Iran

Wilde Ehen im Gottesstaat

In den iranischen Großstädten, vor allem in der Hauptstadt Teheran, wächst die Zahl junger Paare, die ohne Trauschein zusammenleben.

Vor allem gebildete Frauen, die einen Großteil der Universitätsabsolventen stellen, empfinden die Ehegesetze als Gefängnis. Junge Männer können sich eine Heirat aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten. Von offizieller Seite wird die steigende Zahl wilder Ehe als Gefahr für die nationale Sicherheit angesehen. Die Staatsmacht ist alarmiert und alle (staatlichen) Medien haben sich des Themas angenommen.

Die sog. "weißen Ehen" - die auch als "Zeitehen" bezeichnet werden - sind kein neues Phänomen in der iranischen Gesellschaft. Allerdings waren sie bisher eher die Ausnahme. Derzeit jedoch machen sie der Staatsführung deshalb Angst, weil die Jugend damit auch gegen den Gottesstaat aufbegehrt und sich weigert, die strikten Regeln zu befolgen, die ihnen auferlegt werden.