Ein persönlicher Geburtstagsgruß an Herbert Steffen

"Danke, dass ich mit Dir und in Deiner Stiftung ein Zuhause gefunden habe"

David Farago, Initiator der Kunstaktion "11. Gebot – Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!" und Regionalgruppenkoordinator der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs), lernte ihren Gründer, Herbert Steffen, über die Jahre schätzen, nicht nur als "Stiftungschef", sondern vor allem als Freund und Ratgeber. In einem persönlichen Brief gratuliert er ihm zu seinem heutigen 85. Geburtstag.

Lieber Herbert,

schon mit verschieden umfangreichen Gesten durfte ich mich bei Dir bedanken und Dir gratulieren, heute erreicht Dich mein Gruß auf diesem Weg.

Vor zehn Jahren lernte ich die gbs – wie viele andere auch – durch die erste Buskampagne kennen und entschloss, mich aktiv in der Stiftung zu engagieren. Bei einem Telefonat sagtest Du zu mir, ich bräuchte zum Anfangen keine Vereinsgründung, nicht einmal eine Homepage. "Leg einfach los!" meintest Du, und das habe ich mir nicht zweimal sagen lassen. Es sollte noch einige Zeit vergehen, aber nach etwas mehr als einem Jahr startete ich mit einer Regionalgruppe in Augsburg.

Seit dem Beginn, mich für diese mich faszinierende Stiftung zu engagieren, lernte ich mit Dir nicht nur den Gründer kennen, sondern auch einen Menschen, dessen direkte Art mich von Anfang an begeistert hat. Ich habe alles, was ich zur Stiftung und den Machern fand, in mich aufgesaugt und verinnerlicht. Schnell stand für mich fest, dass mir mein Engagement für die gbs in Augsburg nicht reicht, ich wollte mehr tun und habe mich umgehend für die Wahl zum Regionalgruppenkoordinator beworben – und dieser Begriff dürfte das mit Abstand Komplizierteste in der gbs sein. Denn ich lernte immer mehr, dass die Stiftung und damit das Umfeld von Dir sehr unkompliziert und menschlich funktioniert. Darum begeisterte mich auch schon immer Deine Person und Deine Art, auf Menschen zuzugehen. Das Ehrliche und Direkte an Dir und das Warmherzige. Und das professionelle und engagierte Anpacken von Aufgaben und Problemstellungen.

In dieser Zeit entstand in hochprofessioneller und nicht gekannter unkomplizierter Zusammenarbeit mit Machern der Stiftung – und damit nicht zuletzt Dir – die Kunstaktion "11. Gebot", dessen Geschicke ich nun schon seit mehr als fünf Jahren mit sehr engagierten Helfern lenken darf und sehr stolz auf dessen Erfolge bin. Dabei stand ich immer in Kontakt mit Dir und habe mir bei Dir ein Vertrauen erarbeitet, das mir als Heim- und Pflegekind nie zuvor in dem Umfang entgegengebracht wurde. Doch das ist nicht alles, denn ich durfte bis heute viele Aktionen, Projekte und Veranstaltungen mitgestalten und bin durch jedes einzelne gewachsen – und dafür bist Du entscheidend verantwortlich.

Du hast mir die Chance gegeben, mich zu verwirklichen, mich für etwas zu engagieren, das ich liebe. Durch Deine direkte Art habe ich in unzähligen Gesprächen eine Herzlichkeit erfahren, die ich in sehr vielen Lebensmomenten davor vermisst habe. Du und die vielen tollen Menschen um Dich herum haben es geschafft, dass ich als Mensch, der von sich behauptet, heimatlos zu sein, eine Heimat gefunden habe. Wenn ich zu Dir und Deiner tollen Frau Bibi nach Oberwesel fahre, spreche ich von "nach Hause fahren", wenn ich mich wieder von Euch verabschieden muss, fahre ich "von zu Hause weg" – und das nicht selten sehr emotional.

Ich liebe es, von Dir, Bibi, Elke und Michael gelernt zu haben, was eine "brennende Geduld" ist, was es heißt, klüger zu handeln, auch wenn es nicht immer bestmöglich klappt. Ich liebe die Menschlichkeit, die ich in unzähligen tollen Momenten in und um die Stiftung herum erleben durfte und darf. Ich liebe Deine offene und menschliche Art, die mir beigebracht hat, was dieser "Humanismus" ist, von dem so viele Menschen reden und den doch so wenige leben. Ich bewundere Dich dafür, dass Du Dich in Deinem nicht mehr ganz jugendlichen Alter jeden Tag aufs Neue so viele Stunden engagierst. Ich bestaune Deine Geduld und Klarheit in Problemsituationen, wenn Du andere und mich wieder mal überraschst mit tollen Lösungen. Bibi möge mich zwicken, wenn ich übertreibe.

Danke, dass ich mich jetzt schon so viele Jahre für die Stiftung engagieren darf. Danke für die unzähligen tollen und erfolgreichen Projekte und Veranstaltungen. Danke für noch mehr produktive, herzliche und menschliche Gespräche. Danke für Dein offenes Ohr auch für Dinge, die nichts mit der Stiftung zu tun haben. Danke, dass ich mit Dir und in Deiner Stiftung ein Zuhause gefunden habe, das ich so lange vermisst habe. Danke für die genial witzigen Momente und den erlebten Spaß mit Dir. Danke für die außergewöhnliche Idee, eine Stiftung zu gründen, so viele tolle Menschen zusammenzubringen, was es so vorher noch nicht gab.

Auch wenn Du unermüdlich wiederholst, Du machst das in erster Linie für Dich. Ich verstehe das sehr gut und freue mich sehr, dass Dir das ganze Projekt gbs sehr viel Freude bereitet. Aber heute ist ein Tag, an dem ich Dir sagen möchte: Danke, dass Du das auch für mich gemacht hast und machst – und für viele andere, die Dir dafür ebenfalls dankbar sind. Und darum möchte ich Dir heute, an Deinem 85. Geburtstag, mit allen, die sich hier anschließen möchten, "alles Gute" und "vielen Dank" sagen.

Fühl Dich herzlich gedrückt,
Dein David