Der Master-Studiengang "Crossmediale Glaubenskommunikation" zielt auf den Kompetenzaufbau für "das Konzipieren und Managen von 'Public Relations' für Glaube und Kirche" ab – mit anderen Worten: ein Missionierungslehrgang mit dem Gütesiegel einer staatlichen Hochschule. Oder auch die in einem Studiengang manifestierte Antiwissenschaftlichkeit.
Zehn Jahre nach dem Missbrauchsskandal von 2010 ist klar, dass die deutschen Bischöfe nur auf öffentlichen Druck reagieren. Aber wo soll dieser Druck herkommen, wenn die deutschen Kirchenredaktionen von Theologen dominiert werden, sich immer wieder als inkompetent und unkritisch erweisen und von der Kirche an der Nase herumgeführt werden?
Ist Glaube mit Vernunft und Logik vereinbar? Und wie sollte man mit Widersprüchen bei religiösen Überlieferungen umgehen? Der Autor plädiert für das Substrahierungsprinzip – bei sich widersprechenden Aussagen zählt keine von beiden. Geht man nach dieser Methode vor, bleibt vom christlichen Glaubenssystem am Ende nicht viel übrig.
Unser Autor Bernd Kammermeier versucht die Darstellung einer zentralen Frage aller sogenannten Heiligen Schriften: Stammen die alten Texte von einfachen Menschen oder entstanden sie – wie Theologen aller Monotheismen behaupten – dank göttlicher Inspiration? Was bedeutet dies für die heutige Zeit?
Das geplante "Institut für Islamische Theologie" an der Humboldt-Universität zu Berlin sorgt wieder für Schlagzeilen: Einer der Kandidaten für den Beirat wurde vom Verfassungsschutz überprüft und als "bedenklich" eingestuft. Sein Name wurde daraufhin von der Liste gestrichen.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. teilt mit: Das Kommen des Antichristen stehe bevor! Weil die Leute alle im Internet unterwegs sind. Aber was ist das eigentlich, der Antichrist? Durch die Jahrhunderte immer wieder die Krokodils-Handpuppe der Theologen.
Schon Boethius hatte das Problem "in seinem berühmten Buch 'Vom Trost der Philosophie' in eine prägnante Frageform gebracht: Si deus, unde malum? Wenn es einen allgütigen, allwissenden und allmächtigen Gott gibt, woher dann die Leiden Unschuldiger, die Qualen Todkranker, die Gräuel des Krieges?" Es ist dieses Theodizee-Problem, die Frage nach der "Rechtfertigung der Güte und Weisheit Gottes angesichts der Weltübel", dem Gerhard Streminger in seinem in überarbeiteter Auflage erschienenen Buch über "Gottes Güte und die Übel der Welt" nachgeht und das er in aller Gründlichkeit analysiert.
Pünktlich vor Weihnachten erschien die Sonderausgabe des "Philosophischen Magazins": "Die Bibel und die Philosophen". Der Fokus liegt auf dem Alten Testament. Die Chefredakteurin dieser Sonderausgabe, Catherine Newmark, will dem Leser das Alte Testament als "ungeheuer bezugsreichen Denkraum" ans Herz legen, als einen "Raum für Philosophie". Dies sei, so Newmark, erst durch die Bibelkritik der Neuzeit möglich geworden. Denn die Bibel ist heute "mehr", als "nur eine Heilige Schrift für Gläubige". Sie sei eine Fundgrube "spannender" Geschichten, in denen beispielsweise "ein Vater seinen einzigen Sohn opfern soll".
Martin Luther ist kein Reformer, nicht der momentan in Publikationen, Film und Fernsehen wieder so gefeierte und hoch gelobte Reformator, sondern ein fanatischer Fundamentalist, der im Namen der "Heiligen Schrift" und des Bibelgottes alles niederwalzt, was ihnen zu widersprechen scheint. Selbst die Philosophie und die Philosophen aller Zeiten und Zonen bekommen seine Wut zu spüren. "Ich wenigstens glaube, Gott diesen Gehorsam zu schulden, gegen die Philosophie wüten (...) zu müssen."
Im Jahr 2015 ließen sich nur noch 58 Männer zu Priestern weihen. Da muss die Frage erlaubt sein, weshalb katholische Theologie dann noch an den Universitäten gelehrt und Kirchen solch eine politische Macht zugestanden wird.
BERLIN. (hpd) Gudrun Pannier gehörte zu einer Arbeitsgruppe der Säkularen Grünen, in der säkulare TheologInnen gemeinsam mit AtheistInnen und ReligionswissenschaftlerInnen ein Paper mit dem Titel "Religionen und Weltanschauungen an der Hochschule" erarbeitet haben. Der hpd sprach mit der Politikerin, die maßgeblich an dem Paper beteiligt war, das am vergangenen Wochenende beraten und beschlossen wurde.
BERLIN. (hpd) Am Wochenende fand die Delegiertenkonferenz des Bundesweiten Arbeitskreises Säkulare Grüne in Berlin statt. Dabei wurde auch über ein neues Positionspapier beraten, dass ein pluralistisches Modell an Universitäten für Religionen und Weltanschauungen vorseht.
MÜNSTER. (hpd) An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster soll ein riesiger Theologie-Campus entstehen. Ziel des Projekts ist es, die drei bekenntnisgebundenen Theologien – katholisch, evangelisch und islamisch – unter einem Dach zu vereinen.
KÖLN. (hpd) Vor wenigen Tagen war bei domradio.de zu lesen: "Uni Bochum erforscht Wissenschaftlichkeit katholischer Theologie". Offensichtlich erhält die katholische Theologie an der Universität Bochum im Laufe der nächsten fünf Jahre 1,6 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), um Einwände gegen ihre Wissenschaftlichkeit zurückzuweisen.