Ende Juli hat der Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO) differenzierte Wahlprüfsteine verfasst, an 14 Parteien verschickt und um Antwort gebeten. Der vom KORSO-Vorsitzenden Helmut Fink mit Unterstützung der neuen KORSO-Vorstandsreferentin Katharina Malik zusammengestellte Fragenkatalog zielt auf die aktuellen Interessen der Konfessionsfreien ab.
Eingeleitet ist der Fragenkatalog mit den Worten:
"Der Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO e.V.) setzt sich für die Interessen des konfessionsfreien Teils der Bevölkerung ein. Ihm gehören zehn Mitgliedsorganisationen an. Der KORSO fordert die volle Gleichbehandlung der Konfessionsfreien und ihrer Gemeinschaften mit Religionsgemeinschaften. Er legt dabei Wert auf die weltanschauliche Neutralität des Staates.
Die Politik stand in der Vergangenheit den Anliegen der Konfessionsfreien oft gleichgültig oder konzeptlos gegenüber, obwohl es sich schon seit Jahren um die größte Gruppe in der weltanschaulich pluralen Gesellschaft der Gegenwart handelt. Im Folgenden werden einige weltanschauungspolitisch relevante Themenfelder angesprochen.
Der jeweilige programmatische Zugang Ihrer Partei zu diesen Themen kann zur Wahlentscheidung interessierter Bürgerinnen und Bürger beitragen. Wir bedanken uns für eine sorgfältige Beantwortung unserer Fragen und werden die gesammelten Antworten an unsere Mitgliedsorganisationen weiterleiten und veröffentlichen."
Die darauf folgenden Fragen zielen darauf ab, Positionen der Parteien zu relevanten säkularen Themen zu ermitteln – von der weltanschaulichen Neutralität des Staates, über die historischen Staatsleistungen, den staatlichen Kirchensteuereinzug, das kirchliche Arbeitsrecht bis hin zu wertebildenden Schulfächern und zur pluralitätssensiblen Medienpolitik. Alle Punkte sind mit einer Erläuterung versehen.
Die eingegangenen Positionen der Parteien zu diesen Wahlprüfsteinen werden Anfang September auf der Internetseite veröffentlicht. Der hpd wird dann wieder berichten.
Die Mitgliedsorganisationen des KORSO und deren regionale Vertreter sind eingeladen, sich den Fragenkatalog des KORSO gerne auch selbst zu eigen zu machen, die Wahlprüfsteine an Kandidatinnen und Kandidaten vor Ort zu verschicken und um Antwort zu bitten. In diesem Fall ist ein Hinweis auf die Urheberschaft des KORSO hilfreich, um die "Marke KORSO" auch regional zu stärken.
Der volle Fragenkatalog kann auf der KORSO-Homepage heruntergeladen werden. Die 14 Parteien, an die der Fragenkatalog verschickt wurde, sind ebenfalls aufgelistet.
6 Kommentare
Kommentare
annen nerede am Permanenter Link
Da wird wohl nur Geblubber und Geschwurbel kommen....
thorsten am Permanenter Link
Warum so voreingenommen?
Chr. Nentwig am Permanenter Link
Ja, gefällt mir gut.
Chr. Nentwig
Kay Krause am Permanenter Link
Die Idee ist Klasse!
Ich vermute, dass die Antworten der o.g. Parteien Wischi-Waschi-Statements sein werden, nach dem Motto: "Wir sind eine Volkspartei! Wir sind für jeden wählbar! Wir vertreten das ganze Volk, und somit auch die Nicht-Religiös-Gläubigen!" (das wir Nicht Religiös-Gläubigen davon bisher nichts gemerkt haben, obwohl wir über 35% der deutschen Bevölkerung darstellen, das merkt ja keiner!)
Ich würde mich sehr freuen, wenn mich ein oder vielleicht zwei Parteien bezügl. dieser Vermutung enttäuschen werden. Die Linke gehört sicherlich nicht dazu, sie biedert sich den Kirchen geradezu an! Die sogenannten "Christlichen" auch nicht. Die SPD schon lange nicht mehr, ist auf's Engste mit den Kirchen verbunden. Die Grünen? Vergiß es! Gut, sie haben mal einen (populistischen?) Anfang gemacht, und da sind sie auch stehengeblieben. Die FDP? Hängt die Fahne immer in den Wind. Brauchen wir die wirklich? Die AfD? Jaaaa, genau! Die müßt Ihr wählen, ihr bigotten Kirchgänger und Kirchensteuerzahler! Schon der Vorgänger der AfD, der abgebrochene Österreicher, der Chaplins Bart imitiert hat, hat ebenfalls eng mit den Kirchen zusammen gearbeitet. Man kann natürlich auch sagen: er hat sie benutzt. Man kann aber genau so gut sagen: sie haben sich benutzen lassen! Immerhin sind in den 50er Nachkriegsjahren fast 100% der überlebenden deutschen Staatsbürger Mitglied einer der beiden Religionsfirmen gewesen.
Humanisten! Wo seid Ihr? Manhört so wenig von Euch!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Vllt. enttäuscht Sie die PdH, Kay Krause?
Hans Trutnau am Permanenter Link
...und wohl ebenso die Piraten. Also genau die 1 oder 2 Parteien...