Vor vier Jahren wurde der saudi-arabische Blogger Raif Badawi wegen "Beleidigung des Islams" zu 1.000 Stockhieben und zehn Jahren Gefängnis verurteilt. 50 Hiebe musste er bereits ertragen. Laut einer vertraulichen Quelle soll die Strafe nun fortgesetzt werden.
Raif Badawi ist zu einer Symbolfigur der Meinungsfreiheit geworden. Im Juni 2012 wurde er aufgrund von regime- und religionskritischen Äußerungen festgenommen und zu einer brutalen Strafe verurteilt. Im Januar 2015 erhielt er auf dem Vorplatz der Al-Dschafali-Moschee in der Hafenstadt Dschidda die ersten 50 von 1.000 auferlegten Peitschenhieben. Nachdem weitere körperliche Bestrafungen bislang aus medizinischen Gründen ausgesetzt werden mussten, hatte das höchste saudische Gericht das Urteil gegen Badawi letztes Jahr unwiderruflich bestätigt.
Laut einer Meldung der "Raif Badawi Foundation" soll die Strafe nun fortgesetzt werden. "Unsere Quelle ist die gleiche, die uns über die ersten 50 Peitschenhiebe am 9. Januar 2015 informierte", heißt es dazu in der Meldung. Anders als beim ersten Mal, soll die Auspeitschung nun jedoch nicht in der Öffentlichkeit, sondern im Gefängnis stattfinden.
Raif Badawis Ehefrau Ensaf Haidar zeigte sich angesichts der Nachricht sehr besorgt. "Alles, was ich will ist, dass diese grausame Strafe endlich widerrufen wird. Dann soll er die saudische Staatsbürgerschaft abgeben und zu mir nach Kanada kommen", sagte sie der BILD.
Im April diesen Jahres wurde Raif Badawi gemeinsam mit seiner Frau Ensaf Haidar mit dem Deschner-Preis der Giordano-Bruno-Stiftung ausgezeichnet. Der hpd sprach am Rande der Preisverleihung mit Ensaf Haidar. Zum Interview →
7 Kommentare
Kommentare
Harald Freunbichler am Permanenter Link
Barbaren unter dem Banner des Islamismus. Saudi Arabien köpft(e) mehr Mitmenschen pro Zeiteinheit als der IS (ISIS)
Ilse Ermen am Permanenter Link
Das stimmt nicht ganz. Ok, das Köpfen vielleicht, aber ISIS richtet nicht nur durch Enthauptung hin.
Beide sind sehr aktiv in islamischer Mission auch in Europa und Finanzierung islamistischer Parteien weltweit.
Es ist klar: mehr Druck auf Saudi-Arabien! Schluss mit den Waffenlieferungen, Einreiseverbote sind ebenfalls zu fordern; Proteste vor den Botschaften etc. etc.
Harald Freunbichler am Permanenter Link
Vielen Dank. Wo ich das gelesen zu haben glaube, weiß ich leider längst nicht mehr.
Wolfgang am Permanenter Link
Der religiöse Wahnsinn hört nie auf und den diktatorischen Anhängern ihrer Religion scheint es mächtig zu gefallen, Andersdenkende zu bestrafen.
Religionen wurden erfunden von überheblichen und geistig gestörten MÄNNERN, die Angst vor ihrer angreifbaren Macht haben und nicht in der Lage sind, geistig zu reagieren und zu regieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob es Christentum, Islam oder eine andere Religion geht. Denn die
"Scheiterhaufen" sind noch lange nicht erloschen!
Rüdiger Ludwig am Permanenter Link
Es ist frustrierend, dass man selber gegen dieses Verbrechen nichts unternehmen kann.
Florian Chefai am Permanenter Link
Auf der Website von Raif Badawi findet man unterschiedliche Möglichkeiten zur Unterstützung: www.raifbadawi.org/the-campaign/how-you-can-help-raif-badawi.html
Hans Trutnau am Permanenter Link
Barbarisch. Grausam. Widerlich. Abscheulich. Ekelerregend.