Das berüchtigte Reichskonkordat "feiert" in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. Dieses am 20. Juli 1933 vom "Heiligen Stuhl" und dem "Dritten Reich" geschlossene Abkommen regelt bis heute Grundzüge des Verhältnisses zwischen dem deutschen Staat und der römisch-katholischen Kirche.
Neben staatlich besoldeten evangelischen und katholischen Militärseelsorgern werden nun auch jüdische Militärrabbis Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr betreuen. Das beschloss der Bundestag am vergangenen Donnerstag.
Ende letzten Jahres meldete die Tagesschau, dass ein Staatsvertrag geschlossen wurde, der Militärrabbiner in der Bundeswehr ermöglichen wird. Dabei sollen 10 Rabbiner für 300 Soldatinnen und Soldaten jüdischen Glaubens zuständig sein. Der hpd sprach mit dem Bundesbeauftragten für "Humanismus und Bundeswehr" im Humanistischen Verband Deutschlands (HVD), Ralf Schöppner.
Der ifw-Lexikonbeitrag "Militärseelsorge" von Gerhard Czermak ist in Band 8 der Reihe edition pace "Die Seelen rüsten - zur Kritik der staatskirchlichen Militärseelsorge" erschienen. Der Sammelband wurde von den Theologen Rainer Schmid, Thomas Nauerth, Matthias-W. Engelke und Peter Bürger in Kooperation mit dem Ökumenischen Institut für Friedenstheologie (ÖFT) herausgegeben.
Der Krieg ist ein Monster, das nicht nur Menschen verschlingt, sondern auch das gute Leben im Diesseits für viele auf längere Sicht unmöglich macht. Keine Überraschung also, dass sich Humanistinnen und Humanisten seit jeher für den Frieden einsetzten. Aber wie "geht" Frieden? Mit dieser Frage setzt sich ein neuer Sammelband der Humanistischen Akademie Deutschland auseinander. Der hpd hat mit dem Herausgeber und Mitautor Ralf Schöppner über Pazifismus, die Begründung militärischer Interventionen und die seelsorgerische Betreuung von Soldaten gesprochen.
In Norwegen ist jetzt ein traditionsreiches kirchliches Monopol gebrochen worden: In Galauniform wurde vor wenigen Tagen die erste humanistische Militärseelsorgerin ins Amt eingeführt. Dennoch entspricht die weltanschauliche Zusammensetzung des Seelsorgerkorps noch lange nicht der Lebenswirklichkeit der Soldaten.
Der HVD - Humanistischer Verband Deutschlands, hat vor einiger Zeit das Projekt "Gläserne Wände - Bericht zur Benachteiligung nichtreligiöser Menschen in Deutschland" vorgestellt. Mit 33 Forderungen will der HVD auf die Benachteiligung nichtreligiöser Menschen aufmerksam machen und fordert wichtige Veränderungen ein.
ESSEN. (hpd) Gegen den katholischen Soldatenbischof Franz-Josef Overbeck wird es keine Anklage geben. Im Mai hatte der Bischof zwar während einer später auch über das Internet übertragenen Rede erklärt, dass es ohne Religion und religiöse Praxis kein Menschsein gebe. Die Justiz sieht deshalb aber keinen Handlungsbedarf.
OBERWESEL. (hpd/gbs) In einem Brief an den Bundesminister der Verteidigung, Thomas de Maizière, hat der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung die jüngsten Äußerungen des katholischen Militärbischofs Franz-Josef Overbeck kritisiert. Overbeck habe nichtreligiösen Menschen das Menschsein abgesprochen und als Soldaten zweiter Klasse abgestempelt. Der Minister dürfe dies nicht unwidersprochen stehenlassen, zumal es in den Streitkräften mehr konfessionsfreie als katholische Soldaten gebe.
BERLIN. (hpd) Die Zahl der SoldatInnen der Bundeswehr verringert sich, die Zahl der staatlich bezahlten Militärpfarrer bleibt jedoch gleich. Ein mehr als fragwürdiger Zustand.
BERLIN. (hpd) Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat mit seinen Äußerungen zur Homosexualität erneut für Empörung unter Schwulen und Lesben gesorgt. Besonders problematisch: Overbeck ist auch Militärbischof und als solcher für den berufsethischen Unterricht der deutschen Soldaten zuständig.
WASHINGTON. (hpd) Atheisten und Agnostiker in den US-amerikanischen Streitkräften fordern zunehmend energischer Seelsorger, die ihren säkularen Lebensauffassungen gerecht werden können. Mit diesem Ansinnen stoßen die nichtreligiösen Soldatinnen und Soldaten erwartungsgemäß auf harsche Ablehnung bei christlichen Geistlichen. In Deutschland wiederum gibt es sogar Widerstand aus den eigenen Reihen.
MÜNSTER. (hpd/exc) Gottesdienste und Gebete haben in Kriegen vom Mittelalter bis in die Moderne laut Experten eine wesentliche Rolle gespielt. „Eine Allianz zwischen Krieg und christlicher Liturgie ist kaum zu übersehen“, sagte der katholische Theologe und Historiker Dr. Thomas Lentes vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster am Dienstagabend.