Teufel gibt es ebensowenig wie Gott/Götter, allesamt lediglich menschliche Erfindungen.
Christian am Permanenter Link
Im übrigen verbitte ich mir, dass Sie meinen christlichen Glauben und meine Kirche verunglimpfen. Das ist Volksverhetzung und laut Gesetz strafbar.
Gondel am Permanenter Link
Sehr geehrter Christian,
außerordentlichen Dank für Ihre anschauliche Erwiderung, etwas Ähnliches hatten wir hier kaum, das ist durchaus bereichernd.
Nur die Nazikeule erregt immer wieder Besorgnis, muss doch die fest eingestanzte "Gott mit uns"-Parole auf sämtlichen Nazi-Koppeln dem Anwender regelmäßig erhebliche Schmerzen verursachen, belegt dies doch, dass sämtliche Täter des Zweiten Weltkrieges in Europa aus Gesellschaften hervorgingen, welche Jahrhunderte lang christlich geprägt wurden.
Selbst die Vorgaben Luthers wurden konsequent aus- und weitergeführt. Ja und sowieso, als Gottloser wäre man sofort aus der SS und der Partei und auch sonstigen Ämtern geflogen und hätte damit rechnen müssen, im KZ zu landen.
Im Übrigen gehe ich nicht davon aus, dass der Verfassungsschutz Ihre oder meine geistige Verfassung beobachten wird, ist doch hier schon alles klar ersichtlich.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Christians "Anzeige ist raus" ist aber schon forsch, nicht?
Peter am Permanenter Link
Tja, Christian, Ihre Satire wird nicht von jedem erkannt und gewürdigt.
Christian am Permanenter Link
Definitiv, definitiv, Peter. In diesem Kontext könnte man sogar von dem berühmten Sprichwort Gebrauch machen: „Der Zweck heiligt die Mittel“. Die Doppeldeutigkeit ist hier beabsichtigt.
Gondel am Permanenter Link
@Peter
Na dann auch weiterhin viel Spaß beim beeindruckendem Tummeln unter nicht ernst gemeinten Kommentaren.
Christian am Permanenter Link
@Gondel
Christian am Permanenter Link
Lieber Christian, dass sogenannte Atheisten das nicht tun ist eine böswillige Unterstellung wogegen die finanzielle „Hilfe“ der Kirche belegbar ist.
Glaubem sie weiter dass Glaube in der Kirche ist. Christlicher Glaube ist ganz woanders aber nicht in dieser Finazinstitution.
A.S. am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Reiter, ja, Sie sehen das richtig, die Kirche hortet ihr Vermögen.
Cariats und Diakonie lassen sich alle ihre sozialen Leistungen vom Staat oder den Sozialkassen bezahlen. Den Ruhm für diese "guten Taten" greifen die Kirchen gekonnt für sich ab.
Die Hilfe der Kirchen(als Institutionen) für Notleidende beschränkt sich im Wesentlichen darauf, ANDERE AUFZUFORDERN, Hilfe zu leisten bzw. Geld zu spenden und so den EINDRUCK ZU ERWECKEN, die Kirche würde helfen.
Helmut Lambert am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Reiter,
Ich vermute, Sie wissen das alles selbst. Dann versuchen Sie mit alten, unglaubwürdig gewordenen Tricks Ihre Leser für dumm zu verkaufen.
Gott befohlen!
Jürgen Becker am Permanenter Link
Ja, Herr Reiter, es ist schäbig zu behaupten, dass die Atheisten nichts für wohltätige Zwecke ausgeben. Woher wissen Sie, wieviel Geld ich z. B. für Kinderdörfer spende im Jahr oder was ich ärmeren Leuten gebe.
Das Geschwafel von der "christlichen" Nächstenliebe geht mir fürchterlich auf die Nerven. Als ob Nichtchristen keine Nächstenliebe kennen.
Mit welcher Frechheit unterstellen Sie mir, ob überhaupt und welche Feindbilder ich habe. Sie können so viel Unsinn schreiben, wie Sie wollen, damit werden Sie nicht zu meinem Feind.
J. Becker
Hansbernd Schomacher am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Reiter,
was heißt denn hier "gläubig"?
Meine Sie damit den Glauben an einen "Gott", den uns die Kirche seit Jahrtausenden "verkauft?!
Meinen Sie den Ablasshandel mit dem man den Gläubigen auch noch das letzte Geld aus den Taschen gezogen hat?
