Muslimische Jugendliche stürmen Antonskirche in Wien

Gestern erschütterte ein schwerer islamistischer Anschlag die Hauptstadt Österreichs. Doch bereits in den Tagen vor diesem Attentat wurde Wien Schauplatz einer vermutlich religiös motivierten Straftat: Muslimische Jugendliche stürmten eine Kirche und randalierten.

Nachdem am vergangenen Donnerstag im Wiener Bezirk Favoriten rund 30 bis 50 syrisch- und afghanischstämmige Jugendliche bei einer Demonstration zwischen Reumannplatz und Viktor-Adler-Markt unter dem Einsatz von Pyrotechnik islamistische Propagandaparolen skandiert hatten und diese Versammlung von der Polizei aufgelöst worden war, stürmte ein Teil der Jugendlichen die nahegelegene Antonskirche, randalierte dort und trat gegen den Beichtstuhl und die Kirchenbänke.

Der stellvertretende Pfarrer rief zwar die Polizei, bei der Ankunft der Beamten waren die Jugendlichen aber schon weg. Da bereits bei der vorgehenden Demonstration Personalien erhoben und Anzeigen wegen Anstandsverletzung und Lärmerregung ausgestellt worden waren und überdies die Vorgänge in der Kirche mittels Videoüberwachung dokumentiert sind, ist davon auszugehen, dass die Täter sehr rasch ausgeforscht werden können. Wegen der islamistischen Parolen vermutet das Innenministerium einen Zusammenhang mit dem Streit um Mohammed-Karikaturen in Frankreich. Die Polizei wurde vom Innenminister dahingehend angewiesen, vor allem im Brennpunkt-Bezirk Favoriten verstärkt zu kontrollieren und sensible Plätze und Gebäude besonders zu überwachen. Auch französische Einrichtungen werden nun stärker geschützt. Die Antonskirche wurde vorübergehend geschlossen.

Glücklicherweise kam es bei der Kirchenstürmung – anders als in Nizza – zu keinem Personenschaden. Die mehr als bedenklichen Vorgänge führen allerdings zu einer Sensibilisierung der Bevölkerung. Am Samstagmorgen war im Stephansdom ein afghanisch-stämmiger Mann auffällig geworden. Der offenbar psychisch beeinträchtigte Mann soll während der Morgenmesse "Allahu akbar" gesagt haben, worauf eine Kirchenbesucherin die Polizei verständigte, welche mit 25 Beamten eine Anhaltung durchführte und den Stephansdom nach verdächtigen Gegenständen durchsuchte. Laut Dompfarrer Toni Faber war dieser Vorfall aber "nicht besorgniserregend". Der Mann "war dann sogar bei der Kommunion". Der Afghane, welcher in einer psychiatrischen Einrichtung behandelt wird, wurde dem Amtsarzt vorgeführt, dieser bestätigte eine erhebliche psychische Beeinträchtigung.

Prominente Vertreter der österreichischen Muslime verurteilten die Aktion der Jugendlichen in Favoriten auf das Schärfste. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) setzte in Form einer Mahnwache vor der Antonskirche ein Zeichen. Der Präsident der IGGÖ, Ümit Vural, telefonierte mit Kardinal Christoph Schönborn.

Diese Attacke auf eine Kirche in Favoriten ist für Insider keine besondere Überraschung. Bei den Ausschreitungen, welche im Frühjahr Favoriten drei Tage lang erschütterten, erklärten interviewte muslimische Jugendliche: "Das ist unser Bezirk!" Jeder unvoreingenomme Beobachter wird bei einem Besuch der Region um den Reumannplatz diese Einschätzung als durchaus zutreffend beurteilen. Die Existenz eines doch eindrucksvollen christlichen Bauwerks mitten im "islamischen Hoheitsgebiet" stellt für Fundamentalisten eine permanente Provokation dar, welche dementsprechende Reaktionen hervorruft. Die versöhnlichen Worte der Islamverbände sind zwar erfreulich, sollten aber auch nicht überbewertet werden. Aggressive Aktionen, wie jene der jugendlichen Islamo-Fundis, gefährden den Dialog und damit die Islamisierungsziele der betreffenden Vereine.

Die jüngsten Angriffe auf Kircheneinrichtungen wie in Nizza oder Wien Favoriten lassen eine öffentliche Diskursverschiebung dahingehend vermuten, dass nun in Medien verstärkt über einen Dschihad gegen das Christentum diskutiert wird. In Wirklichkeit führen diese Fundamentalisten aber einen Kampf gegen den gesamten "dekadenten" und ungläubigen Westen. Der Umstand, dass nun Angriffe gegen christliche Einrichtungen unternommen wurden, liegt mehr in der Repräsentationsstruktur als im Wesen der Sache.


Als der Verfasser am Sonntag diesen Artikel fertigstellte, wurde im letzten Absatz ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Angriffe der islamischen Fundamentalisten nicht ausschließlich den Kirchen und dem Christentum gelten (wie dies vermutlich im öffentlichen Diskurs vermittelt werden wird), sondern dem gesamten "dekadenten" und ungläubigen Westen. Dort wurde festgestellt, dass die offensichtliche Fokussierung auf christliche Einrichtungen vielmehr in der Repräsentationsstruktur begründet liegt als im Wesen der Sache. Das gestrige Attentat in der Wiener Innenstadt, bei dem islamische Fundamentalisten Menschen attackierten, welche fröhlich und Alkohol konsumierend im sogenannten "Bermudadreieck" (einer bekannten Unterhaltungs- und Bar-Meile in Wien) den letzten Abend vor dem Lockdown feierten, bestätigt diese Einschätzung in trauriger Weise. Die Analogie zum Angriffsziel Bataclan ist offensichtlich. (Ronald Bilik)

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