Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zieht aus dem Terrorakt von Paris die Schlussfolgerung, dass es mehr Religion in Bildung und Staat geben müsse.
"Diejenigen, die den Glauben und seine Symbole aus dem Bildungssystem und anderen staatlichen Bereichen verdrängen wollen, sind auf dem falschen Weg" sagte sie nach Angaben der Finanznachrichten.
Richtig sagt sie zwar, dass Bildung eines der wichtigsten Programme gegen Fanatismus und Terrorismus ist; weshalb es sich dabei aber um religiöse Ausbildung handeln soll, bleibt eher unklar.
Einmal davon abgesehen, dass sie in ihrer Auflistung die Mehrheit der Menschen, die Konfessionsfreien, vergißt, erscheint ihre Begründung wenig stichhaltig: "Christen, Juden, Muslime und Angehörige anderer Religionen leben ... in Deutschland meist gut zusammen. Dabei helfe, 'dass wir Religion nicht als reine Privatsache betrachten'."
Nach Ansicht der Redaktion ist das Gegenteil richtig: die Unterteilung von z.B. Schülern in religiöse Gruppen verstärkt das Abgrenzende und unterstützt nicht das Verbindende.
6 Kommentare
Kommentare
Bolli am Permanenter Link
Für aufgeklärte Zeitgeister ist schon lange ersichtlich, dass ein Großteil der Schuld immer wieder nur an einer einzigen Stelle liegt und immer gelegen hat.
Die Ursache von Elend, Chaos, Menschenrechtsverletzungen, Terror und Ignoranz ist doch die Religion selbst.
Stellen wir uns vor: Ein Großteil aller Christen, Muslime, Hindus, Juden usw. Vermischen sich durch Heirat und geben die Religion auf. In nur ZWEI Generationen wäre die Welt um ein Vielfaches friedlicher.
Das man eine solch offenkundige Erkenntnis ausdrücklich benennen muß, mag lächerlich erscheinen - aber im täglichen Leben gelingt es den Regierungen und einigen Medien ziemlich gut, so zu tun als wäre es nicht so.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Würden Kinder nicht religiös indoktriniert und würde diese Indoktrination (oder auch nur eine "selbstverständliche" Heranführung an religiöses Leben) nicht in der Schule durch ReligionsUNTERRICHT bestätigt u
Markus Schiele am Permanenter Link
"Deshalb wäre ich für eine Aufklärung ÜBER Religion im Rahmen des Geschichtsunterrichts - schonungslos und offen!" Habe ich als Lehrer wiederholt versucht und bin dadurch ganz schön mit unseren Relilehrern z
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich hatte in meiner Schulzeit einen ev. Relilehrer, einen echten Pfarrer, der uns Schüler ÜBER Religion, und zwar alle Monotheismen, aufgeklärt hat. Er war sowieso recht locker drauf, aber sachlich und ehrlich.
Angela am Permanenter Link
Die allergrößten Eiferer sind bekanntlich Neubekehrte und Konvertiten.
Noncredist am Permanenter Link
Eindeutige und damit für Kinder unterrichtbare Religionstexte existieren schlichtweg nicht. Schon Christen unterteilen den Religionsunterricht in katholisch-verstandenes und evangelisch-verstandenes Christentum.
Hier sollte man es wie mit der Politik machen: Keine Unterteilung in Religionsunterricht für Religion A und Religion B, sondern einen gemeinsamen Unterricht zum Thema "Religion" an sich. Wer sich mit den spezifischen Lehren intensiv auseinandersetzen möchte, darf gerne in die jeweilige Institution gehen und auf privater Basis weiterlernen.
Wir besitzen z.Bsp. einen Politikunterricht mit wissenschaftlich basiertem Wissen über Politikformen, der Geschichte der Politik in diesem Land und unseren Parteien. Etwaige tiefergehene "CSU Lehren" darf das Kind gerne in der jeweiligen Partei gesondert (und privat getragen) erlernen und es im Leben integrieren, denn dies ist nicht die Aufgabe eines pluralistischen Staates. Der gibt einen nur die Freiheit dazu, trägt aber nicht die Verantwortung es auch zu lehren. Und so sehe ich es z.Bsp. auch mit Musik, wo es bekanntlich keine gesonderte Popmusik- oder Hiphop-Klassen gibt. Und dies eben auch mit der Religion.
Ein einfacher und vernünftiger Vorschlag. Doch er scheitert bekanntlich an der Samthandschuh-Sonderstellung des Hobbys "Geisteranbeterei ohne Beleg der Existenz etwaiger Geister" :)