Der Deutsche Ethikrat ist sich uneins in der Bewertung, wann der Hirntod festgestellt werden kann. Diese Frage ist für Organspenden fundamental.
Der Hirntod ist nach Auffassung des Deutschen Ethikrats ein ausreichendes Kriterium für die Entnahme von Organen zur Spende an Kranke. Allerdings bewerten die Mitglieder den Hirntod aber unterschiedlich. "Für eine Mehrheit von 18 Mitgliedern ist das irreversible Versagen des Gehirns ein 'sicheres Todeszeichen'. Ein Minderheit von sieben Mitgliedern, darunter Ethikratsvorsitzende Christiane Woopen, 'hält dagegen den Hirntod nicht für den Tod des Menschen'. Er habe lediglich die Rolle 'eines notwendigen Entnahmekriteriums'."
Dies geht aus einer gestern veröffentlichte Stellungnahme des Gremiums hervor.
Der Ethikrat fordert eine transparente Aufarbeitung der auch in der Wissenschaft geführten Diskussion über den Hirntod. "Argumente für und gegen die These, dies sei ein verlässliches Todeskriterium, müssten dargelegt werden, heißt es in den Empfehlungen des Gremiums."