Mexiko: Hexer plant, satanische Kirche in Veracruz zu bauen

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Im März 2023 soll es so weit sein und die Stadt Catemaco im Bundesstaat Veracruz die erste satanische Kirche auf mexikanischem Boden bekommen. Geplant wurde sie vom Hexer Enrique Marthen Berdón, der sie mittels Spenden errichten und bereits Ende dieses Monats mit ihrem Bau beginnen möchte. Der Bischof von Veracruz, Carlos Briseño Arch, ist alles andere als begeistert. Seiner Ansicht nach sollte Berdóns Vorhaben verboten werden.

Enrique Marthen Berdón wurde 1963 geboren und nennt sich selbst "brujo", beziehungsweise "brujo mayor", was auf deutsch so viel wie "Hexer", "oberster Hexer" oder "Hexenmeister", aber auch "Zauberer" bedeutet. In der Vorstellung auf seiner Website beschreibt er sich als Abkömmling einer langen Reihe Zauberkundiger mit tiefgehender Kenntnis in übernatürlichen Wissenschaften und Botanik. Dank seiner über 20-jährigen Erfahrungen in den okkulten Künsten, Homöopathie und Botanik sei er national und international bekannt. Zu den auf der Website gelisteten Errungenschaften Berdóns gehören die Gründung des satanischen spirituellen Zentrums El Ahijado ("der Patensohn"), welches jetzt schon ein Museum beherbergt, das gegen Spende besucht werden kann, und die Beendigung einer Dürre für den Bauernverband Nuevo Leon im Jahre 2013.

Berdón plant nun den Bau einer satanischen Kirche, die sich rein aus Spenden finanzieren soll. Bei knapp 50.000 Personen, die allein seinem Auftritt bei Facebook folgen und seine bei Spaziergängen mit wackeliger Kamera gefilmten Monologe sowie zum Beispiel sein Ritual gegen Lästerei und böse Unterstellungen hinter dem eigenen Rücken oder Tipps zum Aufdecken von Hundefleisch im Taco liken und kommentieren, scheint das sogar realistisch. Die Mobiltelefonnummer Bardóns, der von seinen Gläubigen "maestro" (Lehrmeister) genannt wird, scheint äußerst beliebt zu sein. Dabei kostet ein Monat Betreuung durch einen Plan des brujo 457,42 mexikanische Pesos (etwa 23 Euro).

Der Bau der 20 mal 20 Meter großen Kirche soll pünktlich zum Geburtstag des Hexenmeisters im März 2023 fertiggestellt sein. Ob die aktuell im Zentrum El Ahijado mit Blumen und Kerzen verehrte gehörnte Gestalt mit ausgeprägten Brust- und Bauchmuskeln, kräftiger Beinbehaarung sowie einem erigierten Glied ausgestattete Statue in der Kirche ausgestellt werden soll, ist nicht bekannt.

Bekannt dagegen ist die Reaktion der katholischen Kirche auf die Pläne Berdóns. Carlos Briseño Arch, Bischof von Veracruz, ist für ein Verbot der geplanten Kirche. Dies begründet er damit, dass Satan der Fürst der Zerstörung sei und die Menschen daran hindern wolle, ein glückliches Leben auf Erden zu führen. Ähnlich äußert sich auch Francisco Torres Ruiz, Priester und Exorzismus-Beauftragter. Für ihn wäre der Bau der satanischen Kirche ein Fehler, da Satan nur ein gefallener und machtloser Engel sei, der keinen guten Einfluss auf die Menschen habe.

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