Humanistischer Verband Berlin-Brandenburg KdöR

Schluss mit der staatlichen Bevorteilung der Religionen

Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR hat am Mittwochabend im Roten Rathaus die anhaltende Privilegierung der Religionsgemeinschaften, insbesondere der Kirchen kritisiert. Der stellvertretende Verbandspräsident Dr. Thomas Heinrichs forderte u.a. das Ende des Kirchensteuereinzugs, einen Sitz der Religionsfreien im rbb-Rundfunkrat sowie acht Humanistik-Lehrstühle an der Humboldt-Universität zu Berlin, um die verfassungsgemäße Gleichbehandlung von Religionen und Weltanschauungen umzusetzen.

Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind in gleicher Weise vom Staat zu behandeln, so sieht es das Grundgesetz (Artikel 137, Absatz 7 der Weimarer Reichsverfassung i.V.m. Artikel 140) vor. Die politische Wirklichkeit hinkt dieser verfassungsrechtlichen Vorgabe jedoch weit hinterher.

"Die Diskriminierung von Weltanschauungen beziehungsweise die Privilegierung der Kirchen wird bis heute geleugnet", sagt Dr. Thomas Heinrichs, Rechtsanwalt und stellvertretender Präsident im Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg KdöR.

Ursächlich dafür ist die historisch entstandene enge Verknüpfung von Kirche und Staat sowie die Überrepräsentanz der Kirchen in staatlichen Kontrollgremien, wie er am Mittwochabend im Roten Rathaus erklärte. Um den Gleichbehandlungsvorsatz endlich umzusetzen, stellte er bei der vom Runden Tisch der Weltanschauungsgemeinschaften im Land Berlin organisierten Dialogveranstaltung "Religion first" sechs zentrale Forderungen an das Land Berlin.