In keiner Moschee konnte Seyran Ateş bisher ihren Glauben frei und selbstbestimmt praktizieren. Also gründete sie einfach selbst eine und erhält dafür jeden Tag Morddrohungen. Ihren Mut verliert sie deshalb noch lange nicht, im Gegenteil: Sie kämpft umso entschlossener für einen liberalen Islam.
Männer im Anzug und mit Knopf im Ohr geleiten sie zur Bühne. Sie trägt Rot, eine Farbe wie ein Ausrufezeichen, und was sie sagt, empfinden ihre Gegner als Affront. Rechtsradikale und muslimische Fundamentalisten wünschen ihr gleichermaßen Vergewaltiger und Teufel an die Gurgel. Dabei verlangt Seyran Ateş gar nicht viel; nur Mündigkeit. So wie es bereits Immanuel Kant und Theodor W. Adorno getan haben. Ihren Vortrag in der Düsseldorfer Jazz-Schmiede beginnt sie daher mit einem Zitat, das zwar schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat und doch aktuell wie nie daherkommt. Adorno sagte einst: "Die Forderung zur Mündigkeit scheint in einer Demokratie selbstverständlich." Dies sei ein Kernsatz, verdeutlicht Ateş, denn ohne Mündigkeit gebe es keine Aufklärung. Und für aufgeklärte Muslime sei der Islam mit der Demokratie vereinbar, die Trennung von Staat und Religion gehöre anstandslos dazu. Spiritualität und Aufklärung müssen sich nicht widersprechen.
Keine Solidarität von links
Seyran Ateş ist gläubige Muslimin. "Spiritualität hilft mir im Leben", erklärt sie. Und dennoch – oder gerade deswegen – betrachtet sie den Koran und die Hadithen kritisch. Der historische Kontext sollte stets berücksichtigt werden, das gelte ja auch für die Bibel. "Ich stelle mir immer die Frage, welchen Zweck hatte eine Sure im 7. Jahrhundert und welchen Zweck erfüllt sie heute. Es gibt Dinge, die muss man in der Vergangenheit lassen." Wer Religion als persönliche Beziehung mit Gott verstünde und niemanden damit belästige, und für wen die Menschenrechte und das Grundgesetz unumstößlich sind, der lebe einen liberalen Islam. Das sei möglich, liberale Christen und Juden machen es vor.
Ob der Islam tatsächlich reformierbar ist (was immer das heißen mag), hänge davon ab, auf welcher Seite man steht, sagt Ateş. Ihre Seite ist klar. Seit Jahrzehnten kämpft sie als Rechtsanwältin, Autorin und Frauenrechtlerin für die Unterdrückten. Dafür wurde sie vielfach ausgezeichnet. Und angefeindet. Sie wird bedroht, sie wird als Hure und als Islamophobikerin beschimpft. Weil sie den Koran historisch-kritisch auslegt. Das Landeskriminalamt bewacht sie 24 Stunden am Tag, ohne Schutz kann sie nicht vor die Tür. Die Feindseligkeiten nahmen an Brisanz zu, als vor zwei Jahren in Berlin-Moabit eine kleine Moschee eröffnete, die Frauen mit und ohne Kopftuch, Homosexuelle, Schiiten, Sunniten, Aleviten, Christen, Juden, Atheisten und Neugierige im Gebetsraum gemeinsam willkommen heißt. Die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee ist ein Ort der Gleichberechtigung. Zusammen mit anderen liberalen Muslimen gründete Ateş das Gotteshaus, benannt nach einem arabischen Philosophen und Deutschlands Nationaldichter, um den illiberalen Islamverbänden die Stirn zu bieten. Und trotz alledem, so betont Ateş, sei sie immer bereit für den Dialog, möchte sie stets zugewandt bleiben, auch wenn die Orthodoxen mit ihr nichts zu tun haben wollen. Stützen sie doch lieber die patriarchalen Strukturen und fürchten sich vor Weiblichkeit. So lehnen die Herrschaften die Moderne weiterhin ab, der Islam soll im Konservatismus verharren. Ateş muckt auf, sie hält Vorträge, schreibt über eine nötige sexuelle Revolution und ließ sich zur Imamin ausbilden. Eine Todsünde in den Augen der Fundamentalisten. "Es geht nur um Macht", sagt Ateş. Gestrige Männer sehen ihre Privilegien, die ihnen eine orthodoxe Religionsauslegung ermöglicht, gefährdet. Zeitgemäß ist das nicht und für Ateş steht fest, dass "nur der Abschied von der wortwörtlichen Lesart den Weg frei macht für die Entwicklung eines liberalen, toleranten und geschlechtergerechten Islam."
