Am Donnerstag, 10. Dezember, lädt der Bund für Geistesfreiheit (bfg) Nürnberg von 12:30 bis 13:30 Uhr – unter Einhaltung der Corona-Vorschriften – zu einer öffentlichen Versammlung am Kornmarkt ein, direkt am Eingang zur Nürnberger "Straße der Menschenrechte".
Die Nürnberger Prozesse waren von 1945 an einer der wesentlichen Grundsteine für die Menschenrechte und sind bis heute ein Inbegriff des internationalen Strafrechts. Deshalb ist es dem bfg ein Anliegen, an dieses Erbe und diese Verantwortung anzuknüpfen und weiterhin für mehr Mut und Menschenrechte zu appellieren und einzustehen.
Um dem Tag ein konkretes Gesicht zu verleihen, entschieden sich die Nürnberger für das Motto "Make law, not war!", ein Zitat des letzten noch lebenden Chefanklägers der Nürnberger Prozesse, Benjamin Ferencz, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hat. Sein Lebenswerk zu ehren war den Freigeistern aus Nürnberg ein besonderes Anliegen. Benjamin Ferencz setzte sich sein Leben lang aktiv für das Vorankommen des heutigen internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag ein und gilt als Advokat des Friedens.
In einer Videobotschaft zum diesjährigen Jubiläum der Nürnberger Prozesse machte er deutlich:
"Ich weiß, dass sich in dieser Welt vieles ändern muss. Zuerst muss sich etwas im Herzen und dann im Geiste ändern, um den Krieg als Mittel zur Beilegung von Streitigkeiten zu ändern." (Link zur ganzen Rede)
Aufgrund der Hygieneauflagen bittet der bfg alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer um durchgehendes Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung sowie um das strikte Befolgen der Abstandsregeln. Auf die Hygieneregeln wird zu Beginn der Versammlung nochmals hingewiesen werden.
Der noch junge bfg Nürnberg, der erst vor einigen Tagen sein einjähriges Bestehen gefeiert hat, möchte mit dieser Aktion die Bedeutung der Menschenrechte für eine offene, säkulare Gesellschaft unterstreichen.
Der 10. Dezember als "Tag der Menschenrechte" gilt in Bayern als alternativer humanistischer Feiertag. Mitglieder des bfg und deren Kinder können an diesen Feiertagen, wie in anderen Glaubens- und Weltanschauungsgemeinschaften üblich, durch formlosen Antrag die Annehmlichkeiten von Schul- und Arbeitsbefreiung in Anspruch nehmen.
2 Kommentare
Kommentare
Wolfgang Graff am Permanenter Link
Ich bin mir nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.
Corona - Beschränkungen zu polemisieren. Ich halte es durchaus für möglich, dass der bfg bei den Querdenkern eingeordnet wird. Und das wäre nun wirklich nicht gut fürs Image. Kann man die Demo nicht verschieben?
Manfred Schleyer am Permanenter Link
Vielen Dank für euren Einsatz. Das heute Selbstverständliche musste schwer erkämpft werden, und der Einsatz der Kämpfer ist lobenswert!