Inspiriert von vergilbten Briefen, die sie in einer Kiste fand, rekonstruiert Marlene Pfaffenzeller das Leben eines Mannes. Frieder, der angepasst und unkritisch seinem Führer und dem deutschen Volk dienen möchte, schrieb die Briefe von den Fronten des 2. Weltkrieges.
Am 10. Mai (dem Jahrestag der Bücherverbrennungen der Nazis) bildeten circa 150 Leser*innen auf dem Königsplatz eine literarische Klangskulptur und lasen aus Büchern der Autor*innen, die von den Nazis verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.
Am 30. April 1945 endete in München die Diktatur der Nationalsozialisten mit dem Einmarsch der "Rainbow Divison" der US-Army. Bereits am 29. April 1945 war das KZ Dachau befreit worden, am 8. Mai 1945 musste der Nazi-General Alfred Jodl die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnen. Der verbrecherische Krieg war somit beendet. Zur Erinnerung und Mahnung werden auch in diesem Jahr wieder weiße Fahnen in München wehen.
In der Galerie deutscher Widerstandskämpfer führten Georg Elser und Maurice Bavaud lange Jahre ein Schattendasein. Sie eigneten sich nicht für die Rolle des staatlich verklärten Helden. Eine Hommage.
Die Erinnerung an Holocaust und Nazi-Herrschaft befindet sich in einer Umbruchphase, weil die letzten Zeitzeugen sterben. Mario Dahl, Student der Filmakademie Baden-Württemberg, hat sich dem Thema in einem eindrucksvollen Kurzfilm genähert.
"Make law, not war." Unter diesem Motto versammelte sich am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, auf Einladung des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Nürnberg eine Gruppe Aktivistinnen und Aktivisten, um am Eingang zur Straße der Menschenrechte für humanistische Werte zu demonstrieren.
Selbsternannte Querdenker vergleichen sich gern mit Opfern des Nationalsozialismus. Erst am Wochenende erklärte eine gewisse "Jana aus Kassel", dass sie sich durch ihren Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen wie Sophie Scholl fühle. Was von solchen Vergleichen zu halten ist, erläutert Historikerin, Journalistin und Sophie-Scholl-Biografin Dr. Maren Gottschalk im Interview mit hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg.
Trotz Corona erinnerten die Künstler Wolfram Kastner und Martin Mohr am Sonntag an den Jahrestag der Bücherverbrennung der Nazis und ließen am authentischen Ort eine mahnende Brandspur im Rasen des Münchner Königsplatzes sichtbar werden. Außerdem ging eine Website mit virtuellen Lesungen online.
Rechte Parolen, die viele noch vor zwanzig Jahren erschreckt hätten, gehören inzwischen in Deutschland zur Normalität. Das zeigt sich auch in den Gedenkstätten ehemaliger Konzentrationslager, die zunehmend mit geschichtsrevisionistischen Provokationen zu kämpfen haben. Ein Interview mit Jens-Christian Wagner, Geschäftsführer der "Stiftung niedersächsische Gedenkstätten" und Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen.
8. November 1939: An diesem Tag misslang das Bombenattentat des schwäbischen Schreinergesellen Georg Elser auf Adolf Hitler im Münchener Bürgerbräukeller. Elser wurde daraufhin gefasst und am 9. April 1945 im Konzentrationslager Dachau ermordet. Heute sind Straßen und Schulen nach ihm benannt – aber es brauchte Jahre, bis seine Tat anerkannt wurde.
Für ausländische Rechtsradikale, Rassisten, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten ist die Schweiz eher ein steiniger Boden. Unser stabiles politisches System verhindert die Bildung von grossen braunen Zellen und Bewegungen. Doch es gibt auch hier Menschen, die sich nach einem starken Führer, radikalen Strukturen und völkischen Ideologien sehnen. Diese lassen sich gern von deutschen Aufwieglern radikalisieren.
Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer setzte sich wie kein anderer für die Strafverfolgung von NS-Verbrechern und eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust ein. Seit gestern trägt der große Saal im Frankfurter Saalbau Gallus seinen Namen.
Eine gängige Polemik gegen Nicht-Gläubige ist, dass sie ebenso gottlos seien wie die Nazis. Doch wie hielten es die Nazis wirklich mit Gott? Und gibt es tatsächlich historische Zusammenhänge zwischen rechter Gesinnung und Kirchenferne? Wolfgang Proske nähert sich diesen Fragen über eine historische Betrachtung des Begriffs "Gottgläubigkeit".
Das Erzbistum Hamburg feiert seine Märtyrer im Kampf gegen das Nazi-Regime. Die weitreichenden Verstrickungen der Kirchenoberen in das Funktionieren des Nazi-Regimes werden hierbei – wie so oft – unter den Tisch gekehrt.
Domradio.de hat sich ein neues Logo verpassen lassen, ein rotes Dreieck auf der Spitze. Trauriger Tatbestand: Genau mit diesem Zeichen haben die Nazis ihre politischen Gegner in den Konzentrationslagern markiert. Die hilflosen Erklärungsversuche des Kirchensenders zu verfolgen, tröstet allerdings darüber hinweg.