Irland

Verbot für Amnesty International an katholischen Schulen?

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Die katholische Kirche ist in Irland noch immer tief verwurzelt
Irland Kreuz

BERLIN. (hpd) Nach Berichten der christlichen Zeitung The Irish Catholic geraten katholische Schulen in Irland zunehmend unter Druck, nicht mit Amnesty International zusammenzuarbeiten. Hintergrund ist der Einsatz der Menschenrechtsorganisation für eine Liberalisierung der irischen Abtreibungsgesetzgebung.

Niamh Ui Bhriain vom irischen Life Institute, das sich für ein Verbot von Abtreibungen einsetzt, ist eine derjenigen, die diesen Druck ausüben. Dem Irish Catholic sagte sie: "Wenn man eine Gruppierung ist, die sich aggressiv für Abtreibung einsetzt, etwas das dem katholischen Ethos vollkommen widerspricht, hat man nicht das Recht, katholische Schulen zu besuchen und dort den Versuch zu unternehmen, Unterstützung für die eigene Organisation zu bekommen."

Zustimmung erhält Niamh Ui Bhriain von Kevin Doran, Bischof des Bistums Elphin im Nordwesten Irlands. "Wenn wir Gruppierungen in unsere Schulen einladen", betont Bischof Doran, " dann müssen wir uns davon überzeugen, dass das, wofür sie stehen, mit unserem Ethos übereinstimmt."

Auch Cora Sherlock von der irischen Pro Life Campaign hält es für bedenklich, die Menschenrechtsorganisation mit katholischen Schulkindern sprechen zu lassen: "Die Ziele von Amnesty haben sich radikal verändert, vom Schutz des Lebens zu dessen Beendung. Auf jeden Fall muss eine sehr ernste Diskussion zwischen Eltern und Schulen stattfinden, ob Amnesty noch als eine Organisation betrachtet werden sollte, die dazu geeignet ist, sich an Kinder zu wenden."

Tom Deenihan, Priester und Generalsekretär der irischen Management-Gesellschaft für katholische Grundschulen (CPSMA), betonte, dass jeder, der in einer Grundschule spräche, eine Botschaft übermitteln müsse, die in Übereinstimmung mit dem Ethos der Schule stünde. Am besten solle deshalb bei jeder Präsentation eines Gastes immer ein Lehrer anwesend sein, denn es sei die Pflicht der Schule sicherzustellen, dass die Botschaft sowohl dem Alter der Schüler als auch dem Ethos der Schule angemessen sei.