Norwegische Kliniken müssen Vorhautamputationen anbieten

Seit dem 1. Januar 2015 sind staatliche Krankenhäuser in Norwegen gesetzlich dazu verpflichtet, Zirkumzisionen an Neugeborenen anzubieten. Diese Vorschrift geht auf einen parlamentarischen Beschluss zurück und stößt nun auf Widerstand der norwegischen Ärzteschaft. So weigert sich eine Mehrheit der Ärzte, den Eingriff durchzuführen und beruft sich dabei darauf, dass dieser eine “unnötige chirurgische Prozedur an gesunden Kindern” darstellt.

Vorsitzende des UN-Kommittees für Kinderrechte kritisiert frühe chirurgische Eingriffe an Intersexuellen als schädliche Praxis

Durch Berichte mehrerer NGOs, wie zuletzt von Child Rights Network Switzerland und Zwischengeschlecht.org wurde das Thema “Intersex Genital Mutilation” (dt.: Genitalverstümmelung an Intersexuellen) bei der 68. Sitzung des UN-Kommittees für die Rechte des Kindes, die am 21. und 22. Januar in Genf stattfand, erstmals aufgegriffen. Insbesonderere die Vorsitzende des Kommittees, Kirsten Sandberg, kritisierte frühe geschlechtsangleichende Operationen an Intersexuellen als schädlich und fragte, ob sich die Schweiz darüber bewusst ist, dass derartige Eingriffe in der Schweiz noch immer ohne Einwilligung und nicht im besten Interesse der Kinder erfolgen. Darüber hinaus wollte sie wissen, ob die Schweiz bereit ist, eine Diskussion über mögliche rechtliche Schritte zu beginnen, um solche Operationen künftig zu verhindern.

 


(Übersetzungen: Viola Schäfer)