Antifaschistische Kunstaktion

Politischer Katastrophenschutz im Einsatz

TRIER. (hpd) Wenn Neonazis am 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau eine Kundgebung abhalten, ist dies nichts anderes als eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus. So wählte die Trierer NPD bewusst diesen Tag, um wieder menschenverachtende Hasstiraden zu verbreiten. Die Evolutionären Humanisten Trier stellten sich ihnen deswegen mit einer antifaschistischen Kunstaktion entgegen. 

Der 27. Januar 1945 ist ein Tag, der niemals in Vergessenheit geraten darf. Denn es ist der Tag, an dem das KZ Auschwitz-Birkenau durch die Soldaten der Roten Armee befreit wurde. Zu den Opfern des organisierten Massenmordes gehören neben Juden auch Homosexuelle, Sinti und Roma, sowjetische Kriegsgefangene und politisch Verfolgte. Über eine Million Menschen starben im Vernichtungslager.

Um das Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Terrorherrschaft zu stören, meldete die NPD am 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz eine Kundgebung in Trier an. Vor dem Rathaus versammelten sich am Abend 14 Teilnehmer, denen circa 200 Gegendemonstranten gegenüberstanden. 

Dem antifaschistischen Protest hatten sich auch die Evolutionären Humanisten Trier angeschlossen und traten der menschenverachtenden Propaganda der NPD mit einer Kunstaktion entgegen: Im Einsatz als „Politischer Katastrophenschutz“ wurde mit einem Banner und in Schutzanzügen vor dem Austritt von rassistischem, homophobem und sexistischem Gedankentum im Umkreis der Nazi-Kundgebung gewarnt.

Ein Polizei-Großaufgebot sorgte für einen notwendigen Sicherheitsabstand zwischen der Kundgebung der NPD und der Gegendemonstration. Die Redebeiträge der Neonazis über einen Lautsprecherwagen wurden trotz Entfernung jedoch lautstark übertönt.