Die Freidenkenden Schweiz freuen sich über die Annahme der "Ehe für alle" und begrüßen den relevanten Schritt in Richtung Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren. Wir erinnern gerne an die humanistischen Rituale, die seit jeher allen offen stehen. Die Ehe wird mit dem Entscheid weiter resäkularisiert.
Es ist ein deutliches JA, das die Schweizer Stimmbevölkerung zur "Ehe für alle" in die Urne legte. Die Freidenkenden hatten sich in den letzten Wochen aktiv am Abstimmungskampf beteiligt und mit einer Plakatkampagne in Regionalzügen, Fahnen und Werbung auf Fahrrädern für ein JA geworben.
Provokantes Sujet
Das Kampagnensujet hatte provoziert. Darauf zu sehen waren ein katholischer Priester und ein reformierter Pfarrer, die nach ihrer Trauung beschwingt die Kirche verlassen. Eine Hochzeit unter Männern, einer davon offiziell zölibatär, und das Ganze erst noch überkonfessionell. Die Handlung, die darauf abgebildet ist, stellt sowohl für die katholische Kirche als auch für viele Freikirchen ein No-Go dar – dies zeigten viele empörte Reaktionen in Leserbriefen und Zuschriften. Gleichzeitig erhielten wir zahlreichen Zuspruch, da wir mit dem Sujet daran erinnerten, dass es meist religiöse Kreise sind, die gegen die Gleichbehandlung von hetero- und homosexuellen Personen agitieren.
Andreas Kyriacou, Präsident der Freidenkenden Schweiz, meint zur Abstimmung: "Heute wird die Ehe weiter resäkularisiert! Sie wird, wie die Scheidung, bereits in den 4000 Jahre alten Rechtssammlungen von Ur-Nammu und Hammurapi geregelt. Katholischer Einfluss führte dann zu einem bis 1907 dauerndem Scheidungsverbot und einer religiöser Ehedefinition. Nun überwinden wir dies. Das war überfällig!"
Humanistisch heiraten für alle
Wer zur Eheschließung eine humanistische Feier wünscht, darf sich jederzeit gerne an die Freidenkenden Schweiz wenden. Wir bieten seit jeher humanistische Rituale für alle an – schon immer unabhängig von Sexualität oder Herkunft.
Valentin Abgottspon, Vize-Präsident der Freidenkenden Schweiz und humanistischer Ritualbegleiter, ergänzt: "Es freut mich sehr, dass jetzt auch auf dem Zivilstandsamt möglich wird, was für uns Freidenkerinnen, Humanisten, Atheistinnen und Agnostiker privat als Feier schon immer möglich und üblich war."
Erstveröffentlichung auf der Webseite frei-denken.ch.
2 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Na endlich wird diese verklemmte Religion einmal wachgerüttelt und ein freiheitliches Denken überwindet religiöse Dogmen.
Säkularisation und ein Grund deren Positionen zu überdenken.
L. I. am Permanenter Link
Auch die Ehe für Alle bringt keine gleichen Rechte für Alle.