Italien: Fußballer wegen blasphemischer Aussagen für ein Spiel gesperrt

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Zwei italienische Fussballer werden ein Spiel lang nur die Garderobe sehen.
Zwei italienische Fussballer werden ein Spiel lang nur die Garderobe sehen.

Wer Gott lästert, muss in der Kabine bleiben. Zumindest ist das in Italien so. Aktuell hat es die beiden Fußballer Francesco Magnanelli und Matteo Scozzarella getroffen, die wegen blasphemischer Flüche am Spielfeld für jeweils ein Serie-A -gesperrt wurden. Ob sie, wie bereits andere Sportler vor ihnen, öffentliche Entschuldigungen planen, ist noch nicht bekannt.

Ähnlich wie Deutschland und Pakistan hat auch Italien einen Paragraphen, der Blasphemie verbietet. Paragraph 724 des Strafgesetzbuches verbietet unter Androhung einer Geldstrafe von bis zu 309 Euro, Gott oder die Staatsreligion beziehungsweise ihre ausführenden Personen zu beleidigen.

Hinzu kommt noch Paragraph 404 des Strafgesetzbuches, welcher Vergehen gegen die Religion verbietet und bereits Anwendung bei künstlerisch tätigen Menschen fand. Die Anschuldigung der Blasphemie wird ernst genommen. So unter anderem auch beim Sport.

Die Seria-A-Fußballer Francesco Magnanelli, aktuell bei US Sassuolo Calcio unter Vertrag, und Matteo Scozzarella, Spieler bei Parma Calcio 1913, sind die neuesten Beschuldigten. Beide sollen jeweils auf dem Spielfeld blasphemisch geflucht haben. Nach Informationen von CNN waren die blasphemischen Äußerungen nach offiziellen Auswertungen von Kameraufnahmen aufgefallen. Während rassistische Äußerungen immer wieder ungestraft getätigt werden, müssen Magnanelli und Scozzarella für Gotteslästerung ein Spiel lang in der Kabine bleiben.

Mit der Bestrafung für blasphemische Flüche sind sie in prominenter Gesellschaft. Seit 2010 bereits verfolgt der Fußballverband solche Äußerungen. Im Jahre 2018 musste Rolando Mandragora für einen gebrüllten Fluch ein Spiel der Seria A aussetzen. Auch die Sportler Gianluigi Buffon und Sergio Parisse wurden der Blasphemie beschuldigt und mussten sich öffentlich entschuldigen. Während der frühere Juventus-Turin-Kapitän Buffon sich mit seinem Ausruf "Zio" (zu deutsch "Onkel") missverstanden fühlt und den Ausruf "Dio" (zu deutsch "Gott") nicht getätigt haben will, entschuldigte sich Rugby-Spieler Parisse für seinen blasphemischen Satz vor einem Spiel gegen Frankreich.