Der Buddhismus unterscheidet sich nicht von anderen Religionen in seinem latenten Widerspruch zwischen seinem radikalpazifistischen Anspruch und buddhistischer Realpolitik.
Der Autor bringt in seinem Artikel Beispiele aus der Geschichte Japans, Tibets, Sri Lankas und Thailands.
Der Indologe Uwe Hartmann kommt zu dem Schluss: Der Buddhismus in seiner gut zweieinhalbtausendjährigen Geschichte hat sich in viele Zweige und Schulen ausgebreitet. Wer in ihm aber die Lösung der Weltfriedensprobleme sieht, der sitzt einem gewaltigen Religionsirrtum auf: "Das ist das Grundproblem, dass wir im Westen etwas in den Buddhismus hinein mystifizieren, was in dieser Weise nicht drin ist. Die Menschen in den buddhistischen Ländern sind so anständig, so brav, so gut wie die Menschen in christlichen Ländern. Unsere Vorstellung vom Buddhismus im Westen, das ist nicht der Buddhismus, wie er in asiatischen Ländern gelebt und praktiziert wird. Das ist eine Verklärung, das ist ein Mythos."