Wenn das Königreich Saudi-Arabien hoffte, die Anschläge von Paris würden von den Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land ablenken, dann hat es sich getäuscht.
Zu diesem Schluss kommt Heiko Heinisch in einem Artikel bei The European.
"Das Gegenteil war der Fall. Die Heuchelei, den saudischen Vize-Außenminister und den Botschafter zur großen Kundgebung für Meinungsfreiheit am 11. Januar in Paris zu entsenden, brachte das Fass zum Überlaufen."
Denn seit diesem Tag "sieht sich das saudische Regime einer bis dahin nicht gekannten, ebenso heiklen wie unangenehmen Situation gegenüber". Denn die Negativ-Schlagzeilen um die systematische Missachtung der Menschenrechte reissen nicht ab.
"Dabei geht es längst nicht mehr ausschließlich um Raif Badawi und seinen ebenfalls inhaftierten und zu 15 Jahren Haft verurteilten Anwalt Waleed Abu al-Khair", sondern generell um Menschenrechtsverletzungen durch einen "engen Verbündeten" des Westens.