Die Seligsprechung der beachtlichen redlichen Persönlichkeit von Max Josef Metzger am kommenden Sonntag steht unvereinbar in einer Reihe mit anderen Selig- und Heiligsprechungen, die bei weltlich-ethischer Betrachtung unverständlich sind. Fulbert Steffensky, vom Benediktinermönch zum Luthertum konvertiert, hat einmal geschrieben: "Heilige sind zwielichtige Gestalten. Am besten fragt man zuerst, wer sie selig- oder heiliggesprochen hat und welche Interessen mit einer solchen Heiligsprechung verbunden sind." Das gilt natürlich auch für Seligsprechungen, die ja oft Vorstufen einer Heiligsprechung sind.
Eine Gruppe um den Münchner Aktionskünstler Wolfram P. Kastner, die bereits mit einer Guerilla-Aktion in dieser Angelegenheit für Aufsehen sorgte, fordert, den Berliner Hindenburgdamm in Berlin-Steglitz umzubenennen. Hindenburg als historische Person sei nicht dazu geeignet, geehrt zu werden. Sie wenden sich nun in einem Offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU).
Der Historiker und Journalist Volker Ullrich, bekannt aus der Wochenzeitung "Die Zeit", legt mit "Schicksalsstunden einer Demokratie. Das aufhaltsame Scheitern der Weimarer Republik" ein neues Werk vor. Er macht darin deutlich, dass die erste echte parlamentarische Demokratie in der deutschen Geschichte nicht hätte scheitern müssen, hätten die jeweiligen politischen Akteure anders und entschiedener gegen Demokratiefeinde gehandelt.
Das Symbol der Schwarzen Sonne ist eng mit der Geschichte des rechten Okkultismus verbunden und inzwischen auch in der Popkultur verbreitet. Doch seine vermeintlich uralte Herkunft erweist sich bei genauer Betrachtung als moderne Erfindung. Der Ursprung dieses Symbols liegt in den Anfängen des Nationalsozialismus, als Heinrich Himmler und seine okkultistischen Berater begannen, die Ideologie der SS durch Mystik zu untermauern. Die wahre Geschichte der "Schwarzen Sonne" zeigt, wie tief esoterische und pseudowissenschaftliche Ideen im Gedankengut der Nazis verankert waren und warum Teile der rechten Szene das Symbol wieder aufgreifen.
Am 4. Juli 2024 gegen 11 Uhr wurde in der Bundeshauptstadt Berlin der etwa 3 Kilometer lange Hindenburgdamm symbolisch in Edith-Jacobson-Damm umbenannt. Beendet wurde die Aktion von der Polizei, die darin eine Straftat vermutete.
Am 10. Mai jährt sich die Bücherverbrennung der Nazis und ihrer Anhänger von 1933. Wenige Wochen nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten beteiligten sich circa 50.000 Menschen (größtenteils Akademiker) an der Bücherverbrennung auf dem Münchener Königsplatz, die von Studierenden der Münchner Universitäten (LMU und TU) und deren Rektoren inszeniert wurde. Auch dieses Jahr werden die Künstler Wolfram P. Kastner und Martin Mohr mit einer Aktion die Erinnerung wachhalten.
Am 15. April wurde in der Wiederholdstraße in einem gutbürgerlichen Viertel im Stuttgarter Norden unter den Augen von etwa 100 Personen eine nüchtern gestaltete Gedenkstele für Fritz Bauer enthüllt. In diesem Stadtteil wurde der spätere Generalstaatsanwalt 1903 geboren und wuchs dort auf. Die erste Initiative für die Stele ging von Schülerinnen des nahe gelegenen Eberhard-Ludwig-Gymnasiums aus, welches Bauer besuchte.
Eine Gruppe um den Münchner Aktionskünstler Wolfram P. Kastner fordert, den Berliner Hindenburgdamm umzubenennen. Hindenburg sei als historische Person nicht dazu geeignet, geehrt zu werden, da er den "Demokratieverächter, Militaristen und Steigbügelhalter Adolf Hitlers ehrt". In einem Offenen Brief fordert die Gruppe den Bezirk Steglitz-Zehlendorf dazu auf, "dass diese Schande endlich beendet und die Straße nach der Psychologin Dr. Edith Jacobson benannt wird, die an der dort gelegenen Charité arbeitete und von den Nazis verfolgt wurde."
Gestern begann die diesjährige Woche der "Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit". Bis zum vergangenen Jahr trug die Veranstaltung den Namen "Woche der Brüderlichkeit". Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto "The Sound of Dialogue – Gemeinsam Zukunft bauen". Bereits vor einigen Jahren schrieb Gerhard Czermak einen kritischen Artikel zu dieser Aktion, den der hpd hier in einer aktualisierten Fassung nachveröffentlicht.
Der Bund für Geistesfreiheit (bfg) München möchte vom Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter und den Stadtratsfraktionen wissen, wann das Thema Umbenennung von Straßennamen in den Stadtrat geht und wie der inzwischen fast zehn Jahre dauernde mehr oder weniger interne städtische Prozess endlich von einer lebendigen Diskussion in der Öffentlichkeit abgelöst werden kann.
"Am 1. Juni 1944 beherrschen deutsche Truppen fast ganz Europa, drei Monate später stehen die Alliierten an den Grenzen des Reichs". Christian Bommarius, Journalist, Redakteur und Buchautor beleuchtet in authentischer Weise den Sommer 1944, in dem die letzte Phase des Krieges sich "in einer zuvor nie für möglich gehaltenen Geschwindigkeit zu drehen begonnen hatte". Das Ende der deutschen Wehrmacht war bereits besiegelt, bis zur Kapitulation des Deutschen Reichs und der Zerschlagung der NS-Diktatur am 8. Mai 1945 würden in Europa aber noch Millionen Menschen sterben.
Erich Maria Remarque wurde mit "Im Westen nichts Neues" berühmt. Weniger bekannt ist seine Schwester Elfriede Scholz, die wegen "Wehrkraftzersetzung" vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 16. Dezember 1943 hingerichtet wurde. Eine Erinnerung.
Kardinal Michael von Faulhaber ist eine umstrittene Figur des 20. Jahrhunderts. Seine Veröffentlichungen sind sehr umfangreich. Das bisher vorliegende dokumentarische Material ergibt das Bild einer sehr widersprüchlichen Persönlichkeit, die den auf Unwissenheit, Vergesslichkeit, Beschönigung und Geschichtsfälschung beruhenden großen Ruhm Faulhabers nicht rechtfertigen.
Vor 55 Jahren, am 1. Juli 1968, starb Fritz Bauer. Wie kein anderer Jurist in der Bundesrepublik hatte er als hessischer Generalstaatsanwalt nach dem Krieg die NS-Verbrechen verfolgt. Dafür wurde er von vielen bekämpft und geschmäht – vor allem von der CDU. Ende des letzten Jahres hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) ihn posthum mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille geehrt. Fritz Bauer konnte sich dagegen nicht mehr wehren.
10. Mai 1933: In deutschen Universitätsstädten karren Studenten und Nazi-Anhänger Tausende Bücher aus öffentlichen und privaten Bibliotheken zusammen und verbrennen sie auf öffentlichen Plätzen. Es ist der schauderhafte Höhepunkt der Kampagne "Wider den undeutschen Geist".