Das schmeckt den Konservativen nicht. Aber auch von vielen Linken fühlt sich Ateş im Stich gelassen. Das Kreuz in Gerichtssälen wird (zurecht) bekämpft, aber das Kopftuch der Lehrerin darf nicht diskutiert werden, meint Ateş. "Es behaupten ja einige Leute, ich würde Kopftücher verbieten wollen, aber jede Frau soll selbst entscheiden, ob sie eins tragen möchte oder nicht, auch in unserer Moschee", stellt sie klar, "doch ich bin dagegen, wenn eine Lehrerin, Polizistin oder Richterin es trägt." Sie macht eine Pause und fügt hinzu: "Mir tut es regelrecht weh, dass gerade aus der linken Ecke unglaublich viel Solidarität da ist für einen sehr konservativen Islam. Sie verteidigen bis aufs Messer die Bekleidungsvorschriften, aber für die iranischen Frauen, die ihr Kopftuch ablegen und deswegen im Gefängnis sitzen, dafür gibt es, auch aus Deutschland, kaum Solidarität. Im Grunde genommen erwarte ich wirklich ein Aufbegehren von Hunderttausenden Linken!" Rotes Ausrufezeichen! Applaus.
Haram und halal
Seyran Ateş ist im kurdischen Grenzgebiet der Türkei geboren und als Tochter von Gastarbeitern in Berlin aufgewachsen. Seit den 1980er Jahren setzt sie sich gegen Zwangsheirat ein, gegen Kinderkopftücher und Ehrenmorde. 1984 wäre sie beinahe selbst Opfer eines Mordanschlags geworden. Der Ehemann einer Mandantin stürmte in Ateş' Büro und schoss seine Frau nieder. Eine Kugel traf Ateş im Hals. Sie überlebte. Die Frau nicht. Und trotzdem setzte Ateş ihr Engagement fort, erfährt seit Jahrzehnten Hetze und Hass. Sie gibt nicht auf, sie schreibt dagegen an und informiert. Sie betrachtet ihre eigene Kultur und Religion differenziert und sie plädiert dafür, Regeln kritisch zu beleuchten und darüber nachzudenken, ob es beispielsweise sinnig ist, das gesamte Leben nach dem Prinzip "halal", sprich erlaubt, und "haram", also verboten, auszurichten. Nach salafistischer Exegese wäre Ateş ohne Kopftuch reif fürs Höllenfeuer. "Was macht das mit einer Gesellschaft?", fragt sie ins Publikum. Und weiter: "Ist es halal im Gehen zu Essen? Muss man das Gebet unterbrechen, wenn man gepupst hat? Bedeutet Nagellack, dass man unrein ist? Ich habe Zweifel, dass die Sache mit dem Nagellack schon im 7. Jahrhundert geklärt wurde", sie schmunzelt und erntet ein paar Lacher aus dem Auditorium. Mittlerweile habe sich eine richtige Halal-Industrie entwickelt, so Ateş. Ein Milliardenmarkt. Ob wasserdurchlässiger Nagellack, Katjes oder Würstchen – Religion und Kapitalismus vertragen sich hervorragend. Halal und haram bestimmen den Alltag und rauben den Menschen teilweise die Lebenslust. So wäre jemand, der im Gehen isst, nach strenger Auslegung kein guter Muslim, und eine Frau, die mit Nagellack betet keine gute Muslimin. "Wo ist der Verstand der Leute, die sich so etwas erzählen lassen?", fragt Ateş und schüttelt den Kopf. Hier greift wieder ihr Zitat vom Anfang des Vortrags; Mündigkeit ist unabdingbar.
"Jeder, der sich auf eine heilige Schrift beruft, muss verstehen, was er da glaubt", fordert sie. Der Gläubige sollte sich ja durch seinen Glauben bereichert fühlen und nicht gefangen, und natürlich darf er seine Mitmenschen nicht einschränken. Auch deshalb setzt sich Ateş für eine moderne Interpretation ein. Der Begriff "liberaler Islam" ist dabei kein Widerspruch, wie so oft von seinen Kritikern postuliert. Er ist bereits Teil der Gesellschaft. Menschen haben den Koran geschrieben und Menschen wie Seyran Ateş, Mouhanad Khorchide und Millionen andere Muslime weltweit gestalten den Islam. Sie finden Spiritualität in den Suren. Sie berücksichtigen den historischen Kontext, sie setzen sich für Säkularität und Humanismus ein, sie glauben an einen barmherzigen Gott. Und dafür werden sie bedroht. Von Rassisten und von Islamisten, den Brüdern im Geiste. Unterstützung von links kommt selten. Das war einer der Gründe, warum der Düsseldorfer Aufklärungsdienst Ateş in die Jazz-Schmiede geladen hat. Um – wie der Name schon sagt – aufzuklären. Die Forderung des Philosophen Michael Schmidt-Salomon schwingt mit: "Humanisten aller Konfessionen, vereinigt euch!"
