Laut einer aktuellen Umfrage sprechen sich derzeit 65 Prozent der Deutschen für eine Abschaffung des staatlichen Kirchensteuerabzugs aus. Das Ergebnis der Umfrage deckt sich mit den Aussagen älterer Umfragen zum Thema Kirchensteuer.
Laut einer Umfrage des Instituts für neue soziale Antworten (INSA) vom Dezember 2016 im Auftrag der BILD-Zeitung sprechen sich derzeit 65 Prozent der Deutschen für eine Abschaffung des staatlichen Kirchensteuerabzugs aus. Dies berichten verschiedene Medien unter Berufung auf eine Meldung der Nachrichtenagentur dts.
Nur 16 Prozent der Befragten waren laut dieser Umfrage für einen Kirchensteuereinzug, 19 Prozent machten keine Angaben.
Insgesamt wurden 2.148 Menschen befragt. Sowohl bei den konfessionslosen als auch bei den christlichen Befragten sprach sich die Mehrheit gegen den staatlichen Kirchensteuereinzug aus. Bei den Konfessionslosen votierten 618 von 857 (72%) gegen die Kirchensteuer, bei den Christen waren es 676 von 1.095 Befragten (62%).
Das Ergebnis deckt sich mit den Ergebnissen älterer Umfragen zum Thema Kirchensteuereinzug. So hatte im Oktober 2013 eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des SWR-Politikmagazins "Zur Sache Rheinland-Pfalz" ebenfalls ergeben, dass 64 Prozent der Deutschen gegen den staatlichen Einzug von Kirchensteuer sind. Die Daten basierten auf einer Umfrage unter 1004 Deutschen.
Auch in der Infratest dimap Umfrage von 2013 sprach sich nicht nur bei den kirchenfernen Befragten sondern ebenfalls bei jenen, die Mitglieder der katholischen oder evangelischen Kirche sind, die Mehrheit für die Abschaffung des Kirchensteuereinzugs durch den Staat aus - 51 Prozent der befragten Katholiken und 58 der Protestanten. In derselben Umfrage sprachen sich übrigens auch 81 Prozent der Befragten für eine klare Trennung von Kirche und Staat aus - dies sagten auch 80 Prozent der befragten Katholiken und 77 Prozent der Protestanten.
14 Kommentare
Kommentare
Wolfgang am Permanenter Link
Kirchensteuereinzug dient nur den Kirchen und keinem Gott! Der bekommt keinen einzigen Cent von den Scheinheiligen und seinen noch Gläubigen.
Horst Herrmann am Permanenter Link
Ja, ja, das kennen wir. Sie sind mehrheitlich dagegen, aber unternehmen politisch nichts. Wird etwa der Bundestagswahlkampf von diesem Thema bestimmt? Fehlanzeige. Wir leben in einem pfäffisch besetzten Land.
Konrad Schiemert am Permanenter Link
Das klingt sehr schön. Die spannende Frage ist aber, wie lange braucht die Politik zur Kenntnissnahme dieser Zahlen? Oder genauer formuliert: Wie lange kann die Politik diese Zahlen einfach ignorieren?
Noncredist am Permanenter Link
>> Wie lange kann die Politik diese Zahlen einfach ignorieren? <<
Der Politik sind diese Zahlen, wie auch die gesamte Intention, sehr wohl bekannt. Sie hat nur nicht das Bedürfnis etwas zu unternehmen und sich damit ggf. "die Kirchen" als Feind zu angeln. Nichts liegt einem Politiker ferner als die "Gemeinsamkeit mit dem Volk" in Frage zu stellen. Und die soziale Bindungskraft von Kirchen wird unglaublich gerne benutzt. Damit erscheint der Politiker, den man ansonsten nur vom Stechen im Bierzelt kennt, zum "demütig-denkenden Mann in unserer Mitte". Ein sehr beliebtes Bild, was treue konservative Kreuzmacher gerne haben möchten. Einen lustigen "Pulle Bier" Atheisten, der sich von der Kirche fern halten würde, hätte heute, in Zeiten von Terrorismus, sicherlich keine Chance auf ein höheres Amt. Also kuschelt man sich gerne an Kirchen ran und bläßt ihnen süßen Puderzucker in den Hintereingang. Ein Milliönchen für einen Kirchentag? Gerne! ;)
Das die "korrektive Kraft", die die Kirchen gerne im Land sein möchten, explizit wegen den Finanzen und der politischen Macht im Kanzleramt geren in's Bett steigt, kann man Tag für Tag beobachten :)
Konrad Schiemert am Permanenter Link
Die Frage war eher poetisch gemeint, aber Sie haben natürlich Recht. Und solange die C-Parteien an der Macht sind, ändert sich kaum etwas.
agender am Permanenter Link
Es fehlt noch, wieviele Arbeitslose den Kirchensteuerabzug ablehnen.
Und wieviele ausgetreten/nicht getauft sind.
Kay Krause am Permanenter Link
Meine Empfehlung zur Behebung dieses Problemes:
Ich bin gespannt auf die Reaktion!
Holger am Permanenter Link
Wer glaubt, dass mit der Kirchensteuer nur Kirchen und Prunk und Protz bezahlt werden, der irrt gewaltig. Viele soziale Einrichtungen werden damit gefördert und zum Großteil auch von Ehrenamtlichen bezahlt.
Konrad Schiemert am Permanenter Link
> mit der Kirchensteuer nur Kirchen und Prunk und Protz bezahlt werden
Ja, Prunk und Protz wird nicht nur aus Kirchensteur, sondern auch aus anderen Steuergelder finanziert.
Welcher Gott? Sogar in der Bibel sind mehrere davon...
Roland Weber am Permanenter Link
Ich weiß beim besten Willen nicht, was Atheisten oder Kirchenferne an einer Kirchensteuer auszusetzen haben.
Hier hat nun mal das Angepasstsein und die persönliche Unaufrichtigkeit oder gar die Feigheit ihren Preis. Ansonsten ist es im Leben ja gerade umgekehrt!
Deshalb: Kirchensteuer rauf - da ist noch Spielraum!
Heidi Dettinger am Permanenter Link
"Auch wenn der örtliche Golf-Club den Monatsbeitrag auf 1000.- € festsetzt, sehe ich für mich und zahllose andere darin kein Problem."
Ich auch nicht. Aber wenn der Staat die Monatsbeiträge eintreibt und jeder, der sie NICHT zahlen will, weil er nicht auf Golf steht, dies erstmal beweisen muss und außerdem damit bedroht wird, dass er lebendig unter dem Golfrasen verscharrt wird, bekomme ich ein Problem damit. Um bei dem launigen Beispiel zu bleiben.
Roland Weber am Permanenter Link
Ich habe ja volles Verständnis für die Humanisiererei ... Man kann aber nicht nur auf der Toilette austreten, sondern auch aus den Kirchen!
Man sollte die Kirche im Dorf lassen; die meisten Grundstücke in der westlichen Welt gehören ohnehin den Kirchen!
Konrad Schiemert am Permanenter Link
> Deshalb: Kirchensteuer rauf - da ist noch Spielraum!
Ich unterstütze ausdrücklich diesen Vorschlag um die Anzahl der Kirchenaustritte weiter zu erhöhen und die Golf-Clubs zu stärken.
Stefan Dewald am Permanenter Link
Na ja, das Problem ist nicht die Krischenteuer, sondern sind die http://staatsleistungen.de