Selbst im 21. Jahrhundert ist der Wunsch an Wunder und Wunderheilungen zu glauben noch tief in vielen Menschen verwurzelt. In Uganda entführen und opfern vermeintliche Wunderheiler noch immer Kinder, um mit Teilen ihrer Körper Rituale durchführen zu können. Diese sollen zum Beispiel den Reichtum mehren, Neubauten schützen und vieles andere.
Verzweifelte Eltern suchen ihre Kinder. Die Polizei versucht die Täter zu überführen und möglichst viele Kinder zu retten.
Das eigene Kind entführt und verstümmelt oder gar abgeschlachtet. Was nach einem Alptraum für alle Eltern klingt, ist nach einer Dokumentation des WDR in Uganda noch oft bittere Realität. Vermeintliche Medizinmänner entführen Mädchen und Jungen, um mit ihrem Blut, abgeschnittenen Körperteilen oder ihren Knochen wie zum Beispiel den Totenschädeln Rituale für zahlende Kundschaft durchzuführen. Zunehmender Reichtum und der Bauboom befeuern dabei den Markt für die Männer, die Geld aus dem Leiden und Sterben von Kindern schlagen.
Die Täter geben sich als Medizinmänner aus und versprechen erfolgreiche Rituale. Dass dabei Körperteile oder auch Blut von Kindern zum Einsatz kommen soll, verheimlichen sie nicht. Ist ein Auftrag erteilt, werden Kinder entführt und verstümmelt oder zur Knochengewinnung getötet.
Eine Spezialeinheit der Polizei versucht, mit Undercover-Einsätzen "Wunderheiler" und "Medizinmänner" zu überführen. Dabei werden vorgebliche Auftraggeber zu Treffen mit den Medizinmännern geschickt, um lukrative Rituale in Auftrag zu geben. Verspricht der Täter Kinder zu schädigen oder bringt zur Überzeugung der Kundschaft gar Kinderschädel mit, wird er festgenommen.
Immer wieder jedoch sorgt Korruption in den eigenen Reihen der Polizei dafür, dass Kindermörder gegen Zahlungen freikommen und womöglich ein paar Kilometer entfernt wieder ihrem blutigen Geschäft nachgehen.
Überleben Kinder Blutentzug und Verstümmelungen, zum Beispiel der Genitalien, benötigen sie oftmals intensive medizinische und psychologische Betreuung. So begleitet der WDR ein kleines Mädchen, welches durch andauernden Blutraub nun ein Leben lang gepflegt werden muss, einen Jungen, der erst mühsam wieder laufen lernt und einen Jungen, der kastriert wurde.
Uganda ist leider nicht das einzige Land, in dem Aber- und Wunderglaube nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder schädigt. In Nigeria bringen religiöse Führer ihre Anhänger samt Familien in Gefahr, indem sie sie überreden, Kräuter oder Weihwasser statt ihrer Medikamente gegen das HI-Virus einzunehmen. Im scheinbar so aufgeklärten Deutschland jedoch verabreichen Eltern ihren Kindern Zuckerkügelchen als Medizin oder traktieren sie gar mit Chlorbleiche.
7 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Den Aberglauben der Menschen aus der Welt zu schaffen gleicht einer Sisyphusarbeit.
Um das zu erreichen müssen einige Faktoren Zusammengreifen, da der eine Mangel den anderen befördert.
1. Bildung für alle ermöglichen, Ausbau des Schulwesens.
2. Gesundheitswesen auf einheitlich gleiches Niveau bringen.
3. Gerechten Lohn für gute Arbeit bezahlen.
4. Aufklärung darüber, dass Gier der falsche Weg zum Glück ist.
5. Perspektiven für eine bessere Zukunft setzen.
6. Aufklärung darüber, dass das verstümmeln oder töten von Menschen nichts positiv
bewirkt.
Rene Goeckel am Permanenter Link
Schön wär's. Während wir uns das wünschen, darf man in Deutschland aus Gründen des (Aber-) glaubens weiterhin ungestraft kleine Jungen beschneiden.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Bald ist auch hienieden wieder Gründonnerstag mit Eucharistie, Oblaten und dem ganzen Zauber; Aber- und Wunderglaube. Voodoo halt.
Noch ein Zacken schärfer als Globuli.
Kay Krause am Permanenter Link
Bei all diesen widerwärtigen grausamen Nachrichten kann man immer wieder nur feststellen und möglichst laut hinaus posaunen:Die Religionen - wie auch immer sie heißen mögen - sind die Kriegstreiber, die Leute-Schinder
A.S. am Permanenter Link
Ich stimme Ihnen völlig zu, werter Herr Krause, aber das Problem ist doch, das auf der Gegenseite ganz gewievte Menschen-Einluller (Scharlatane) ihr böses Werk verrichten.
Eine Besserung der Verhältnisse erfordert meines Erachtens, dass
- die Atheisten sich endlich outen und ihre Gleichberechtigung bei Rundfunkräten, Religions- bzw. Ethik-Unterricht einfordern
- die Humanisten erkennen, dass Religion kein netter, harmloser Aberglaube ist sondern die Menschen vorsätzlich, aus Macht- und Ausbeutungsinteresse, mit viel List und Tücke gläubig gemacht werden.
Kay Krause am Permanenter Link
A.S.=Anonyme Stimme? Richtig, werte(r) A.S.! Hinter Allem und Jedem steckt der Mensch, und da, wo es GUT sein könnte, da steht er sich oft selbst im Weg!
Und solange immer noch ca 40% der Bürger ihr Kreuzchen bei den "C-Parteien" machen, und 10% bei der SPD, die sich guten Gewissens heute auch "CSPD" nennen könnte, solange werden Kirchen und Religionen aller Coleur keinen Grund sehen, Ihre schmutzigen Finger von unserem Leben fern zu halten!
Frank am Permanenter Link
So etwas passiert auch in Europa, in 2001 wurde der Torso eines Jungen in der Themse in London gefunden. Die Polizei vermutet, er war das Opfer eines Ritualmordes, bislang wurde noch kein Verdächtiger verhaftet.
https://en.wikipedia.org/wiki/Adam_(murder_victim)