Ist Theologie eine Wissenschaft?

Im Tagesspiegel veröffentlichte der Autor Heinz-Werner Kubitza einen Artikel, der danach fragt, ob man Theologie als Wissenschaft bezeichnen könne.

Es erstaunt, dass die Zeitung gerade zum Osterwochenende einen Artikel veröffentlicht, in dem es heißt: "Die Theologie ist eigentlich ein Kuriosum an modernen Universitäten. Während andere Fachbereiche einen klar abgegrenzten Forschungs- und Lehrbereich haben, ist bei den Theologen nicht einmal klar, ob es den zentralen Gegenstand, der ihrer Wissenschaft Theologie den Namen leiht, ob es diesen Theos überhaupt gibt. Während andere Fachgebiete seit der Aufklärung und dem Entstehen eines modernen wissenschaftlichen Denkens die Welt real verändert haben, wird es in der Theologie schon als Innovation gefeiert, wenn von Zeit zu Zeit ein alter Holzweg mit viel verbalem Aufwand wieder freigeräumt und eine neue 'Schule' gegründet wird."

Am Ende des hervorragenden Artikels heißt es: "Eine 'moderne' Theologie kann es aus Prinzip nicht geben. Denn eine Theologie, die sich den wissenschaftlichen Fakten ehrlich stellen würde, müsste sich eigentlich wegen hinreichend belegter Gegenstandslosigkeit selbst auflösen. Stattdessen tut man geschäftig und bastelt in den theologischen Parallelwelten weiter kreativ an Scheinlösungen für Scheinprobleme. Und unser Gemeinwesen leistet sich aus Tradition auch weiterhin für rund 280 Millionen Euro jährlich an staatlichen Universitäten gelehrte Mythologie, gläubiges Denken und konfessionell gebundene Wahrheiten."