Empörte Atheisten
Auf Facebook echauffieren sich dennoch ein paar Atheisten über die Einladung der Imamin, denn schließlich dürfe man Gläubigen partout keine Bühne bieten. Dass die Empörten mit dieser Meinung ähnlich doktrinär argumentieren wie die Frommen sei hier nur am Rande erwähnt. Zudem ist Ateş keine Missionarin. Sie preist ihre Religion nicht an, im Gegenteil; sie kritisiert einige Suren und Hadithe, sie verweist auf das 7. Jahrhundert und versteht den Koran metaphorisch, sie streitet für Autarkie und Pluralität. Und ja, sie glaubt an Gott. Das müssen orthodoxe Atheisten aushalten können.
Rot ist eine warme Farbe
"Kein Mensch hat das Recht sich hinzustellen und zu behaupten, ich habe die Wahrheit. Auch ich nicht", sagt Ateş zum Schluss und zitiert Rosa Luxemburg: "Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden."
Die 120 Zuschauer im Saal applaudieren lange. Seyran Ateş bedankt sich. Sie nimmt sich noch Zeit für Signaturen und persönliche Gespräche. Wer sie zuvor auf der Bühne erlebt hat, wer das Ausrufezeichen in ihrer Stimme hörte, wer begreift, wie viel Hass ihr entgegengerotzt wird und wie unfrei ihr Leben geworden ist, der mag nun vielleicht überrascht sein, denn Ateş spricht zurückhaltend, wirkt sanft und lächelt viel. Rot ist eben auch eine warme Farbe.
16 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ein, wie ich meine, wertvoller Mensch diese Frau Ates und auch auf dem richtigen Weg.
Das Sie an einen Gott glaubt ist Ihr persönliches Recht und muss respektiert werden.
Sollten sich die Einsichten von Frau Ates durchsetzen, wäre gegen einen säkularen Islam nichts einzuwenden, genau so wenig wie gegen ein säkulares Christentum.
Jeder Mensch sollte frei entscheiden können ob und was er glaubt, ohne Repression befürchten zu müssen.
Das verstehe ich unter Freiheit!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ja holla, was lese ich hier?!
Herr Baierlein "respektiert" Glauben bzw. irgendwie 'säkulare' Religionen... (ich glaube nicht).
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Ja hallo Herr Trutnau, Sie haben richtig geschrieben und auch richtig gelesen, wenn Sie genau hinschauen habe ich geschrieben, dass diese Frau auf dem richtigen Weg ist.
Meine besten Wünsche begleiten sie auf diesem Weg.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich bewundere den Mut von Seyran Ateş und sicher wäre ein Islam - oder generell eine Religion - in ihrer Lesart harmlos und nicht länger gesellschaftsschädlich.
Seyran Ateş: "Ich stelle mir immer die Frage, welchen Zweck hatte eine Sure im 7. Jahrhundert und welchen Zweck erfüllt sie heute. Es gibt Dinge, die muss man in der Vergangenheit lassen."
Das ist genau das Problem jeder Buchreligion und dafür bietet Frau Ateş keine Lösung an, außer dieses Stellen (speziell Tötungsbefehle) zu ignorieren. Doch ist das eine Lösung, die auch nur minimal hilft? Im persönlichen Bereich, in ihrer Person gewiss. Aber egal, wie viele Millionen Muslime ihren Koran und ihren Hadith höchst selektiv lesen und den Rest freundlich und demokratietauglich umdefinieren, es reichen ein paar wenige, die das im Koran ebenfalls verankerte Verbot zu freien Interpretation seiner Suren ernst nehmen und danach handeln - bis hin zur Erfüllung der Tötungsbefehle.