Meinen Sie den Prachtbau eines Tebartz von Elz im Bistum Limburg (oder wie dieser "Gläubige" heißt?)?
Und wie spricht eigentlich der Herr?
Der Herr spricht "Mein Reich ist nicht von dieser Welt"
Noch Fragen?
Birgit am Permanenter Link
Guten Tag, seit Tagen verfolge ich die Nachrichten zum Corona-Virus und einige youtube Beiträge von christlichen! Propheten. Was ich beobachte ist: Nun möchte so Mancher Recht haben mit seiner Meinung.
Sollte nicht ( anstatt sich jetzt als Christen gegenseitig anzuklagen, denn es wird sich in der Krise sowieso zeigen, wo wahrer Glaube an Jesus Christus ist und wo NICHT)..." an ihren Taten wird man sie erkennen"/ ja sollte nicht das gemeinsame Gebet das Wichtigste sein???? Gott um Entschuldigung zu bitten, dafür , dass die Erde so kaputtgewirtschaftet wird, dafür, dass Kinder weltweit in Millionmenzahl missbraucht werden? Sogar die Einwohner von NINIVE verstanden das (ohne viel Bildung zu haben. und sie bereuten in Sacktuch und Asche, nachdem Jona sie warnte!)
Die BIBEL Jesaja 5, Verse: "
1 Ich will singen von dem, den ich liebe, / ein Lied vom Weinberg meines Freundes: / Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. (Psalm 80.9) (Jesaja 27.2) (Markus 12.1) 2 Er grub ihn um und entfernte die Steine / und bepflanzte ihn mit edelsten Reben. / Einen Turm baute er mitten darin / und hieb auch eine Kelter aus. / Dann wartete er auf die süße Frucht. / Doch die Trauben waren sauer und schlecht.
3 Nun, ihr Bürger von Jerusalem, Männer von Juda: / Wie denkt ihr über meinen Weinberg und mich?
4 Habe ich nicht alles an meinem Weinberg getan? / Warum hoffte ich auf süße Trauben / und er brachte saure Frucht?
5 Jetzt sage ich euch, was ich ihm tue: / Ich reiße seine Hecke aus, / damit er von Herden abgeweidet wird, / ich breche seine Mauer ab, / dass er von allen zertrampelt wird.
6 Zu einer Wüste soll er werden, / nicht mehr beschnitten und behackt - und von Dornen und Disteln bedeckt. / Und den Wolken will ich befehlen, / dass kein Regen mehr auf ihn fällt. 7 Denn der Weinberg von Jahwe, dem allmächtigen Gott, ist das Volk Israel. / Und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust. / Er hoffte auf Rechtsspruch / und erntete Rechtsbruch, / er hoffte auf Gerechtigkeit / und hörte Geschrei über Schlechtigkeit."
Ja wie dem auch sei.. natürlich sollte sich Christen auf der ganzen Welt untereinader helfen .. JETZT
LG Birgit
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Und die Atheisten und Humanisten, welche das als einzige wirklich tun und nicht nur darüber reden, so wie ein Bischof Bedford-Strohm, der nur empfiehlt zu beten und Spenden sammelt
Was sollen diese Sprüche aus der Bibel, wir sind kein Hirtenvolk mehr, oder haben Sie noch nicht bemerkt, dass wir im 21sten Jahrhundert leben, mit derartigen Sprüchen helfen Sie niemanden, sondern zeigen nur Ihre Rückständigkeit und Realitätsferne.
Thomas R. am Permanenter Link
Wie kann man ethische Erwartungen an Vertreter einer Religionsgemeinschaft haben, die mit der abscheulichsten aller Verbrechensgeschichten belastet ist?
Heike Storch am Permanenter Link
In dieser Zeit beweist sie mal mehr ihre Scheinheiligkeit ....sie predigen Wasser und trinken selbst Wein....
Anders am Permanenter Link
Vermögen der Kirche - ja, aber das sind nicht alles liquide Mittel. Ein Kirchengebäude ist ein Vermögen, aber nicht frei verfügbares Vermögen.
Assia Harwazinski am Permanenter Link
Bisher kam mir nie zu Ohren, dass es in kirchlichen Strukturen Kurzarbeit gibt - was viele Andere trifft. Auch die Spenden sind Spenden von Außen, nicht von Innerhalb der Kirchen.