Der Journalist und Lehrer Dennis de Lange beschreibt und analysiert in "Die Revolution bist Du! Der Tolstojanismus als soziale Bewegung in den Niederlanden" das im Untertitel genannte Phänomen. Dabei nutzt der Autor sowohl die Bewegungsforschung wie die Geschichtswissenschaft als Methode und kommt zu interessanten Ergebnissen zu einem eher exotischen Thema.
BERLIN. (hpd) Raoul Schrott ist ein genialer lyrischer Stimmenimitator. Das Gilgamesch-Epos, altägyptische Liebeslyrik und Hesiod hat er nachgedichtet. Dieser unerschrockene poetische Gaukler zauberte nun die erste atheistische Bibel aus seinem Zylinder. Ein gewisser Matthias Knutzen soll sie 1674 veröffentlicht haben. Im Norddeutschen vor 370 Jahren bei Eiderstedt geboren und in Krempe als Hauslehrer tätig. Seine Spuren verlieren sich in Italien.
BERLIN. (hpd) "MACHT" - für dieses Werk erhält Karen Duve den "Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor". Mit ihm werden Schriftsteller ausgezeichnet, deren "Werk vom Grotesk-Komischen auf hohem künstlerischen Niveau geprägt ist".
BERLIN. (hpd) Beim Alibri Verlag erschien Anfang des Jahres das aktuellste Buch von Rachid Boutayeb. Joachim Werner Münch fragte den Autoren nach seinem Verständnis von Satire, weshalb die Handlung des Buches in einem Bordell spielt und was Integration für seine Protagonisten und für ihn bedeutet.
BERLIN. (hpd) "Der Andere könnte Recht haben." Mit diesem Zitat des Philosophen Prof. Dr. Hans-Georg Gadamer kennzeichnete der evangelische Pastor Jürgen Mette die Haltung des Philosophen Dr. Dr. Joachim Kahl bei ihren Streitgesprächen im Fernsehen, bei öffentlichen Veranstaltungen oder auch bei regelmäßigen privaten Treffen in einem Marburger Café.
BERLIN. (hpd) Eine alte Frau mit einem schwarzen Hund, die begleitet wird von einem Schwarm Krähen, sobald sie mitten in Berlin auf die Straße tritt. Diese Frau gibt es nun wirklich, die Autorin Monika Maron. Für ihre jüngste Romanrecherche freundete sie sich mit den übel beleumundeten Vögeln an. Heraus kam ein Essay: "Krähengekrächz".
BERLIN. (hpd) Auf zwölf Bände sind die Tagebücher von Henry D. Thoreau angelegt, von denen der erste vorliegt. Mit ihnen begann Thoreau seine literarischen Exerzitien, sie waren Steinbruch für sein Hauptwerk "Walden", über die drei Jahre, in denen er in Massachusetts im Wald lebte. Die Aufzeichnungen fing er an lange bevor er sich weigerte, Steuern zu zahlen, aus Protest gegen die Sklaverei, und vor seinem Essay zum Recht auf Ungehorsam gegen den Staat.
BERLIN. (hpd) "Mit Frauen und Untertan umzugehen ist äußerst schwierig", diesen Satz von Konfuzius stellte Karen Duve ihrem neuen Roman voran. Am 18. Februar 2016 erschien das Buch und sozusagen zeitgleich Rezensionen. Der Bogen spannt sich dabei von witzig, böse, prophetisch, aktuell, komisch, finster bis zum Wortspiel einer "Poetologie der Hoffnungslosigkeit" – man stritt und debattierte.
BERLIN. (hpd) Früher füllte sie als Frontfrau der Rock-Gruppe "Wir sind Helden" Riesenhallen. Nun ist Judith Holofernes unter die Dichter gegangen. Begleiten lässt sie sich freilich auch jetzt noch: von der Grafikerin Vanessa Karré. "Du bellst vor dem falschen Baum" betitelt sie ihren Band mit Tiergedichten. Auf der Buchmesse war sie erstaunt, dass man annahm, sie schreibe jetzt für Kinder.
BERLIN. (hpd) Ein der größten Literaturkritiker der deutschen Literatur, Hellmuth Karasek, ist am Dienstag, den 29. September, im Alter von 81 Jahren in Hamburg gestorben. Er war ein unverkennbarer Intellektueller, nicht gerade vom "linken" Flügel, aber er scheute sich nicht vor dem Populären und der Öffentlichkeit, seine Meinung und Kritik zu äußern.
BERLIN. (hpd) Nun ist Rudi Hurzlmeiers und Harry Rowohlts humoristische Co-Produktion ungewollt zu einem Vermächtnis geworden. Als der Literat todkrank wurde, musste der Cartoonist den letzten humoristischen Bildband der beiden teilweise auch lyrisch mitbestücken. "Monkiss" konfrontiert den Leser und Betrachter nicht nur mit unseren äffischen Gewohnheiten.
BERLIN. (hpd) Was passiert, wenn Geschwister ungleicher nicht sein können, nämlich ein Menschenkind und ein im Haushalt eines Forschers aufgezogenes Schimpansenkind? Wenn sie sich doch für Gleiche halten? Dieser Frage geht Karen Joy Fowel in ihrem Roman "Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke" nach. Eine Geschichte voller Verluste und Traumata einer zerbrochenen Familie, die trotzdem auf die unterhaltsamste Art rüberkommen.
BERLIN. (hpd) Die Einsamkeit der Seegurke und das historisch verbürgte sprechende Automatentier des Erasmus Darwin, Großvater Charles Darwins, das nicht wie erwartet das Vaterunser, aber “Mama” sagen konnte, sind Sujets des Dichters Heinrich Detering in seinem Band “Wundertiere”, gerade im Wallenstein Verlag erschienen. Es sind kluge Gedichte, federleichte kleine Wortmaschinchen, die dem nachspüren, was Leben ist.
WIESBADEN. (hpd) Günter Grass, dichtender Begleiter unserer Geschichte, ist gestorben. Und diese semantische Verbindung von Literatur und Geschichte macht betroffen, ein Verlust, weil Grass ein Schriftsteller war, der den Finger auf die Wunden gelegt hatte, die durch Geschichtsklittierung entstanden sind.
STEISSLINGEN. (hpd) "Das Dasein ist köstlich, wir müssen nur den Mut haben, unser eigenes Leben zu führen." Giacomo Casanova ist vor allem durch seine Liebesabenteuer bekannt. Das ist aber nicht alles, was ihn auszeichnete. Eine Richtigstellung zum bevorstehenden 290. Geburtstag Casanovas.