Wie lässt man also diese heute nicht mehr zeitgemäßen Texte im 7. Jh., wie es sich Seran Ateş wünscht? Aus meiner Sicht gäbe es da nur eine einzige praktikable Lösung: Ein Team moderner und demokratieaffiner Autoren schreibt einen Koran für die heutige Zeit, der sich mit dem Leben in einer pluralistischen, weltoffenen, globalen und kulturdurchdringenden Welt beschäftigt. Natürlich müsste man an dieses Team sehr hohe Anforderungen stellen, schließlich soll es einen praktikablen Gesellschaftsentwurf hinkriegen, der ohne göttlichen Beistand nachvollziehbar und zufriedenstellen ist.
Die Buchreligionen haben ihre Gesellschaftsentwürfe qua göttlicher Autorität - für die sie ihre göttlichen Handpuppen entworfen haben - so abgesichert, dass sie keine persönliche Rechtfertigung benötigten, warum die eine oder andere unsinnige Forderung an Gläubige gestellt wurde. Das wäre bei einem modernen Koran 2.0 anders.
Und das legt den Finger tief in die Wunde jeder Religion: Sie waren vor der Erfindung der Nation mit einem Rechtswesen die einzige Möglichkeit für ein geregeltes Zusammenleben. Die Bildung von Städten mit dicht gedrängtem Leben erforderte dies. Als Autorität nutzte man volksetymologisch bekannte Geister und Götter, die den Bedürfnissen angepasst wurden. So konnte man den Bürgern Höllenangst machen, falls sie gegen die Gesellschaftsregeln verstießen. Das war bis zur Erfindung des Rechtsstaates alternativlos - wenn auch mit schrecklichem Effekt für die Menschen.
Doch heute haben wir weit überlegene Staatsmodelle, die flexibler und demokratischer ausgerichtet sind, als es sich die Autoren von Bibel und Koran je ausdenken konnten. Wenn also eine Spiritualität - mit der ich persönlich nichts anfangen kann - organisiert gelebt werden soll, dann geht dies meiner Meinung nur, wenn alle alten Zöpfe radikal abgeschnitten würden, um Platz zu machen für moderne Haare, die modern denkende Menschen - auch gern Seyran Ateş oder Prof. Khorchide - aus ihren Köpfen erwachsen lassen.
Das würde jedoch an den Fundamentalisten scheitern, die an den alten Konzepten - warum auch immer - festhalten wollen. Daher - so sehr ich Menschen ihre persönliche Spiritualität lasse - muss Religion gesellschaftlich anders bewertet werden. Sie produziert einfach zu viele Probleme, die die Welt an der Lösung der wirklichen Probleme hindert. Da es (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) auch keinen Gott gibt - in Bezug auf den monotheistischen "Gott" in jeder Lesart bin ich mir da sogar sicher - braucht auch niemand Angst vor Höllenstrafen zu haben.
Diese Botschaft sollte in die Welt getragen werden: Ein sauberer Schnitt im Interesse aller Menschen. Demokratie muss Religion in ihrem ursprünglichen Konzept ablösen...
Nora Koch am Permanenter Link
Ich versteh beim besten Willen nicht mehr warum die Frau sich das antut.
Ich bewundere Frau Ateş' Energie, aber die Motivation dahinter wird mir immer mehr zum Rätsel.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Wenn du stirbst, kommt das Ding mit Paradies, Jungfrauen und so; das volle Programm halt.
"Wo ist der Verstand der Leute, die sich so etwas erzählen lassen?", frage ich Seyran Ateş.
Der weichgespülte Islam ('aufgeklärt' wäre tatsächlich ein Oxymoron) ist mir zwar lieber als die harte Gangart von Salafismus oder Wahabismus, aber man kann den ganzen Kappes (= Klumpatsch) auch komplett über Bord werfen, statt ihn nur zu 'liberalisieren'.
Doch, Seyran, das geht - und befreit dann wirklich von aller irrationaler Spiritualität. Es ist nur der anstrengendste Weg.
Roland Fakler am Permanenter Link
Ich wünsche Frau Antes viel Glück bei ihren Reformversuchen und bei Gelegenheit auch noch einige Fortschritte bei ihrer eigenen Aufklärung, denn, was ist der Islam?
Konrad Schiemert am Permanenter Link
Respekt für den großen Schritt was Fr. Ateş gemacht hat. Der nächste, kleine Schritt wäre aber noch schöner: "versteht den Koran metaphorisch", aber "sie glaubt an Gott".
