Würde sich uns der wahre Gott offenbaren, könnte viel Elend vermieden werden

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Obwohl es keinen Gottesbeweis gibt, glauben alle Religionen, Glaubensgemeinschaften und Sekten, den wahren Gott und seine Heilsideen gefunden zu haben.

Der religiöse Kosmos ist ein riesiger Flickenteppich. Hunderte von Religionen, Tausende von Glaubensgemeinschaften und Zehntausende von Sekten sind auf der Jagd nach den wahren spirituellen oder religiösen Lehren oder Konzepten. Oder nach dem einzig wahren Gott, den wahren Göttern. Das Resultat ist eine übersinnliche Kakofonie der besonderen Art.

Doch eines ist allen gemeinsam. Jede einzelne Gemeinschaft ist von sich überzeugt, den wahren Gott und die wahre Heilsidee gefunden zu haben. Und noch etwas verbindet sie: Keine konnte bisher den Gottesbeweis erbringen. Das ist einerseits die Krux der Religionsgründer, Glaubensgemeinschaften und Sekten, gleichzeitig aber auch ihr großes Glück.

Könnte jemand die Existenz des einen wahren Gottes nachweisen, würden alle anderen Zehntausenden von religiösen Gruppen die Existenzberechtigung verlieren und 99,999 Prozent aller religiösen Führer müssten abdanken. Mit wissenschaftlichen Methoden lassen sich spirituelle und religiöse Konzepte nicht einwandfrei verifizieren.

Einen Gottesbeweis könnten nur der wahre Gott oder die Götter der einzig wahren Glaubensgemeinschaft – etwa des Hinduismus – selbst erbringen. Sie müssten sich in einer konkreten Weise der Menschheit offenbaren, die keine Zweifel mehr an ihrer Existenz zulassen würde.

Warum versteckt sich der allmächtige Gott?

Für einen allmächtigen Schöpfer müsste es doch ein Leichtes sein, Zeichen zu setzen und Signale zu senden, die keine Fragen mehr offenlassen würden. Warum tut es der Schöpfer nicht, warum versteckt er sich? Es gibt nur drei plausible Erklärungen: Er kann es nicht, er will es nicht oder es gibt diesen allwissenden Gott nicht. Oder eben die allmächtigen Götter.

Wenn es den einen wahren Gott oder die wahren Götter einer Religion gibt, wie die große Mehrheit der Menschen glaubt, wäre es ein Segen, wenn er die Ungewissheit ein für alle Mal beseitigte. Man denke nur an die freigesetzten Energien und Ressourcen, die sinnvoller eingesetzt werden könnten.

Jede der zehntausenden Glaubensgemeinschaften und Sekten baut eigene Gotteshäuser, Tempel oder Versammlungsräume. Jede braucht eine Infrastruktur, die immense Summen verschlingt. Vieles davon wäre überflüssig, wenn die Gottesfrage ein für alle Mal geklärt wäre.

Würde sich der wahre Gott offenbaren, fiele auch der Konkurrenzkampf weg. Glaubten alle Menschen an den einen wahren Gott, müssten wir vermutlich auch nicht um seine Gunst buhlen, ihm nicht in Kirchen, Moscheen oder Tempel huldigen und ihn nicht verehren. Es würde uns Menschen außerdem metaphysische Sicherheit geben. Wenn wir das Geld, das Glaubensgemeinschaften durch Spenden und Steuern einsacken, für soziale Zwecken nutzen könnten, müsste wohl niemand mehr auf dieser Welt hungern.

Würde sich Gott offenbaren, fielen die religiösen Konflikte weg

Der vielleicht größte Nutzen einer eindeutigen Gottesoffenbarung wäre aber, dass all die religiösen Konflikte wegfallen würden. Und davon gibt es auch heute noch viele. Konflikte, die viel Leid und Elend in die Welt bringen.

Deshalb ist es schwer verständlich, weshalb der wahre Gott oder die wahren Götter, die gemeinhin als liebevoll und barmherzig beschrieben werden, nicht endlich das Geheimnis ihrer Existenz lüften. Es sei denn, ihre vermutete Existenz sei ein Mythos.

Übernahme mit freundlicher Genehmigung von watson.ch.

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