Das US-Nationalteam der Fußballerinnen ist extrem erfolgreich. Neben drei gewonnen Weltmeisterschaften konnten die Frauen vier Olympiasiege und zahlreiche weitere Erfolge für sich verbuchen. Obwohl sie damit wesentlich besser sind als die männliche US-Auswahl liegen Verdienste und Boni weit unter denen der männlichen Spieler. Vor dem Bundesgericht in Los Angeles reichten die Spielerinnen nun Klage gegen ihren eigenen Verband wegen Diskriminierung ein.
Wie der Standard berichtet, haben die 28 Spielerinnen des US-Nationalteams ihren eigenen Verband, die United States Soccer Federation wegen jahrelanger Ungleichbehandlung der männlichen und weiblichen SpielerInnen verklagt. Neben einer besseren Bezahlung erhalte das männliche Team auch bessere Bedingungen für Trainings, Reisen und Spiele.
CC BY-SA 3.0
Rückwirkend bis 2015 verlangen die Spielerinnen Nachzahlungen auch für ehemalige Teamkolleginnen.
Besonders bitter ist die ungleiche Behandlung der Teams, wenn die Leistung betrachtet wird. Schließlich sind die Spielerinnen besser als die Spieler. Sie erhielten trotzdem auch dann weniger Bezahlung, wenn sie öfter spielten, mehr Siege errangen, mehr Profit erwirtschafteten und mehr ZuschauerInnen anzogen.
Unterstützung erhalten die Spielerinnen nicht nur von Sponsoren, die ihre Zahlungen angepasst haben, sondern auch von prominenten Sportlerinnen wie Serena Williams, die unterschiedliche Bezahlung lächerlich findet und in der Klage der Fußballerinnen einen Schritt für eine gerechtere Zukunft sieht, sondern auch von Medien-Formaten, wie "The Daily Show with Trevor Noah", die das Beispiel der Fußball-Spielerinnen in einem Beitrag zur unterschiedlichen Bezahlung der Geschlechter, dem Gender Pay Gap, verwendete.
6 Kommentare
Kommentare
Frank am Permanenter Link
Laut Forbes hat es nichts mit Diskriminierung zu tun, ihre Arbeitgeber verdienen nicht genug Geld, um ihnen mehr zu bezahlen.
Diese Sportart ist nicht so beliebt wie der Männerfußball.
"If fans supported women soccer players as much as they support men's professional teams, then women athletes would earn as much as the men. Until then, not likely at all."
https://www.forbes.com/sites/billconerly/2016/04/12/womens-soccer-salaries-the-economic-justification/#69d9a13f1ad8
Selbst wenn ihre Klage Erfolg hat, so könnte es damit enden, dass sie am Ende 0 Dollar verdienen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Da ist nicht nur Deutschland sondern auch die USA weit weg von Gleichberechtigung der Geschlechter.
P.S.
Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, denke ich meist Global nicht National o. nur
Europäisch.
Roland Weber am Permanenter Link
Die Argumente gelten für alle Sportarten in allen Ländern!
Oder gibt es irgendwo etwas, wo Frauen bei gleicher Tätigkeit mehr verdienen als Männer?
Aber so einfach ist die Geschichte denn nicht. Schon bei der "Nachfrage" sieht man, dass eben eklatante Unterschiede im Leistungsbereich Sport (!) und vor allem beim Zuschauerinteresse bestehen.
Gerhard am Permanenter Link
Gibt es weltweit eigentlich irgend eine Sportart, in der ein Fliegengewichtler mehr verdient als ein Schwergewichtler?
Gabriele Wruck am Permanenter Link
Bei dieser Klage geht es nicht um frei auszuhandelnde Vereinsgehälter sondern um Verbandsboni. Verbandsboni werden i.d.R. an alle Beteiligten in gleicher Höhe ausgezahlt. Je nach erreichen welcher Runde bzw.
Verschieden gute Trainingsbedingungen, verschieden gute Unterbringung - mit welcher Begründung?
Welchen albernen Luxus sich jemand von seiner privaten Kohle kauft ist seine Sache, soweit legitim. Aber ein Verband sollte sich auf das Sinnvolle und Zielführende beschränken. Verraten Sie mir, wo da der Unterschied nach Geschlecht sein soll.
Des Weiteren schwingen Verbandsfunktionäre regelmäßig lange Reden mit bebender Stimme, in denen sie Ethik und faires Miteinander besingen, Transparenz und bloß keine Diskriminierung. Die Verbandssatzungen sind voll mit edlen Absichten. Aber wenn sich irgendetwas davon gegenüber Frauen konkret in Zahlen ausdrücken soll, dann ist das schnell irgendwie was - äh, anderes.
Was meinen Sie eigentlich konkret mit "Fliegengewicht"?
Sie scheinen mir eins zu sein. Nur ein Vorname.
Kay Krause am Permanenter Link
Roland Weber, In ihrem Kommentar ist die Antwort schon enthalten:
Angebot und Nachfrage regeln den Preis,
Das nennt sich "Freie Marktwirtschaft".
Und, Frage: ist Fußball nicht letztlich auch eine Art von Religion?
Oder Frage umgekehrt: Ist Religion nicht auch so etwas wie "Brot und Spiele", um das Volk bei der Stange zu halten?