Friedrich Merz braucht keine Verteidigungsrede einer Frau in Sachen Stadtbild-Debatte. Er kann und soll für seine Ansichten und Äußerungen selbst geradestehen. Und doch will unsere Autorin anhand eines Beispiels erläutern, warum sie seine Äußerungen nachvollziehen kann.
Besonders brutale Angriffe von antifaschistischen Gewalttätern erfolgten in den letzten Jahren immer wieder gegen angebliche oder tatsächliche Neonazis. Deren Dimensionen werden mitunter auch von engagierten Gegnern des Rechtsextremismus verkannt. Darüber hinaus ist in einer liberalen Demokratie politische Gewalt grundsätzlich nicht legitimierbar, auch nicht gegenüber Menschen mit verabscheuungswürdigen Positionen. Ein Kommentar von Armin Pfahl-Traughber.
Güner Balci hat im Sommer ein neues Buch vorgelegt. Wie zu erwarten ist es schnell in den Bestsellerlisten auf die vorderen Plätze gerückt. Und das zu Recht. Das Buch "Heimatland – Zähne zeigen gegen die Feinde der Demokratie" ist nicht nur ihr bisher persönlichstes Buch; es ist vor allem Warnung und Aufforderung, gegen den erstarkenden Politischen Islam anzutreten.
Wenn Geld darüber entscheidet, welche Stimmen in der Demokratie gehört werden, droht der Grundsatz der politischen Gleichheit zu erodieren. Lobbycontrol warnt vor dem wachsenden Einfluss "superreicher" Medienfinanziers, doch Regulierung birgt selbst demokratische Risiken. Wie viel Freiheit verträgt die Demokratie, bevor sie zur Ware wird?
Wenn sich Fußballprofis nach Toren bekreuzigen, Bibelverse posten oder "Jesus is King"-Shirts tragen, applaudiert die Öffentlichkeit. Der Glaube im Sport ist längst kein stilles Bekenntnis mehr, sondern Teil einer wachsenden religiösen Kampagne mit teils problematischen Botschaften – mehr Ideologie als authentische Frömmigkeit.
Nach den Äußerungen von Friedrich Merz zum "Stadtbild" folgte der bekannte Reflex: Empörung hier, Beifall dort. Doch weder moralische Entrüstung noch kulturkämpferischer Populismus bringen unsere Gesellschaft weiter. Ein Kommentar der Vorsitzenden des Zentralrats der Ex-Muslime, Mina Ahadi.
Der vermeintliche Triumph der Kirche im Fall Egenberger vor dem Bundesverfassungsgericht ist in Wahrheit ein Pyrrhussieg: denn der Preis dafür ist eine deutlich engere Kontrolle durch staatliche Gerichte.
Es gibt heute Dating-Apps für alles und alle. Für Hundehalter, Veganer, Akademiker, Christen, Polyamoröse oder Menschen, die ihre Sternzeichenkompatibilität für wichtiger halten als ihre Hobbys. Natürlich auch für Muslime, die online nach dem oder der Richtigen suchen. Nur: Auf den muslimischen Plattformen geht es weniger um Zuneigung als um Frömmigkeit – und um soziale Kontrolle.
Es ist mal wieder so weit: Der Frust über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bricht sich Bahn. Auslöser der aktuellen Debatte sind kritische Äußerungen des Moderators und Schauspielers Hugo Egon Balder, der den öffentlich-rechtlichen Rundfunk jüngst als "überteuert, selbstverliebt und realitätsfern" bezeichnete. Er bemängelte, dass ARD und ZDF ihren Informationsauftrag zunehmend mit Eventshows und seichter Unterhaltung verwässerten und sprach von einem "System, das sich selbst genügt".
Gegen Kirsten Fehrs, die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), gibt es bereits seit längerer Zeit Vorwürfe, sie habe bei der Aufklärung in einem Missbrauchsfall nicht korrekt gehandelt. Nun wird sie durch das Gutachten einer Rechtsanwaltskanzlei entlastet. Doch welchen Wert hat dieses Gutachten und was sind die Hintergründe des Falles?
Heute beginnt die Frankfurter Buchmesse. hpd-Autor Helmut Ortner gibt aus diesem Anlass zehn Buchempfehlungen zur Wappnung und Warnung in der heutigen Zeit. Aktuelle Neuerscheinungen und einige Bücher, die zwar nicht ganz druckfrisch sind, aber zum Verständnis beitragen können, in welcher Lage sich unsere Demokratie und unser Rechtsstaat befinden.
Berlin, Moabit: In der Carl-Bolle-Grundschule gibt es von streng muslimischen Eltern schon Beschwerden, wenn Lehrerinnen zu kurze Röcke tragen. Und dann sagt Oziel Inácio-Stech seinen Schülern, dass er schwul ist. Die Geschichte eines Albtraums.
Dieser bisher nicht veröffentlichte Artikel hat den zweiten Platz des ersten Helmut-M.-Selzer-Journalistenpreises des hpd gewonnen, der am Wochenende verliehen wurde. Diesjähriger thematischer Schwerpunkt waren die Werte der Offenen Gesellschaft.
"Ich bin nicht queer, ich bin schwul", sagte Jens Spahn mal. Dem Begriff "queer", einst als Schimpfwort genutzt und über Jahrzehnte erst als ironische, dann affirmative Selbstbezeichnung zurückgeholt, droht erneut die Umdeutung ins Abwertende, bisweilen gar Pathologische. Diesem Prozess sollten wir entschieden Paroli bieten. Eine Replik.
Zwei FAZ-Journalisten, Reinhard Bingener und Markus Wehner, verweisen in ihrer neuen Monographie darauf, dass sich nicht nur Deutschland bereits in einem "hybriden Krieg" befindet. Ihr gemeinsames Buch "Der stille Krieg. Wie Autokraten Deutschland angreifen" macht auf die einschlägigen Gefahrenpotentiale anhand vieler konkreter Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit aufmerksam.