Spano Taxim am Permanenter Link
Löblich, wenn man es schafft, die verkrusteten Strukturen einer Religion, oder besser, aller Religionen hinter sich zu lassen - Aber wäre es nicht noch klüger, zu erkennen - Da ist nichts - wir sind hier auf uns geste
Zumindest für mich habe ich das schon lange erkannt.
Aber glaubt, was ihr wollt - in sich schlüssig ist keine eurer Religionen und kein höheres Wesen wird sich jemals bei euch melden - träumt weiter, aber tut dabei niemandem weh - dann geht das schon in Ordnung
A.S. am Permanenter Link
In meinen Augen hat sich Frau Ates nur halb emanzipiert. Respekt verdient sie zweifellos für ihre "emanzipatorische Hälfte", Kritik für die andere.
Völlig zu Recht kritisiert Frau Ates die Haltung vieler Linker, die die euröpäische Aufklärung mitsamt dem Humanismus ganz offenkundig an den Islam verraten haben.
Hier sind mir die Humanisten viel zu leise. Geschieht dies etwa aus der langjährigen Übung heraus, gegenüber den Kirchen leisetreterisch gewesen zu sein?
Der Artikel von Frau Pungs hat den richtigen Titel: Es geht nur um Macht.
Darum geht es bei jeder Sekte und jeder Religion.
Es geht NICHT um wissenschaftlich Wahrheit.
Wer auf Basis von "Gottes Geboten" eine Herrschaftsstruktur errichten will, muss den Glauben an Gott fördern, gegebenenfalls erzwingen.
Ohne den Glauben an Gott brechen alle religi"seine" Ehefrau(en) in sich zusammen und die Priester werden zu komisch gekleideten Dummschwätzern.
Die Eigeninteressen der religiösen Apparatschiks dürfen die Humanisten nicht unterschätzen. Dieses ist: Den Gottesglauben irgendwie zu erhalten und auf die nächste Gelegenheit zur Machtergreifung zu lauern, selbst wenn es hunderte Jahre dauert.
Vor diesem Hintergrund halte ich es für problematisch, "säkularen" Glauben an irgendeinen Gott gutzuheißen. Solange es Menschen in nennenswerter Zahl gibt, die an höhere Wesen glauben, haben die autoritär-Religiösen einen Fuß in der Tür zur Macht. Dagegen bietet "säkulare Religiösität" keinen Schutz.
Aus dieser Überlegung halte ich es für zwingend erforderlich für den Schutz der freiheitlichen Demokratie, dass Religion nur innerhalb klar und eng gesetzter legaler Regeln gelebt werden darf.
Die wichtigste Regel sei: Niemand darf etwas für "wahr" behaupten ohne wissenschaftlichen Beweis.
Die zweitwichtigste Regel sei: Schützt Kinder vor Religion.
Die drittwichtigste Regel sei: Klärst die Menschen in den Schulen über die politische Funktion der Religionen im Laufe der Jahrhunderte auf und die wirksamen Mechaniken der Massenpsychologie.
Für ein ewiges Leben im Paradies tun die Menschen alles.
Sogar sich in die Luft sprengen.
Scharlatane wissen das für ihren (Macht-)Gewinn auszunutzen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Liebe Anja Sander,
die "wichtigste Regel" fällt schon mal weg:
Schön und gut, solche Forderungen zu erheben; sie sind nur völlig nutzlos, weil sie keinerlei Lösung bringen.
G. Hantke am Permanenter Link
„Für ein ewiges Leben tun die Menschen alles“:
Dr. Bruno Osuch am Permanenter Link
Und deshalb ist Seyran Ates schon seit einiger Zeit zu einem Mitglied im Kuratorium des HVD Berlin-Brandenburg berufen worden.
David Z am Permanenter Link
"Ich stelle mir immer die Frage, welchen Zweck hatte eine Sure im 7. Jahrhundert und welchen Zweck erfüllt sie heute."
Wie um alles in der Welt kann man "... und dann schlagt sie!" historisch relativierend geschweige denn metaphorisch verstehen?
Ich wūnschte, der Dame wäre mit ihrem "Islam light" Erfolg beschienen.
Thomas R. am Permanenter Link
"Und ja, sie glaubt an Gott."
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Resnikschek Karin am Permanenter Link
Auch der liberale Islam ist Religion und insofern nur die halbe Wahrheit.
Der Papst kungelt mit wahabitischen Scheichs - ihn hat er nicht erwähnt. Gut, der Papst hat als Vorbild ausgedient. Erst wenn die Religionen ausreichend starke Konkurrenz bekommen, werden sie erträglich. Karin Resnikschek, Tübingen