Am Donnerstag um 20:15 Uhr ist der Didaktiker und theoretische Physiker Prof. Dr. Thomas Filk zu Gast im Kortizes-Onlineformat "Sternenklar". In seinem Vortrag wird er allgemeinverständlich erklären, welche Beobachtungen die Wissenschaft zur unintuitiven Naturbeschreibung der Quantenphysik geführt haben und welche Probleme in der Theorie trotz ihrer zahlreichen Erfolge weiterhin bestehen.
Vor einhundert Jahren wurde die Welt verändert. Im November 1925 legte Werner Heisenberg zusammen mit Pascual Jordan und Max Born die erste konsistente mathematische Ausformulierung der neuen Quantenphysik vor. Damit setzten sie einen wichtigen Grundstein für die Entwicklung der modernen Welt, die mit ihren halbleitergestützten Computern, Photovoltaikanlagen, Lasern, Magnetresonanztomografen, Atomkraftwerken und zahlreichen weiteren Errungenschaften auf der Quantenmechanik aufbaut. Auch unser Bild vom Aufbau der Welt hat die Quantenphysik grundlegend verändert: So wären die Erkenntnisse der Teilchenphysik oder auch das Verständnis des Leuchtmechanismus von Sternen ohne sie undenkbar. Entsprechend begehen die Deutsche Physikalische Gesellschaft und andere internationale Organisationen das hundertjährige Jubiläum mit der Ausrufung des "Quantenjahres" 2025.
Allerdings ist das populäre Bild der Quantenphysik weiterhin stark geprägt von der Idee, es handle sich hier um eine "unverstehbare" Theorie: Teilchen, die sich an mehreren Orten gleichzeitig befinden können, Katzen, die sowohl tot als auch lebendig sind, ein Dualismus zwischen Wellen und Teilchen, echte Wahrscheinlichkeiten in der Natur und die sonderbare Rolle von Messprozessen – wer behaupte, er verstehe Quantenmechanik, der verstehe sie eben nicht, soll Richard Feynman es formuliert haben. Oft herrscht Verwirrung vor, wo zumindest ein grundlegendes Verständnis dieser wichtigen Theorie für ein aufgeklärtes, modernes Weltbild von zentraler Bedeutung wäre.
Um dieser Schieflage entgegenzuwirken, ist am 26. Juni der theoretische Physiker Prof. Dr. Thomas Filk zu Gast im Kortizes-Format "Sternenklar". Als Didaktiker ist er gut vorbereitet, um einen allgemeinverständlichen Überblick über eine der wichtigsten und am meisten missverstandenen Theorien der Wissenschaft zu geben. Dabei wird er einen besonderen Fokus auf die experimentellen Beobachtungen legen, welche die Physiker überhaupt zu der ungewohnten mathematischen Formulierung der Quantenmechanik geführt haben. In der Folge wird er auch einen Überblick über die kontroverse Frage der Interpretation dieses Formalismus' und über verbleibende offene Probleme wie das Messproblem geben.
Der Vortrag findet in der Reihe "Sternenklar" des Nürnberger Instituts für populärwissenschaftlichen Diskurs Kortizes statt. "Sternenklar" ist ein zweimonatlich stattfindendes Onlineformat, in dem Naturwissenschaftler und Philosophen zu weltbildrelevanten Themen aus Physik, Astronomie, Kosmologie und Philosophie reden. Die Vorträge werden moderiert von dem Astronomen und Physiker Konstantin Haubner, der aktuell an der Universität Florenz in Astronomie promoviert.






