Humanistische Kritik an staatlichem Bibelwettbewerb

Der HVD‐Vorstand Mecklenburg‐Vorpommern kritisiert den Start eines "Bibelwettbewerbs", der im Bundesland unter Schirmherrschaft des Justizministeriums ausgerufen worden ist.

"Es besteht keine Staatskirche. Dies geben unsere Landesverfassung und das deutsche Grundgesetz eindeutig und unmissverständlich vor." 

Das hat der stellvertretende Vorsitzende des HVD Mecklenburg‐Vorpommern, Hartmut Pfüller, am vergangenen Wochenende betont. Er erneuerte damit die Kritik am zuvor von Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) bekanntgegebenen Start des "Bibelwettbewerbs", der zum achten Mal unter Schirmherrschaft des Justizministeriums ausgerufen worden ist.

"Humanistinnen und Humanisten haben kein Verständnis für die privilegierte Bewerbung einer Religion, der zudem auch in unserem Land nur ein kleiner Teil sich verbunden fühlt. Ein Bibelwettbewerb sollte allenfalls von den Kirchen ausgerufen werden, niemals von einer Behörde", sagte Pfüller weiter. Der vom Justizministerium ausgerufene Bibelwettbewerb sei auch deshalb besonders kritikwürdig, da die religiöse Werbung in erster Linie auf Minderjährige zielt.

Drei Viertel der Bevölkerung in Mecklenburg‐Vorpommern sind konfessionsfrei und einem sehr großen Anteil ist gemeinsam, dass diese Bürgerinnen und Bürger ihr Leben auf Basis und entlang humanistischer Grundsätze und Prinzipien gestalten, religiöser Glaube hat für sie dabei keine Bedeutung. Der neuerliche Bibelwettbewerb in Hoheit des Justizministeriums veranschauliche in eklatanter Weise sowohl fehlenden Respekt demgegenüber wie auch gegenüber den Grundsätzen der Trennung zwischen Staat und Religion.