Katholikentag Münster 2018

Müllrekord beim Katholikentag

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Der diesjährige Katholikentag in Münster stellte einen Rekord auf. Allerdings nicht, was die Zahl der Besucher oder sonstige positive Erwartungen der Stadtväter betraf, sondern hinsichtlich der von den Besuchern produzierten Müllmenge. Diese war deutlich größer als bei vergleichbaren Events.

Vor knapp drei Monaten legte der von Stadt, Land und Bund großzügig mitfinanzierte Katholikentag die Stadt Münster für mehrere Tage lahm. Das Event stellte hierbei einen Rekord auf. Dieser betraf jedoch weniger die Anzahl der Besucher, die mit 70.000 vergleichsweise überschaubar ausfiel, als den von diesen Besuchern erzeugten Müll: Ganze 40 Tonnen Abfall wurden von den örtlichen Abfallwirtschaftsbetrieben während der fünf Tage eingesammelt, 25 Tonnen Straßenkehricht, Abfälle aus Papierkörben und Veranstaltungstonnen und 15 Tonnen Restabfall aus den von der Stadt zur Verfügung gestellten Unterkünften der Teilnehmenden.

Man Vergleiche: Nach dem Rosenmontagszug in der Karnevalshochburg Münster mit über 110.000 Besuchern kommen 20 Tonnen Müll zusammen. Beim Münsteraner Stadtfest "Münster mittendrin" wurde in drei Tagen bei geschätzten 100.000 Besuchern 13,5 Tonnen Abfall gesammelt. Noch weniger Müll wird in Münster nach dem 1. Mai (5,5 Tonnen) und dem sogenannten "Vatertag" (3 Tonnen) auf den beliebten Aaseewiesen gesammelt.

Zwei Fragen bleiben offen: Kommt die Stadt Münster mit dem vom Rat verabschiedeten Sachkostenzuschuss von je 10.000 € für Entsorgung und Reinigung aus und was, wenn nicht? Und wie verträgt sich das mit dem Umweltbewusstsein der – nach eigenen Angaben der Veranstalter – in ganz Deutschland bekannten Marke "Klimaneutraler Katholikentag", die "Maßstäbe in der Organisation von Großveranstaltungen" setzen will? Die Antwort auf die erste Frage sollten die Münsteraner Kommunalpolitiker im Auge behalten. Die Antwort auf die zweite Frage müssen die Veranstalter mit ihrem eigenen Gewissen ausmachen.