Scharia-Polizei in Wuppertal

BERLIN. (hpd) Am vergangenen Wochenende bestimmte eine Meldung die Medien: in Wuppertal patroillierte eine selbsternannte "Scharia-Polizei".

Die Islamisten wollten Passanten über "richtiges Verhalten" belehren und sie davon abhalten, eine Spielothek aufzusuchen sowie vom Trinken abhalten. "Zudem sei versucht worden, andere 'zu missionieren'". Außerdem wollten sie Jugendliche daran hindern, eine Disco zu besuchen.

Die selbst ernannten Sittenwächter erhoben mit gelben Verbotshinweisen den Anspruch auf eine "Shariah Controlled Zone" (Scharia-kontrollierte Zone).

Die polizeibekannten Salafisten trugen dabei Warnwesten mit der Aufschrift "Shariah Police". Anfänglich hieß es noch, dass es keine juristische Handhabe gäbe, gegen die Männer vorzugehen oder die Westen einzuziehen.

Das änderte sich sehr schnell. Sowohl Innenminister De Maizière als auch Justizminister Maas reagierten auf diese Provokation zeitnah. "Niemand darf sich anmaßen, den Namen der deutschen Polizei zu missbrauchen" sagte de Maizière (CDU). Maas wird im gleichen Artikel mit den Worten zitiert: "Für die Durchsetzung von Recht und Gesetz ist allein der Staat verantwortlich - keine selbsternannte 'Scharia-Polizei'. Klar ist damit auch: Eine illegale Paralleljustiz werden wir nicht dulden."

Der Bürgermeister von Wuppertal erkannte deutlich, worum es den Salafisten mit der Aktion ging: "Diese Personen wollen bewusst provozieren und einschüchtern und uns ihre Ideologie aufzwingen." Das bestätigte sich im Laufe des Sonntags, als Sven Lau die Aktion als "PR-Gag" bezeichnete. Ziel sei es danach gewesen, eine Diskussion über die islamische Gesetzgebung anzustoßen und auf die Situation der in Deutschland lebenden Muslime hinzuweisen.

Dass er damit der Mehrheit der in Deutschland lebenden Muslimen keinen Gefallen getan hat, kommt dem Verblendeten nicht in den Sinn. Im Gegenteil hat er die Chuzpe, Politik und Medien vorzuwerfen, die Belange der Islamisten zu ignorieren, "dann aber unverhältnismäßig auf die Aktion in Wuppertal" zu reagieren.

Erfreulich schnell reagierte dieses mal der Zentralrat der Muslime. Deren Vorsitzender Mazyek kritisierte öffentlich die Aktion scharf, wiegelt allerdings dann auch ab, in dem er die Salafisten als "Halbstarke" bezeichnete. Und damit die politische Dimension der Tat außer Acht läßt. 

Hamed Abdel-Samad kommentierte das bei Facebook: "Die Aufregung in Deutschland über Isis und Boko Haram bietet Islamkritikern eine Möglichkeit, ihre Thesen über den Islam zu bestätigen. Sie bietet auch Salafisten mehr mediale Aufmerksamkeit. Die Shariah-Polizei-Aktion ist eine gelungene PR-Aktion, die einen Nerv getroffen hat. Die Salafisten wollten nichts anders als das was geschah. Sie wollten dass Medien und Politik auf das Phänomen stürzen und es verteufeln. Die Bärtigen verunsichern bewusst die Bevölkerung und gewinnen somit Publicity und neue Anhängerschaft!
Die einzigen, die diese Entwicklungen verschlafen, sind wie immer normale Muslime. Sie begnügen sich mit der faulen Ausrede "Salafisten und Dschhadisten haben mit dem Islam nicht zu tun. Wir sind die Guten und die anderen sind die Bösen" Sie nutzen diese Ereignisse nicht um sich endlich klar zu positionieren."