Preisverleihung

"Freigeist des Jahres 2017"

Der Bund für Geistesfreiheit (BfG) Regensburg feierte am vergangenen Sonntag den "Freigeist des Jahres 2017". Nach einem gemeinsamen Abendessen, das Flüchtlinge aus Syrien und Äthiopien zubereitetet hatten, erhielt erstmals ein Flüchtling den alljährlich vom BfG verliehenen Ehrentitel. Mitglieder der Regensburg Rockband "Die Ruam" bereicherten die Feier mit Liedern zum Thema Flucht und Asyl.

In seiner Laudatio begründete der BfG-Asylbeauftragte, Walter Hoffmann, die Auszeichnung für den kurdisch-irakischen Asylsuchenden Ayham Tofiq:

Der BfG Regensburg sei mehr als eine religionskritische Organisation. Die Menschenrechte seien die Grundlage der humanistischen Weltanschauung, und deshalb setze sich der BfG besonders für die Menschen ein, denen die Menschenrechte in den Herkunftsländern verweigert und in Deutschland eingeschränkt werden.

Ayham Tofiq
Ayham Tofiq

Mit Ayham Tofiq, so Hoffmann weiter, ehre der BfG einen "Freigeist", der seine Menschenrechte nicht nur für sich einfordere, sondern auch in seiner großen Familie und bei Freunden in Kurdistan für die humanistische Weltanschauung werbe. Gegen alle gesellschaftlichen Zwänge und Normen bestehe er auf seinem Menschenrecht, nicht diskriminiert zu werden.

Er besitze den Mut und die Beharrlichkeit, auch in einer religiös geprägten Gesellschaft seine Menschenrechte auf Religionsfreiheit, freie Entfaltung und Gewaltlosigkeit einzufordern. Die alltägliche Verletzung seiner Menschenwürde habe ihn zur Überzeugung gebracht, dass ein Gott, der unschuldige Menschen nicht vor Gewalt schützt, entweder nicht existiert oder völlig unnütz ist.

Ayham habe am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, wenn das Menschenrecht auf Unglauben nicht geschützt, sondern zur lebensgefährlichen Bedrohung wird. Zudem sei Ayham ein überzeugter Pazifist, der nur durch das Asyl in Deutschland davor geschützt ist, zum Kriegsdienst in der irakischen Armee gezwungen zu werden.

Die Auszeichnung "Freigeist des Jahres", betonte der bfg-Vorsitzende Erwin Schmid abschließend, sei ein Ansporn für alle, "freigeistig und humanistisch die Welt zu einem besseren Ort zu machen".