Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) in Berlin kritisiert, dass die Berliner Justizsenatorin Lena Kreck das Neutralitätsgesetz in seinem wesentlichen Kern ändern will, nachdem das Bundesverfassungsgericht eine diesbezügliche Klage des Senats abgelehnt hat.
Dient Adolf Hitler, seit seinen Lebzeiten bis heute, als Symbolfigur des Bösen in der Welt, führt die inflationäre Referenz auf den Diktator zu einer Trivialisierung seiner leidvollen Herrschaft. Auch die Normalisierung der NS-Zeit lässt sich in Deutschland – und darüber hinaus – an einer kaum überschaubaren Fülle von Dokumentationen ablesen, die sich mit den faktischen und vermeintlichen Absurditäten der Jahre 1933 bis 1945 befassen, jedoch mehr der seichten Unterhaltung denn der wissenschaftlichen Aufklärung dienen. Das Absurde schafft eine Distanz zur Normalität von damals, die heute unvorstellbar erscheinen mag. Tillmann Bendikowski, promovierter Historiker, Journalist und Publizist, versucht in seinem Buch über den Nationalsozialismus jene damalige Normalität auf populärwissenschaftliche Art einzufangen.
Das Erzbistum München und Freising hat in einer Pressemitteilung den Verzicht auf die "Einrede der Verjährung" erklärt und in Aussicht gestellt, dem Kläger "ein angemessenes Schmerzensgeld zu leisten". Der Anwalt des Missbrauchsopfers Andreas Perr sieht die Klageerwiderung des Erzbistums München und Freising und den Verzicht auf die Erklärung der Verjährung im Missbrauchsverfahren vor dem Landgericht Traunstein als Erfolg.
Ziemlich genau ein Jahr nach Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens äußerte sich Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, am Dienstag in einer Pressekonferenz. Kritische Stimmen konnte er mit seinem Auftritt nicht überzeugen.
Vergangene Woche hatte Bundesfamilienministerin Lisa Paus für die Abschaffung von Paragraf 218 StGB geworben, der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland unter Strafe stellt. Gegenwind kam umgehend von der CSU aus Bayern. Im Falle einer Abschaffung von Paragraf 218 werde man vor dem Bundesverfassungsrecht klagen, erklärte die bayerische Familienministerin Ulrike Scharf. Der Bund für Geistesfreiheit München (bfg) kritisiert die CSU, die mit dieser Haltung zeige, wie weit sie von der Lebensrealität von Frauen entfernt sei.
Die Polizei Berlin hat Ermittlungen gegen das Online-Magazin "queer.de" wegen "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" eingeleitet. Das Portal hatte den verstorbenen Papst Benedikt XVI. in einem Nachruf als einen "der größten queerfeindlichen Hetzer" bezeichnet.
Von Juni 1943 bis April 1945 arbeitete Irmgard F. als Sekretärin im KZ Stutthof östlich von Danzig. 77 Jahre später verurteilt sie das Landgericht Itzehoe wegen Beihilfe zum Mord in tausenden Fällen zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe. Dieser Schuldspruch ist gut und richtig – und Beleg einer skandalösen Verspätung.
In den unterschiedlichsten Formen finden Verschwörungsvorstellungen immer größere Verbreitung, was die Herausgabe eines Sammelbandes zum Thema aus sozialpsychologischer Sicht motivierte. So interessant die einzelnen Beiträge aufgrund der Detailerkenntnisse sind, so wirkt das Gesamtprodukt doch ein wenig fragmentarisch und strukturlos.
Ob bei den sozialen Zusammenkünften zum Jahresende oder in der Politik – überall wiegt der christlich-religiöse Ballast noch viel zu schwer. Auch dort, wo längst weniger als die Hälfte der Bevölkerung Mitglied christlicher Kirchen sind wie in Deutschland oder England.
Kirchenaustrittszahlen werden von der Evangelischen und Katholischen Kirche in Deutschland traditionell erst einige Monate nach dem Jahreswechsel veröffentlicht. Obwohl für das Jahr 2022 demnach noch keine offiziellen Zahlen bekannt sind, legt eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa nahe, dass in Deutschland im vergangenen Jahr so viele Menschen die beiden großen Kirchen verlassen haben wie nie zuvor.
Alle Jahre wieder treibt säkular eingestellte Menschen eine Frage um und wird mitunter leidenschaftlich diskutiert: Sollten Konfessionsfreie Weihnachten feiern? Der hpd hat sich umgehört und einige Stimmen zusammengetragen.
In Österreich ist eine Diskussion um das "Grüß Gott" entbrannt. Dabei ist der in Österreich und Süddeutschland traditionelle Gruß keineswegs das einzige religiöse Relikt in unserer Alltagssprache, weiß Roland Gugganig.
Klimafreundlicher als Kremieren und ressourcenschonender als die klassische Erdbestattung: Ein Unternehmen in Deutschland bietet seit diesem Jahr eine Bestattungsform an, bei der ein menschlicher Leichnam in 40 Tagen zu Erde wird – die Reerdigung.
Zwei Volksschulen in Österreich hatten angekündigt, statt Adventsfeiern "ethische Rituale" mit den Schulkindern zu begehen. Im christlich-konservativen Lager entfachte das einen Sturm der Empörung.
VertreterInnen der Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS), der Grünen, der SP und der GLP überreichten am vergangenen Freitag die Petition "Die Million vors Volk" mit über 4.131 Unterschriften der Walliser Staatskanzlei, 3.378 davon aus dem Kanton selbst. Hintergrund ist die von der Politik beschlossene Finanzierung der Renovierung einer Kaserne im Vatikan durch Mittel, die eigentlich der Walliser Bevölkerung für wohltätige oder kulturelle Zwecke dienen sollen.