Vor etwa zehn Jahren wussten wohl die wenigsten Leute, was sie unter Verschwörungstheorien verstehen sollten. Seit Trump die Weltbühne betrat und das Coronavirus wütete, grassiert auch der Begriff weltweit. Das Phänomen infizierte schließlich 30 bis 50 Prozent der Bevölkerung, wie Umfragen zeigen. Eine geistige Pandemie der unheilvollen Art.
Nach Nazis, Sünden und "bösen Mächten" wurde von russischer Seite in der Ukraine ein weiterer Kriegsgrund gefunden: Satanismus. Was nach verzweifeltem wirren Gefasel klingt, verfolgt eine Strategie: Damit sollen religionsübergreifend Soldaten und Rekruten angesprochen werden.
Im März 2023 soll es so weit sein und die Stadt Catemaco im Bundesstaat Veracruz die erste satanische Kirche auf mexikanischem Boden bekommen. Geplant wurde sie vom Hexer Enrique Marthen Berdón, der sie mittels Spenden errichten und bereits Ende dieses Monats mit ihrem Bau beginnen möchte. Der Bischof von Veracruz, Carlos Briseño Arch, ist alles andere als begeistert. Seiner Ansicht nach sollte Berdóns Vorhaben verboten werden.
Es ist eine veritable Verschwörungstheorie: Folter, sexueller Missbrauch und Kannibalismus – solche abscheulichen Verbrechen sollen im großen Stil von mächtigen Eliten an Kindern begangen werden. Das behauptet Dr. med. Matthias Kollmann, ein Oberarzt der "Clienia Klinik Littenheid" im Kanton Thurgau in einer TV-Doku des Schweizer Senders SRF.
Die von Missbrauchs- und Immobilienskandalen gebeutelte katholische Kirche verliert mit Xavier Novell Gomà ihren Vorzeigebischof. Einst streng konservativer Exorzist und Gegner Homosexueller, hat er sich in eine Psychologin und Autorin erotisch-satanischer Romane verliebt und die Kirche für sie verlassen. Damit entfacht er nicht nur die Diskussion um den Zölibat und Exorzismen neu, sondern gibt auch der spanischen satanischen Vereinigung eine Bühne.
Weiße Sneaker mit Weihwasserfüllung sind OK, schwarze mit Blutfüllung ein Fall für das Gericht: Das New Yorker Kunstkollektiv "MSCHF" ist bekannt für seine konsumkritische Haltung und für Aufsehen sorgende Werke. Dem steht der Rapper Lil Nas X in nichts nach. Zusammen haben sie einem Nike-Sneaker eine satanische Kur verpasst. Nike zog daraufhin vor Gericht, um einen Verkauf der bösen Treter zu verhindern. Beim Sneaker-Style Jesus, inklusive Kreuz und Weihwasser, scheint die Klagedrohung wohl in der Ablage vergessen worden zu sein.
Ein Autor macht Kurzurlaub. Am Ende der Welt. Und findet in der
Airbnb-Bude Spuren okkulter Rituale. Sind dort vielleicht sogar Menschen geopfert worden? Der Mann haut ab, postet Fotos des Grauens auf Twitter – und löst eine Riesendebatte aus. Hat er am Ende vielleicht ein ganz kleines bisschen daneben gelegen?
Seit 2016 existiert im kolumbianischen Aguacatal de Quimbaya, ein Tempel zur Verehrung Luzifers. Der überwiegend katholischen Bevölkerung war der Tempel von Anfang an ein Dorn im Auge, sodass zahlreiche Versuche unternommen wurden, den Tempel zu schließen oder ihn direkt abzureißen. Da diesen Versuchen bisher kein Erfolg beschieden war, wurde nun eine ad hoc Gouverneurin ernannt und mit dieser Aufgabe betraut.