Das offizielle Bayern feiert "100 Jahre Freistaat Bayern" und verschweigt dabei schamhaft, dass Kurt Eisner der erste bayerische Ministerpräsident wurde. Und in Erlangen wurde der Platz hinter dem Rathaus von Oberbürgermeister Dr. Florian Janik am 08.11.2018 offiziell "Kurt-Eisner-Platz" benannt.

Für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) begründet der stellv. Vorsitzende, Frank Riegler, warum es so wichtig ist, der Person Eisner einen anderen Stellenwert in der Geschichte zu geben, als dies bisher der Fall war. Nach der "Kurt-Eisner-Straße" in München jetzt also auch ein Platz, der nach ihm benannt ist.

Am 08. Novenber 1918 wurden – wie im gesamten deutschen Reich – die Demonstrationen für ein Ende des Krieges immer mächtiger und münden in der Absetzung von Kaiser im Reich und König (Ludwig III) in Bayern. Mit einer Proklamation, vorgetragen von Kurt Eisner, endet das Königreich Bayern, der König verlässt die Stadt München.

Es sind vier Reformen, die von der Regierung Eisner auf den Weg gebracht werden.

Das Drei-Klassen-Wahlrecht wird abgeschafft und das Frauenwahlrecht wird Gesetz. Den Kirchen wird die Aufsicht über die Volksschulen entzogen und der 8-Stunden-Tag wird die grenzenlose Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter beenden. Und Eisner ist ein überzeugter Pazifist, der sich jetzt für einen gerechten Frieden mit den verfeindeten Regierungen einsetzt.

"Kurt Eisner war Sozialist, Pazifist und Atheist, also ein aufgeklärter Humanist." Das waren für Frank Riegler, der auch Vorsitzender des bfg in Erlangen ist, die Beweggründe, warum er sich für eine neue Erinnerungskultur in Bezug auf den revolutionären Beginn des Freistaates Bayern einsetzt.

Nach nur 100 Tagen Regierungszeit wird Kurt Eisner in München auf dem Weg ins Parlament von einem Freikorpsmann erschossen. Trotzdem hat Kurt Eisner wichtige Meilensteine in der bayerischen Geschichte gesetzt.