Donald Trump ist Namenspate für einen Lurch

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Der etwa 10 cm lange Dermophis donaldtrumpi.
Der etwa 10 cm lange Dermophis donaldtrumpi.

Er sieht nur Schwarz und Weiß, steckt den Kopf in den Boden, und früher oder später wird er ordentlich Probleme mit dem Klimawandel kriegen. Wer jetzt an den US-Präsidenten Donald Trump denkt, liegt nicht ganz falsch – obwohl nicht von einem Menschen, sondern von einer neu entdeckten Amphibien-Art die Rede ist.

Trump ist der – unfreiwillige – Namenspate von Dermophis donaldtrumpi, einem etwa 10 Zentimeter langen, beinlosen Lurch aus Panama. Das Tier erinnert an eine kleine Blindschleiche, mit der es auch verwandt ist. Es lebt größtenteils unterirdisch und kann lediglich Hell und Dunkel unterscheiden. Seinen Namen verlieh ihm die Öko-Baufirma Enviro Build, die das Recht zur Artbenennung auf einer Auktion ersteigert hat. Das ließ sich das Unternehmen 25.000 Dollar (ca. 22.000 Euro) kosten.

Mit der Benennung will Enviro Build auf die Gefahren des Klimawandels und die verheerenden Folgen von Trumps Klimapolitik aufmerksam machen. Das Unternehmen weist darauf hin, dass der US-Präsident sich entgegen dem wissenschaftlichen Konsens weiterhin weigert, die anthropogene Erderwärmung anzuerkennen. 2013 hatte Trump die Veränderung des Klimas durch den Menschen als "teuren Hoax" abgetan, kürzlich bezeichnete er den Klimawandel sogar als Erfindung der Chinesen, die sich damit angeblich einen Wettbewerbsvorteil sichern wollten.

Angesichts von so viel Verblendung und Schwarz-Weiß-Denken verwundert es kaum, dass Enviro Build in Trump den angemessenen Namenspaten für eine halbblinde Tierart gefunden hat, die sich gern im Boden einbuddelt. Firmen-Mitbegründer Aidan Bell erklärte dazu: "Den Kopf im Boden zu vergraben, hilft Donald Trump dabei, den wissenschaftlichen Konsens über den anthropogenen Klimawandel zu ignorieren." Im Zuge dieser Politik habe der Präsident Schlüsselpositionen in der Umweltbehörde mit Vertreter der Energielobby besetzt.

Eine weitere Parallele bestehe darin, dass die Art zur Versorgung ihrer Nachkommen eine spezielle Hautschicht ausbilden, die von den Jungtieren verzehrt wird. Eine ähnliche Strategie verfolge Donald Trump, indem er seinen Kindern einflussreiche Positionen im Weißen Haus zuschanze.

Der Lurch ist eine von zwölf neu entdeckten Tier- und Pflanzenarten, deren Benennung von der Naturschutz-Organisation Rainforest Trust per Auktion versteigert wurde. Alle Spezies, darunter weitere Amphibien, Insekten, Orchideen und eine Mäuseart, sind in Reservaten im lateinamerikanischen Regenwald beheimatet. Der Erlös von insgesamt 182.500 US-Dollar soll nach Angaben des Veranstalters dem Erhalt dieser Lebensräume zugute kommen. Die Bewahrung der Regenwälder gilt als eine bedeutende Maßnahme zur Abmilderung des Klimawandels, so Chris Redston von der britischen Partnerorganisation Rainforest Trust UK. Amphibien wie Dermophis donaldtrumpi seien durch die Veränderungen besonders gefährdet.

Nun entscheiden Experten, ob der Lurch seinen Namen offiziell behalten darf. Wie es um sein Überleben bestellt ist, hängt davon ab, wie gut wir den Klimawandel und die damit verbundenen Umweltprobleme in den Griff bekommen.